Trotz sprudelnder Gewinne haben die Chefs deutscher Großkonzerne 2013 nur etwas mehr verdient als im Vorjahr. Die Vergütungen der Dax-Bosse stiegen im Schnitt von 5,2 auf 5,3 Millionen Euro, wie aus einer am Donnerstag in Frankfurt veröffentlichten Untersuchung des Beratungsunternehmens Towers Watson hervorgeht. Gleichzeitig nahmen die operativen Gewinne (Ebit) demnach im Schnitt deutlich rasanter von 3,2 Milliarden auf 3,9 Milliarden Euro zu. Ausgewertet wurden 23 Geschäftsberichte der 30 Dax-Konzerne. Zu schaffen macht den deutschen Großkonzernen aber zunehemend der starke Euro, wie eine weitere Studie von Ernst & Young (EY) ergab.
Der Umsatz aller Dax-Konzerne lag demnach mit 1,2 Billionen Euro leicht unter Vorjahresniveau. Der operative Gewinn der 30 Börsenschwergewichte ging im Vergleich zum Vorjahr um 2 Prozent auf 104 Milliarden Euro zurück. Dabei rechneten die EY-Wirtschaftsprüfer allerdings milliardenschwere Sondereffekte bei Daimler, der Telekom und ThyssenKrupp heraus. Ohne diese Bereinigungen ergäbe sich ein Gewinnanstieg auf 107 Milliarden Euro.
Grund für den ersten Rückgang seit 2009 waren demnach insbesondere Währungseinflüsse. "Betroffen sind vor allem Unternehmen mit einer starken Präsenz in den außereuropäischen Wachstumsmärkten", erklärte EY-Partner Thomas Harms. Demzufolge hatten besonders BMW, BASF und die Deutsche Post mit den negativen Währungseffekten zu kämpfen. Die Euro-Aufwertung macht derzeit neben den Top-Konzernen auch anderen exportorientierten Unternehmen zu schaffen.
Generell gilt: Bei einem steigenden Eurokurs verteuern sich Produkte aus Deutschland auf dem Weltmarkt. Das kann sich auf den Absatz auswirken, weil die Unternehmen an Wettbewerbsfähigkeit einbüßen.
Für die Berechnung der Vorstandsvergütung wertete Towers Watson die vorliegenden 23 Geschäftsberichte der 30 Dax-Konzerne aus. Nicht dabei ist unter anderem die Deutsche Bank, die ihren Bericht erst am Donnerstag vorlegte. Dem Führungsduo Anshu Jain/Jürgen Fitschen wurde das erste volle Geschäftsjahr an der Konzernspitze mit einem deutlichen Gehaltsplus auf jeweils rund 7,5 Millionen Euro versüßt.
- Die Gehälter der IT-Führungskräfte 2014
An der Studie von Personalmarkt haben sich 54 IT-Unternehmen und Anwenderfirmen beteiligt, die insgesamt 1958 Gehaltsdatensätze geliefert haben. Weitere 14.296 Datensätze stammen aus Direktbefragungen von Fach- und Führungskräften. Insgesamt sind so 16.254 Datensätze in die Studie eingeflossen. - Gehalt ist auch eine Frage der Branche
Ob eine IT-Führungskraft in einem Systemhaus oder bei einem Autokonzern arbeitet, macht auf dem Gehaltszettel einen großen Unterschied. Sehen Sie, was die einzelnen Führungskräfte, vom Projektleiter über den Abteilungs- bis zum Gruppenleiter in den einzelnen Branchen verdienen. - IT-Projektleiter...
...bewegen sich in der Regel hierarchisch zwischen Abteilungs- und Gruppenleitern. In den letzten Jahren haben sie gehaltlich aber mächtig aufgeholt und verdienen nun oft mehr als Gruppenleiter. - ...verdient ein...
- ...Projektleiter im Softwarehaus...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 2,8Prozent. - ...erhält ein...
- ...Projektleiter im Systemhaus...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen nur um 1,3 Prozent. - ...bekommt ein...
- ...Projektleiter in der Automobilindustrie...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 2,9 Prozent. - ...verdient ein...
- ...Projektleiter in der Telekommunikation
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 2,5 Prozent. - ...erhält ein...
- ...Projektleiter in der Halbleiterindustrie...
DieHalbleiterindustrie gehört zu den Branchen, die IT-Fach- und IT-Führungskräfte überdurchschnittlich bezahlen. - ...bekommt ein...
- ...Projektleiter in Banken.
Damit zeigt sich: Banken zahlen mit Abstand am besten. - Die Gehaltsaussichten von Gruppenleitern
Gruppenleiter sind die erste Hierarchiestufe in den Unternehmen. Die verdienstperspektiven in den einzelnen Branchen liegen zwischen 64.000 und 85.000 Euro. - ...verdient ein...
- ...Gruppenleiter in der Bekleidungs- und Textilindustrie...
Sein Gehalt erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr nur um 1,1 Prozent. - ...erhält ein...
- ...Gruppenleiter im Softwarehaus...
Im Vergleich zum Vorjahr verdiente er 2,4 Prozent mehr. - ...bekommt ein...
- ...ein Gruppenleiter im IT-Systemhaus...
Hier fiel das Gehaltsplus mit 4,1 Prozent fast doppelt so hoch aus wie bei einem Gruppenleiter in einem Softwarehaus. - ...verdient ein...
- ...ein Gruppenleiter in der Autoindustrie...
Damit erreicht er fast das Niveau wie der Projektleiter in der Autoindustrie (78.500 Euro) - ...erhält ein...
- ...Gruppenleiter in der Konsum- und Gebrauchsgüterindustrie...
Die Konsumgüterindustrie gehört zu den Branchen, die IT-Fach- und IT-Führungskräfte überdurchschnittlich bezahlen. - ...bekommt ein...
- ...Gruppenleiter in der Halbleiterindustrie...
Damit verdient er knapp 5000 Euro im Jahr weniger als der IT-Projektleiter in der Halbleiterindustrie. - ...verdient ein...
- ...Gruppenleiter in Banken.
Im Vergleich zum IT-Projektleiter in Banken muss er sich mit 14.000 Euro im Jahr weniger begnügen. - Die Gehälter der IT-Abteilungsleiter...
...bewegen sich laut Personalmarkt-Studie in einer Range von 99.000 bis 116.000 Euro im Jahr. Hier sind die Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen nicht so groß. - ...erhält ein...
- ...ein Abteilungsleiter in Softwarehäusern...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 2,4 Prozent. - ...bekommt ein...
- ...ein Abteilungsleiter in der Telekommunikation.
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen nur um 1,6 Prozent. - ...verdient ein...
- ...ein Abteilungsleiter in der Halbleiterindustrie...
Sein Gehalt erhöhte sich um 3 Prozent. - ...erhält ein...
- ...ein Abteilungsleiter im Systemhaus...
Die Gehaltssteigerung betrug hier 2,1 Prozent. - ...bekommt ein...
- ...ein IT-Abteilungsleiter in der Autoindustrie...
Die Autoindustrie gehört zu den Branchen, die IT-Fach- und IT-Führungskräfte überdurchschnittlich bezahlen. - ...verdient ..
- ...eine Abteilungsleiterin in Banken...
Ihr durchschnittliches Gehalt erhöhte sich moderat um 1,7 Prozent. In der Bankenwelt verdienen IT-Führungskräfte im Branchenvergleich am besten. - Der Karrieresprung zum IT-Bereichsleiter...
....zahlt sich in allen Branchen aus. IT-Bereichsleiter können ihr Gehalt fast verdoppeln und bewegen sich oft auf dem Niveau von IT-Vertriebsleitern in Unternehmen mit 1000 bis 5000 Mitarbeitern. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. - ...erhält ein...
- ...ein Bereichsleiter in Softwarehäusern...
Sein Bonus beträgt 44.000 Euro. Im Vergleich zum Vorjahr stagnierte sein Einkommen. Er verdient gut 70.000 Euro mehr im Jahr als ein IT-Abteilungsleiter in einem Softwarehaus. - ...bekommt ein...
- ...ein Bereichsleiter in der Telekommunikation...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 2,6 Prozent. Sein Bonus beträgt 43.800 Euro. - ...verdient ein...
- ...ein Bereichsleiter in Systemhäusern...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 4 Prozent. Sein Bonus beträgt 51.000 Euro. Er verdient gut 90.000 Euro mehr im Jahr als ein IT-Abteilungsleiter im Systemhaus. - ...erhält ein...
- ...ein IT-Bereichsleiter in der Automobilindustrie...
Mehr als ein Viertel seines Einkommens (57.250 Euro) sind variable Gehaltbestandteile. Er verdient 100.000 Euro mehr im Jahr als ein IT-Abteilungsleiter in der Autoindustrie. - ...bekommt ein...
- ...ein Bereichsleiter in Banken...
Im Vergleich zum Vorjahr stieg sein Einkommen um 12 Prozent. Sein Bonus beträgt 55.000 Euro. Er verdient 150.000 Euro mehr im Jahr als ein IT-Abteilungsleiter in einer Bank. - Fazit von Tim Böger, Geschäftsführer von Personalmarkt:
"Die Bezüge der IT-Chefs sind weniger erfolgsabhängig und damit einplanbarer." Die Vergütungsstudie "IT-Funktionen 2013/2014" kann zum Preis von 599 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer und Versandkostenpauschale über die Homepage von Personalmarkt bestellt werden.
Insgesamt unterscheiden sich die Vergütungen der Top-Manager erheblich: Spitzenreiter war auch 2013 VW-Chef Martin Winterkorn, der für das erfolgreiche Jahr des Autobauers mit 15 Millionen Euro belohnt wurde - und gut acht Mal mehr verdiente als Christoph Franz. Der Noch-Lufthansa-Chef musste sich mit 1,8 Millionen zufriedengeben - und verdiente damit so wenig wie kein anderer der Dax-Konzernchefs.
Auf Rang zwei hinter Winterkorn folgte mit weitem Abstand Daimler-Lenker Dieter Zetsche mit 8,2 Millionen Euro. Aufsichtsräte legen in der Regel eine höhere Vergütung fest, je besser sich das Unternehmensergebnis entwickelt. Zetsches Beispiel zeigt aber, dass die Überweisungen an die Firmenchefs nicht immer im Gleichschritt mit der Gewinnentwicklung steigen: Nach den Angaben steigerte der Stuttgarter Autokonzern seinen Gewinn vor Steuern und Zinsen 2013 um 23 Prozent, Zetsches Vergütung stieg hingegen nur um ein Prozent.
Der inzwischen ausgeschiedene Telekom-Vorstandsvorsitzende René Obermann erhielt mit 3,9 Millionen Euro sogar 5 Prozent weniger als 2012, obwohl er die Deutsche Telekom nach Milliardenverlusten zuvor wieder in die Gewinnzone führte.
Ein Grund für diese Entwicklung könnten neue Regeln über die Offenlegung der Vorstandsbezüge sein. Towers-Watson-Experte Olaf Lang sagte: "Die Vorschriften zu Vorstandsvergütungen verpflichten die Unternehmen zunehmend stärker zur Transparenz." Dies sei eine Konsequenz aus der starken gesellschaftlichen Kritik an der Höhe der Vorstandsvergütungen seit der Finanzkrise. (dpa/tc)