Für ein neues iPhone Pro zahlt man als Apple-Fan ohne Zögern hohe Summen – nächste Woche werden aber auch hartgesottene Fans vielleicht auf eine harte Probe gestellt. Es ist nämlich gut möglich, dass Apple den Preis auf fast 1400 Euro anheben wird. Dafür gibt es gleich zwei Gründe: Inflation und Währungsschwankungen.
Preiserhöhung
Wie wir bereits berichteten, könnte Apple den Preis des iPhone Pro global um hundert Dollar erhöhen. Statt 999 Dollar soll das iPhone 14 Pro dann 1099 Dollar kosten. Warum? Zyniker werden auf diese Frage vermutlich mit „Weil Apple es kann“ antworten. Das iPhone ist für viele Anwender so wichtig geworden, dass eine Preiserhöhung von zehn Prozent keinen Massenexodus zur Android-Plattform auslösen wird. Apple hat aber (aus seiner Sicht) einige harte ökonomische Gründe für eine Preisanhebung: Die aktuell hohe Inflation in den USA und Probleme bei den Lieferketten machen eine Preiserhöhung notwendig, um die Rendite stabil zu halten.
Für das iPhone 14 ohne Pro soll der Preis laut Gerüchten gleich bleiben, nur iPhone 14 Pro und iPhone 14 Pro Max werden in den USA teurer. Der Zeitpunkt ist außerdem gerade günstig: Mit dem iPhone 14 Pro wird es endlich wieder ein größeres Upgrade mit neuem Design, neuem Chip und neuen Funktionen wie angeblich Satellitenkommunikation geben. Apples iPhone-Familie wird nämlich erweitert – nach oben: Statt dem günstigen iPhone Mini erscheint mit dem iPhone 14 Max ein neues teures iPhone-Modell mit großem Bildschirm, das Apple wohl für 899 Dollar auf den Markt bringen wird. Das wäre sehr knapp an dem bisherigen iPhone Pro-Preis von 999 Euro. Um aber preislichen Abstand zu den Pro-Versionen zu halten, ist eine Preiserhöhung ebenfalls sinnvoll. Laut Ming-Chi Kuo soll so der durchschnittliche Verkaufspreis bei der iPhone 14-Linie gegenüber dem iPhone 13 um etwa 15 Prozent steigen.
Starker Dollar
Ein iPhone Pro für 1249 Euro wäre auch für deutsche Kunden akzeptabel. Wir befürchten aber, dass es in Europa dabei nicht bleiben wird.
Bekanntlich passt Apple seine europäischen Preise regelmäßig an den Dollar-Kurs an. Trotz sogenanntem Hedging kosten Apple Währungsschwankungen nämlich viele Milliarden an Gewinn. Apple legt intern regelmäßig einen Umrechnungsfaktor fest – aktuell etwa 1,15 – und die Preise werden in den europäischen Stores bei jedem Artikel nach diesem Faktor angepasst. So kostet das iPhone Pro in den USA 999 Dollar, in Deutschland 1149 Euro. (999 x 1,15). Da aktuell aber der Wert des Dollar sehr stark gestiegen und der Euro sehr schwach ist, wäre eine neue Anpassung eigentlich überfällig.
Wir vermuten, dass Apple eine Anpassung an den starken Dollar bereits beim neuen Macbook Air durchgeführt hat. So kostet das Macbook Air M2 in den USA 1199 Euro, in Deutschland 1499 Euro – also ein gegenüber früheren Jahren deutlich gestiegener Umrechnungsfaktor von 1,25. Immer hält sich Apple dabei nicht an diesen Faktor, so kostet das alte Macbook Air M1 nun 1199 Euro bei 999 Dollar USA-Preis – Apple achtet meist darauf, dass die Preise noch attraktiv wirken. Ein „krummer“ Preis wie 1249 Euro würde zu viele Käufer abschrecken, ein „glatter“ Preis wie 1199 wirkt attraktiver.
(Ein Hinweis: Die Mehrwertsteuer haben wir aus Vereinfachungsgründen nicht berücksichtigt. Eigentlich müsste man die Nettoverkaufspreise als Grundlage nehmen.)
Die spannende Frage wird sein, ob Apple diesen neuen Umrechnungsfaktor auch beim iPhone 14 Pro anwenden wird. Bei einem US-Preis von 1100 Dollar würde das iPhone statt 1249 Euro dann nämlich stattliche 1375 Euro kosten (1100 x 1,25). Denkbar ist etwa auch ein glatter Preis wie 1299. Welchen Preis aber Apple in Deutschland verlangen wird, kann man aktuell nur raten, bisher gibt es zu den Preisanhebungen nur Gerüchte. Für die meisten Käufer wird aber jede Preiserhöhung – nach einem ersten Schock – schnell verdaut sein und wieder gelten „Shut up and take my money“. (Macwelt)