Die sogenannte "Data Gravity" macht die Daten unterschiedlich beweglich. Damit sich diese Daten dennoch außerhalb der eigenen IT-Infrastruktur verarbeiten lassen, ohne die Kontrolle darüber zu verlieren, sind neue Storage-Konzepte notwendig.
Data Gravity im Zeitalter der Public Cloud
Der Stellenwert von Daten nimmt im digitalen Zeitalter stetig zu. Einerseits werden immer mehr Daten für analytische Zwecke produziert. Andererseits steigt der Verletzungsgrad auf Grund einer immer größer werdenden Vernetzung mit zum Teil nicht bekannten Systemen sowie der Verteilung von Daten innerhalb von Public Cloud-Infrastrukturen, die sich nicht mehr vollständig unter der eigenen Kontrolle befinden.
Angesichts dieser Tatsache verfügen Daten je nach Typ und individueller Sicherheitsklasse über eine bestimmte Trägheit. Diese sogenannte "Data Gravity" macht die Daten unterschiedlich beweglich. Zentrale Gründe für diese Datenträgheit sind:
Größe der Daten
Latenz des Zugriffs auf die Daten
Durchsatz / Bandbreite für den Zugriff auf die Daten
Kontrollmöglichkeiten der Daten
Erfüllung rechtlicher Rahmenbedingungen
Zugriff von lokalen / mobilen Apps und Cloud-Services
Mit der Hybrid Cloud die Data Gravity reduzieren
Eine hybride Cloud-Architektur ist in der Lage die Herausforderungen der "Data Gravity" zu adressieren und eindeutige Lösungsansätze zu bieten. Dabei ist es nicht mehr notwendig die Daten zu bewegen. Stattdessen bleiben diese auf dem eigenen Storage-System liegen und die Public-Cloud-Services wie Rechenleistung oder Applikationen greifen dann zur Verarbeitung auf die Daten zu. Im Laufe der Verarbeitung wurden die Daten durch die Public-Cloud-Services zwar verändert und gegebenenfalls neue Daten erzeugt. Jedoch verlassen diese niemals das Storage-System in Richtung Public Cloud.
- IDC-Analyse über Cloud Computing
Für die Studie „Hybrid Cloud in Deutschland 2014“ hat der Marktforscher IDC IT-Chefs aus rund 200 Unternehmen befragt. - Kostensenken wird wichtiger
Als eine der wichtigsten Anforderungen an die IT gilt das Senken von Kosten. 48 Prozent der Befragten nennen diesen Punkt, in der Vorjahresstudie waren es mit 38 Prozent deutlich weniger. IDC spricht denn auch vom „zunehmenden Druck auf die IT-Budgets“. - Status Quo der Cloud-Nutzung
Nach den Zahlen der Studie nutzt gut jedes vierte Unternehmen (27 Prozent) Cloud Services, weitere 18 Prozent führen sie im Moment ein. 19 Prozent schließen die Cloud-Nutzung aus oder haben sich mit dem Thema noch nicht beschäftigt. - Externe Herausforderungen
Größte externe Herausforderungen beim Management einer hybriden Cloud sind Fragen der Sicherheit (65 Prozent) und Compliance (41 Prozent). - Interne Herausforderungen
Als größte interne Herausforderungen betrachten die IT-Chefs das Anpassen der Geschäftsprozesse (36 Prozent) und die steigende Komplexität der IT-Umgebungen (35 Prozent) sowie die aufwändige Integration der hauseigenen IT-Umgebung an die Cloud-Services (32 Prozent). - Software-Defined Datacenter
Als Brücke zwischen interner (physischer und virtualisierter) IT-Umgebung und externen Hosted oder Public Cloud Services sieht IDC ein Software-definiertes Datencenter (SDDC). Darin bündeln und automatisieren gekoppelte Software-Komponenten das Rechenzentrums-Provisioning.
So ein Hybrid Cloud-Szenario bietet daher eine gute Grundlage, um die Herausforderungen im Zuge der Datenverarbeitung in der Public Cloud zu meistern. Zu diesen zählen:
Stabilisierung bzw. Verbesserung der Performance
Verringerung der Latenz
Erhöhung der Verfügbarkeit
Optimierung der Zugriffskontrolle
Einhaltung von Compliance-Richtlinien & Gesetzesvorgaben
Sicherstellung von Governance
Zwar bieten Public-Cloud-Infrastrukturen für Unternehmen zahlreiche Wege, um sich neuen Geschäftsideen zu widmen, ihre IT-Infrastruktur skalierbarer zu betreiben oder einen Vorteil aus ihren Datenbeständen zu ziehen. Dennoch stellen sich Compliance- und Governance-Richtlinien als auch das erforderliche Kontroll-Level immer wieder als Hürden heraus. (bw)