Zusammen mit der IDG-Schwesterpublikation ChannelPartner hat die COMPUTERWOCHE den kundenfreundlichsten Systemhäusern im Rahmen des 17. Systemhauskongresses "Chancen" am 9. September 2021 die begehrten Awards übergeben. Die Grundlage für diese Auszeichnung bildeten die Ergebnisse einer groß angelegte Umfrage unter IT-Entscheidern im Zeitraum 15. März bis 7. Juni 2021. Insgesamt haben sich 2.413 IT-Verantwortliche (CIOs, IT-Leiter, IT-Administratoren, Geschäftsführer, Fachbereichsleiter etc.) an der Umfrage beteiligt und die Leistungen ihrer Systemhauspartner und IT-Dienstleister in insgesamt 4.443 IT-Projekten beurteilt. Jeder IT-Dienstleister, der in mindestens zehn Projekten bewertet wurde, kam ins Ranking. Und dieses Jahr haben es so viele geschafft wie noch nie, nämlich 96 (Vorjahr: 58).
Abgefragt wurden alle Projektphasen: angefangen bei der Erstellung des Angebots über die Beratungskompetenz im Vorfeld eines Vorhabens bis hin zum eigentlichen Projektverlauf (Reaktionszeit, Kompetenz etc.). Explizit bewertet wurden auch die Termintreue, das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Qualität der Betreuung (Wartung, Schulung etc.).
Die von den IT-Entscheidern bewerteten Projekte wurden insgesamt sechs Projektkategorien zugeordnet:
Netzwerklösungen
IT-Security
Datacenter
Modern Work
Drucklösungen
Software/Software-Entwicklung
Das sind zwei Projektkategorien weniger als im Vorjahr. Angesichts des durch die Corona-Pandemie stark veränderten Nachfrageverhaltens der Anwenderunternehmen - mehr Home-Office-Arbeitsplätze, zusätzliche Cloud-Services, zum Beispiel Office 365 - haben wir die Projektkategorien neu zugeschnitten.
Storage- und Server-Projekte sind nun unter "Datacenter" zusammengefasst, Client-Projekte gingen in der Kategorie "Modern Work" auf und bei Software-Projekten haben wir nicht mehr zwischen Anwendungen und Infrastruktursoftware unterschieden.
In den sechs Projektkategorien ergaben sich aus den Ergebnissen der Befragung unterschiedliche Ranglisten der kundenfreundlichsten IT-Dienstleister. Diese Detailergebnisse finden Sie in der "Systemhausstudie 2021" im COMPUTERWOCHE-Shop.
Gesamt-Ranking
In die Gesamtbewertung eines Systemhauses fließen sämtliche Noten ein, die Anwenderunternehmen diesem Systemhaus in den einzelnen Kategorien gegeben haben - unabhängig davon, ob das Systemhaus pro Kategorie die Mindestfallzahl erreicht hat oder nicht.
Voraussetzung für die Aufnahme ins Gesamt-Ranking ist lediglich, ob das Systemhaus kategorienübergreifend von mindestens zehn unterschiedlichen Anwenderunternehmen bewertet wurde. Aus diesem Grund kann es durchaus vorkommen, dass ein Systemhaus in den einzelnen Kategorien kein einziges Mal im Kategorie-Ranking erscheint, aber dennoch den Sprung ins Gesamt-Ranking geschafft hat.
Im Vergleich zum Vorjahr waren die Befragten mit den Leistungen ihrer IT-Dienstleister etwas weniger zufrieden: Die Durchschnittsnote hat sich von 1,76 auf 2,13 verschlechtert. Die Weiterempfehlungsrate blieb aber mir 83 Prozent weiterhin relativ hoch (Vorjahr: 89 Prozent).
Vier Umsatzklasen
Um einen fairen Vergleich zwichen den IT-Dienstleister zu gewährleisten, haben wir genauso wie 2020 die Systemhäuser in vier Umsatzklassen geclustert:
Systemhäuser mit Jahresumsatz über einer Milliarde Euro
Systemhäuser mit Jahresumsatz zwischen 250 Millionen und einer Milliarde Euro
Systemhäuser mit Jahresumsatz zwischen 50 und 250 Millionen Euro
Systemhäuser mit Jahresumsatz unter 50 Millionen Euro
Dieses Jahr haben es einige Systemhäuser eine Umsatzklasse höher hinaufgeschafft, so zum Beispiel SVA System Vertrieb Alexander. Der Wiesbadener IT-Dienstleister wird von uns nun in der Umsatzklasse der Milliardäre geführt - und hat es auch dort auf Anhieb an die Spitze geschafft. Das heißt: SVA ist das kundenfreundlichste Systemhaus in der Umsatzklasse über einer Milliarde Euro. Wäre SVA nicht in diese Umsatzklasse aufgestiegen, wäre Cancom diese Ehre zuteilgeworden. Auf den dritten Rang hat es hier der Vorjahressieger SoftwareOne geschafft.
Neuer Sieger in der Umsatzklasse 2
Weil SVA in eine höhere Umsatzklasse aufgestiegen ist, gibt es 2021 naturgemäß einen neuen Sieger in der Umsatzklasse 250 Millionen bis eine Milliarde Euro: Es ist Controlware - im Vorjahr auf Rang zwei platziert. Durch seine konsequente Fokussierung auf Netzwerke und Cybersecurity sowie sukzessiven Aufbau von breitgestreutem Know-how hat sich der hessische Managed Service Provider diesen Award ehrlich verdient.
Auf den Plätzen dahinter folgen Konica Minolta Business Solutions und ACP. Letztere profitiert ebenfalls vom Aufrücken der SVA in die nächsthöhere Umsatzklasse, weil dadurch ein Platz auf dem Treppchen frei wurde. Für Konica Minolta Business Solutions ist es dagegen bereits zu einer angenehmen Gewohnheit geworden, Jahr für Jahr von den Kunden in die Reihe der drei besten Systemhäuser in dieser Umsatzklasse berufen zu werden. Das bestätigen auch Marktforscher: Quocirca stufte Konica Minolta in diesem Jahr zum wiederholten Mal als Leader im Marktsegment Managed Print Services (MPS).
ACP, die ausschließlich in Deutschland und Österreich tätig ist, konnte auch im Corona-Jahr 2020 ihre Umsätze in diesen zwei Ländern erhöhen - um 2,9 Prozent auf 700 Millionen Euro. Und nicht nur die Kunden honorieren die guten Leistungen des österreichisch-deutschen Systemhauses, auch verschiedene IT-Hersteller bescheinige ACP hervorragende Performance. 2020 taten dies Citrix, Dell, Fortinet, Igel und Trend Micro.
Newcomer auf dem Siegertreppchen
Auch in der Umsatzklasse darunter - 50 bis 250 Millionen Euro - dürfen wir einen neuen Sieger in der Kundengunst vermelden: Es ist das Unternehmen Kramer & Crew. Der 1992 durch Uwe Kramer in Köln gegründete IT-Dienstleister mit insgesamt neun Niederlassungen in den alten Bundesländern bezeichnet sich selbst als "IT-Regisseur der Digitalen Transformation". Bereits 2008 hat Kramer & Crew ein eigenes Rechenzentrum in Betrieb genommen. Das Service-Portfolio des Kölner Systemhauses ist breit. Es reicht von Cloud-Projekten (Microsoft 365), über SAP S/4HANA-Einführung, die Erstellung von Cyber-Security-Konzepten bis hin zu klassischen Backup- und Recovery-Prozessen. Zu den wichtigsten Hersteller-Partnern von Kramer & Crew zählen neben Microsoft unter anderem Nutanix, Fujitsu, Dell und Citrix.
Der Vorjahressieger in der Umsatzklasse 50 bis 250 Millionen Euro - Medialine - musste sich in diesem Jahr knapp geschlagen und mit dem zweiten Platz zufriedengeben. Dennoch: Die Erfolgsgeschichte der Company geht weiter. Zum Start des Jahres 2021 haben die Hörhammer-Brüder das in Nordrhein-Westfalen gut bekannte Systemhaus IT-ON.Net vom Gründer Karsten Agten übernommen und damit die seit zehn Jahren erfolgreiche Strategie, die organisches Wachstum mit Unternehmenszukäufen kombiniert, fortgesetzt.
Auch der Drittplatzierte in der Umsatzklasse 50 bis 250 Millionen Euro - MCL - ist ein Newcomer. In dem Ranking der 25 größten Systemhäuser 2020 zum ersten Mal aufgetaucht, hat die MCL-Gruppe Ende 2020 und im zweiten Quartal 2021 zwei bedeutende Akquisitionen getätigt. Übernommen wurde zum einen die bereits mehrfach von unseren Lesern ausgezeichnete Elanity Network Partner, und zum anderen das fränkische Systemhaus Vintin. Damit beschäftigt MCL nun knappe 500 Mitarbeiter und ist an zwölf Standorten deutschlandweit mit Niederlassungen vertreten.
Noch nie haben sich so viele Systemhäuser in unserem Ranking in der Umsatzklasse "unter 50 Millionen Euro" platzieren können, nämlich 56 an der Zahl, ein Rekord! Und in dieser Umsatzklasse gab es besonders viel Bewegung: Von den letztjährig fünf bestplatzierten Systemhäusern hat es in diesem Jahr nur eins unter die Top-10 geschafft. Es gibt also nicht nur einen neuen Sieger, die Plätze zwei und drei wurden auch an Newcomer vergeben.
Gewonnen hat die Tec-Sas GmbH aus dem niederrheinischen Moers. Diese Systemhaus hat schon des öfteren sehr gut in unseren Kundenumfragen abgeschnitten, zuletzt als drittbester Managed Service Provider im März 2021. Auf den zweiten Platz in dieser Umsatzklasse ist die Esko-Systems hochgeklettert. Das Unternehmen wurde erst 2017 gegründet und setzt bereits neun Millionen Euro um. Komplettiert wird das Trio durch Elanity Network Partner. Dieses Systemhaus ist seit Oktober 2020 Mitglied der MCL-Gruppe.
Die besten Digitalisierungsexperten
Abgesehen von den Awards an die Sieger in den vier Umsatzklassen haben wir dieses Jahr auch drei Sonderpreise vergeben, nämlich
für das Systemhaus mit der höchsten Weiterempfehlungsrate,
für den Aufsteiger des Jahres und
für den besten "Digital Transformation Enabler"
Zum besten Digitalisierungsexperten haben die IT-Entscheider Esko-Systems gekürt. Das Systemhaus aus Bayrisch-Schwaben - erst 2017 gegründet - setzte 2020 bereits neun Millionen Euro um. Aufsteiger des Jahres wurde die InterConnect GmbH aus Karlsruhe, die sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,31 Notenpunkte verbessern konnte - so stark wie kein anderes Systemhaus in Deutschland. Die höchste Weiterempfehlungsrate konnte Tec-Sas für sich verbuchen. Die 17 Kunden, die dieses Systemhaus beurteilt haben, empfehlen es anderen Kunden uneingeschränkt weiter, jedes Mal mit einer Weiterempfehlungsrate von 100 Prozent.
Hohe Treue zum gewählten IT-Dienstleister
Wir haben IT-Entscheider auch gefragt, warum sich sich für ein bestimmtes Systemhaus entschieden haben. In fast Dreiviertel der Fälle (74 Prozent) bestand bereits eine langjährig geschäftliche Beziehung zu dem IT-Dienstleister, mit dem man bereits IT-Projekte erfolgreich gewuppt hat. Auf einen neuen Partner wird man entweder durch einen Kollegen (28 Prozent) oder aufgrund einer persönlichen Empfehlung des Hersteller aufmerksam gemacht.
Natürlich spielen auch "hard facts" eine wichtige Rolle bei der Auswahl des Dienstleistungspartners: Fach- und Branchenkompetenz (86 Prozent), gutes Preisleistungsverhältnis (65 Prozent) und regionale Nähe (45 Prozent). Ferner beschränkt man sich auf die Zusammenarbeit mit wenigen Systemhäusern. 63 Prozent der von uns befragten Anwenderunternehmen kooperieren mit bis zu drei IT-Dienstleistern.
Mehr Ergebnisse aus der Umfrage finden Sie hier.