Wer hätte es gedacht! Datability - ein neuer Technologie-Trendbegriff. Und das "Made in Germany". So viel Kreativität hat man den CeBIT-Machern gar nicht mehr zugetraut. Nach Jahren abnehmender Besucherzahlen und dem Rückzug einiger großer Anbieter. Aber das Thema "Datability" und dessen mediale Resonanz schon weit vor der CeBIT zeigen, dass Deutschland als IT- und Innovationsstandort wieder gefragt ist und substanziell zu den Entwicklungen in den neuen Wachstumsbereichen Big Data, Analytics und Cloud beiträgt.
Deutschland - Hotspot für neue Datendienste und Big Data-Technologien
So kommen mehrere der heißesten Analytics Startups aus Deutschland. Sie heißen Blueyonder, Kreditech oder RetentionGrid. Mit SAP HANA und Parstream kommen zwei der weltweit performantesten Big Data-Datenbanksysteme für Real-Time-Analysen aus Deutschland. Und nicht zu vergessen die Vielzahl an innovativen Startups, die auf Basis datenintensiver Technologien neue Geschäftsmodelle und Services anbieten.
So wurde das IT-Energiemanagement Startup Joulex kürzlich für 107 Millionen Dollar an Cisco verkauft. Joulex analysiert und optimiert in Echtzeit den Stromverbrauch tausender Endgeräte in großen Netzwerken und Unternehmen.
Ausgerüstet mit hochauflösenden Kameras und intelligenten Bildanalyseverfahren bietet Drohnenanbieter Aibotix in verschiedenen Industrien intelligente Monitoring- und Vermessungsdienste. So können Stromkonzerne kostengünstig ihre Überlandleitungen kontrollieren. Stadtmarketinggesellschaften ganz neue Impressionen ihrer Städte vermitteln. Die Anzahl kreativer Ansätze und Unternehmen ist vielfältig und zeugt von dem enormen Potenzial von "Datability" - den neuen datenbasierten Diensten und Geschäftsmodellen.
Durch die Nähe zu industriellen Anwendern und den starken FuE-Bezug ist Deutschland für das Zeitalter des "Industrial Internet" beziehungsweise "Industrie 4.0" bestens gerüstet. Die diesjährige CeBIT könnte Auftakt für eine Marktphase sein, in der wieder deutsche IT-Champions á la SAP entstehen. Ein schöner Gedanke.
Datability in Deutschland - mehr als sechs Milliarden Euro Umsatz
Es existieren nicht nur viele Beispiele für die neuen Anwendungen und Services im Datenzeitalter. Auch erste Prognosen zur Marktentwicklung für "Datability" liegen nun vor. Im Auftrag des Bitkom hat Crisp Research eine Analyse zu den zugrundeliegenden Sensor-Netzwerken, den Big Data-IT-Infrastrukturen und den darauf aufbauenden "Datability"-Services und Geschäftsmodellen durchgeführt, deren Ergebnisse zur Cebit erstmalig vorgestellt werden. Die Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie in den folgenden Infografiken des Bitkom. (jha)
- Wachstumsfeld Big Data
Crisp Research hat im Auftrag des Bitkom das Marktpotenzial im Big-Data-Geschäft erhoben. Demnach wird der Umsatz allein in diesem Jahr um 59 Prozent zulegen. - Rasantes Wachstum
Der Markt für Produkte und Services rund im das Thema Big Data wächst in den kommenden Jahren rasant. Schon im Jahr 2014 soll sich das Geschäft in Deutschland auf über sechs Milliarden Euro summieren. - Drei Teilsegmente im Big-Data-Geschäft
Die Marktforscher von Crisp Research segmentieren den Markt in die Teilsegmente "Sensoren und Netzwerke", "Big-Data-IT" sowie "datenbasierte Produkte und Analytics-Services". - Umsatzverteilung
Im Geschäft mit datenbasierten Produkten und Analytics-Services fließen die meisten Gelder.