Management-Appliance "Kace"

Dell bündelt die Systemverwaltung

19.10.2011
Von 
Dipl. Inform. Johann Baumeister blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im Bereich Softwareentwicklung sowie Rollout und Management von Softwaresystemen zurück und ist als Autor für zahlreiche IT-Publikationen tätig. Sie erreichen ihn unter jb@JB4IT.de
Neue Appliances erlauben die Systemadministration von einer zentralen Konsole aus. Wir haben uns die "Kace"-Lösungen genauer angesehen.
Die Kace-Appliances bieten einen einheitlichen Blick auf installierte IT-Komponenten.
Die Kace-Appliances bieten einen einheitlichen Blick auf installierte IT-Komponenten.

Die neuen Management-Appliances kommen in vier Ausführungen für mittelständische Kunden auf den Markt. Diese Klientel hat laut Forrester Research Nachholbedarf: 40 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen arbeiten noch ohne Tools für die Systemverwaltung. Kace-Appliances können Umgebungen mit 100 bis 20.000 IT-Arbeitsplatz-Systemen zentral managen. Dabei hat Dell auf eine schnelle Inbetriebnahme und einfache Bedienung geachtet.

K1-Reihe: Altsysteme verwalten

Der Funktionsumfang der Dell-Appliances soll den gesamten IT-Lebenszyklus abdecken. Dazu hat Dell die Verwaltung in zwei Blöcke eingeteilt. Der erste Bereich beschäftigt sich mit dem Management bestehender Rechnersysteme. Hierzu stehen die Appliances "K1100" und "K1200" zur Verfügung. Erstere soll maximal 3000 Computer verwalten können. Für Letztere gibt Dell eine Obergrenze von 20.000 Rechnern an. Der Funktionsumfang der K1xxx-Reihe umfasst die Bestandsermittlung, Softwareverteilung, Anlagenwirtschaft, Fernwartung, Ticket- und Konfigurations-Verwaltung sowie das Patch- und Energie-Management.

K2: Neuinstallationen managen

Die Modelle "K2100" und "K2000" kommen bei der Neuinstallation von Rechnern zum Einsatz. Hierbei geht es um Aspekte wie Softwareverteilung, Betriebssystem-Installation und Wiederherstellung eines nicht mehr funktionierenden Rechnersystems. Eingeschlossen sind auch Aufgaben wie das Verwalten der Systemimages sowie eine Softwarebibliothek. Die beiden Modelle der K2-Serie unterscheiden sich, analog zu den Modellen der K1-Reihe, in den verbauten Hardwareressourcen. Die K2100 ist für maximal 3000 verwaltete Computer ausgelegt. Die K2200 soll bis zu 20.000 Geräte bedienen können.

Um sämtliche Rechner im Unternehmen verwalten zu können, muss also immer ein Appliance-Paar verwendet werden. Das ist zwar technisch nicht zwingend erforderlich, doch wenn man auf eine Hälfte verzichtet, fehlen auch wichtige Funktionsbausteine. Der Administrator muss sich also mit anderen Tools behelfen. Gerade das soll aber durch den Einsatz von Kace-Appliances verhindert werden. Dell möchte den Anwendern eine durchgängige Lösung anbieten.

Alle Systeme unter einem Hut?

Deshalb unterstützt der Anbieter alle wichtigen Betriebssysteme. Dazu gehören Windows, Mac OS und Linux als Server- wie auch als Client-Betriebssystem. Als besonderen Vorteil verweist Dell dabei auf die einfache und einheitliche Verwaltung einer gemischten Infrastruktur. Das Produkt wird als universales Verwaltungs-Tool vermarktet. Das scheint allerdings ein wenig hochgegriffen. Es ist schwer vorstellbar, dass sich Linux-Server mit den gleichen Prozessen und Techniken verwalten lassen wie Windows- oder Mac-OS-Clients.

Auf seiner Website spricht der Hersteller von den Funktionen zur "Server-Systemverwaltung", obgleich die Appliances vor allem die Desktops adressieren sollen. Keine Unterstützung gibt es hingegen für neue Gerätetypen wie etwa Smartphones, Tablets und virtuelle Desktops. Die Bestückung mit zweimal 250 GB Plattenspeicher erscheint bei der K2100 auch etwas niedrig. Wenn ein Unternehmen eine Vielzahl von Systemimages besitzt und ablegen will, dürfte das kaum reichen.

Schnell eingerichtet, aber teuer

Die Dell Appliances sind nicht gerade ein Schnäppchen. Der Einstiegspreis für ein Verwaltungspaar aus K1100 und K2100 wird mit 12.000 Euro angeben. Dabei erhalten Anwender die Lizenz zur Verwaltung von 100 Knoten. Jeder weitere Knoten kostet 30 Euro. Ein Pluspunkt ist, dass es sich bei der Kace-Lösung um ein vorkonfiguriertes System inklusive Hardware handelt. Das Setup und die Inbetriebnahme gestalten sich einfach. Zum Lieferumfang jeder Appliance gehört außerdem eine vierstündige Online-Schulung als Starthilfe. Die Appliance-Wartung im ersten Jahr ist kostenlos. Wer die Preise für das Gesamtpaket scheut, für den bietet Dell die Lösung auch als virtuelle Maschine für VMware vSphere an. (jha)