Der Internet-Unternehmer David Goldberg, der auch als Ehemann von Facebook-Topmanagerin Sheryl Sandberg im Rampenlicht stand, ist überraschend im Alter von 47 Jahren gestorben. Seine Familie und das von ihm geführte Unternehmen SurveyMonkey gaben den Tod Goldbergs am Samstag bekannt.
Der Manager hatte in den 90er Jahren mit Launch Media eine der ersten Online-Plattformen für Musik aufgebaut, die später vom Internet-Konzern Yahoo gekauft wurde. Auf dem Höhepunkt der Internet-Blase war die Firma 300 Millionen Dollar wert gewesen, bis der Verkauf über die Bühne ging, waren nur noch 15 Millionen daraus geworden, erzählte Goldberg später dem Online-Dienst "Business Insider". SurveyMonkey, eine Selbstbedienungs-Plattform für Online-Umfragen, soll zuletzt in einer Finanzierungsrunde mit zwei Milliarden Dollar bewertet worden sein. Es war für Goldberg ungewöhnlich, dass er die Führung bei einer Firma übernahm, die er nicht selbst gegründet hatte.
In den vergangenen Jahren nahm Goldberg oft den Platz im Schatten von Sandberg ein, die bei Facebook für das operative Geschäft zuständig ist, und unterstützte sie auch in ihrem Einsatz für mehr Gleichberechtigung in der von Männern dominierten Internet-Branche. Das Paar lernte sich Mitte der 90er Jahre kennen und hat zwei Kinder. Goldberg ermutigte seine Frau, den Spitzenjob bei Facebook anzunehmen, obwohl sie gerade ein sechs Monate altes Baby hatten.
Goldberg gehörte nicht zur ersten Riege der milliardenschweren Internet-Gründer, aber war beliebt in der Branche. Die bekannte Tech-Journalistin Kara Swisher, die für harte Interview-Fragen bekannt ist, bezeichnete ihn in ihrem Nachruf als "Herz und Seele" des Silicon Valley. Auf Goldbergs Facebook-Profil, das in eine Gedenk-Seite umgewandelt wurde, würdigten viele seine Großzügigkeit und seinen Sinn für Humor.
Eine Kostprobe davon gab Goldberg vor zwei Jahren, als er in einem gemeinsamen TV-Interview mit Sandberg zum Erscheinen ihres Buches "Lean In" auftrat, in dem es um Gleichberechtigung geht. Sie argumentierte unter anderem, dass Männer, die Haushaltsaufgaben wie Wäsche erledigten, ein erfüllteres Liebesleben hätten. "Ich kann hören, wie gerade Männer im ganzen Land zu den Waschmaschinen rennen", bemerkte Goldberg. Später spielte er seiner Marketing-Verantwortlichen bei SurveyMonkey einen Aprilscherz, in dem er behauptete, ein amerikanischer Konsumgüter-Riese wolle mit der Idee ein Waschmittel für Männer vermarkten. (dpa/tc)