Ist Ihnen aufgefallen, dass Ihre Softwareentwickler in letzter Zeit einen etwas abgehangenen Eindruck machen? Wenn Sie Projektmanager, direkter Vorgesetzter oder QA-Profi sind, liegt's eventuell an Ihnen. Zumindest wenn es nach einer Erhebung der Online-Community devRant geht. Diese hat sich zum Ziel gesetzt, Softwareentwicklern eine Plattform zu bieten - um zu netzwerken, Wissen zu teilen und auch mal so richtig ablästern zu können. Die Plattform wurde von den Entwicklern David Fox und Tim Rogus im März 2016 gegründet. Seither haben sich bereits rund 15.000 Softwareentwickler registriert und circa 25.000 Posts hinterlassen.
- Was Softwareentwickler 2016 verdienen, ...
... hängt nicht nur von Qualifikation und Berufserfahrung ab. Entscheidend ist auch, in welcher Branche er arbeitet und in welcher Region der Arbeitgeber angesiedelt ist. Das ergab eine aktuelle Gehaltsanalyse von Compensation Partner. - ... verdienen Softwareentwickler durchschnittlich in Deutschland.
Damit liegen sie über den Systemadministratoren, aber unter den Beratern. - In Banken verdienen Entwickler ...
... gut 68.700 Euro pro Jahr. Das ist, verglichen mit anderen Branchen, am meisten. - In der Medizintechnik ...
... verdienen Entwickler rund 64.400 Euro jährlich. - Gut 63.000 Euro ...
... erhält ein Softwareentwickler in der Telekommunikationsbranche. - In der Druck-, Papier- und Verpackungsbranche ...
... bekommt der Entwickler hingegen nur etwa 48.700 Euro jährliches Salär. - Mit 47.700 Euro ...
... kann ein Entwickler im Einzelhandel rechnen. - In der Werbung und PR ...
... verdient der Entwickler im Branchenvergleich am wenigsten: Mit rund 47.600 Euro bekommt er hier gut 21.000 Euro weniger pro Jahr. - ... verdient der Softwareentwickler mit Personalverantwortung.
Leitende Entwickler können damit durchschnittlich rund 40.000 Euro jährlich mehr verdienen, als ihre Kollegen ohne Personalverantwortung. - ... erhalten Softwareentwickler ...
... in mittelständischen Unternehmen mit 101 bis 1000 Mitarbeitern. - ... erhalten dagegen Entwickler in großen Unternehmen ...
... mit mehr als 1000 Mitarbeitern. - ... bekommt ein Softwareentwickler ...
... mit sechs bis neun Jahren Berufserfahrung. Berufseinsteiger beginnen mit etwa 43.600 Euro. - ... verdient ein Entwickler ...
... der neun oder mehr Jahre Berufserfahrung vorweisen kann. - Der Verdienst ist auch vom Standort des Unternehmens abhängig.
In Hessen und seiner Hauptstadt Frankfurt a.M. verdienen Softwareentwickler am besten: Durchschnittlich 63.100 Euro pro Jahr. - Auch in Baden-Württemberg (hier im Bild Stuttgart) ...
... verdienen Softwareentwickler gut. Sie dürfen sich über 60.200 Euro jährlich freuen. - In Bayern und insbesondere der Hauptstadt München ...
... erhalten Entwickler jährlich gut 59.000 Euro. - In Thüringen mit seiner Hauptstadt Erfurt hingegen ...
... müssen sich Entwickler mit durchschnittlich 41.700 Euro zufrieden geben. - In Sachsen-Anhalt (Im Bild Magdeburg) ...
... verdienen Entwickler nur rund 41.000 Euro jährlich. - In Mecklenburg-Vorpommern mitn seiner Hauptstadt Schwerin ...
... erhalten Entwickler im deutschlandweiten Vergleich am wenigsten: Nur rund 39.000 Euro verdienen sie hier pro Jahr.
Damit stehen Software Developer auf Kriegsfuß
Um die Probleme und Herausforderungen für die Softwareentwickler besser verstehen zu können, analysierten die Gründer das Geschehen innerhalb der Community auf das Vorkommen bestimmter Keywords. Um im Anschluss die Reizthemen für Softwareentwickler identifizieren zu können, betrachteten Fox und Rogus, in welchen Situationen beziehungsweise Themenkomplexen hitzige Wortgefechte sowie Schimpf- und Schmähvokabeln in der Kommunikation enthalten waren.
"Zugegebenermaßen sind unsere Methoden nicht unbedingt der Inbegriff der Wissenschaft. Dennoch haben wir, glaube ich, einige Anhaltspunkte dafür gefunden, welche Themen den Software Developern am allermeisten auf die Nerven gehen, auch weil manche Dinge immer und immer wieder genannt wurden. Unternehmen können aus den Ergebnissen nicht nur das ein oder andere Schmunzeln ziehen, sondern sollten die Sorgen der Softwareentwickler ernst nehmen und ihnen das Gefühl geben, diese verstanden zu haben und angehen zu wollen", erklärt David Fox.
In der folgenden Bildergalerie zeigen wir Ihnen, was auch Ihre Softwareentwickler austicken lässt!
- Produkt- & Projektmanager
Ganz generell schätzen es Entwickler nicht so besonders, wenn ihnen jemand erklären will, wie sie ihren Job zu machen haben. Weil Produkt- und Projektmanager aber oft Entwickler-Teams leiten, passiert genau das. Das kann zu Unstimmigkeiten führen. <br /><br /> Dazu hat auch David Fox von devRant eine Meinung: "Letztendlich ist es in den meisten Fällen so, dass Produkt- und Projektmanager in irgendeiner Art und Weise die 'Besitzer' von Projekten und Prozessen sind, ohne dabei die täglichen Herausforderungen und Probleme der Softwareentwickler zu kennen." - Chefs
Genau wie die Produkt- und Projektmanager sind auch Development oder Engineering Manager dafür zuständig, Teams von Entwicklern zu führen und sicherzustellen, dass Projekte rechtzeitig und unter Budget fertiggestellt werden. <br /><br /> "In einigen Unternehmen können Situationen entstehen, in denen der Chef gleichzeitig Mitglied des Entwicklerteams ist. Insbesondere wenn der Chef vorher selbst Entwickler war und nach einer Beförderung zum Chef wird, ist Konfliktpotenzial gegeben", merkt Fox an. - Recruiter
Softwareentwickler müssen gar nicht selbst aktiv nach einem Job suchen, um von Recruitern und Headhuntern belästigt zu werden - dem Fachkräftemangel sei Dank. Es dürfte sehr schwer sein, einen Developer zu finden, der noch nicht in die Fänge der Recruiter geraten ist. <br /><br /> David Fox sieht insbesondere die Hartnäckigkeit der Recruiter als Problem: "Sie rufen an, sie e-mailen und sie lassen Dich einfach nicht in Ruhe - selbst dann, wenn Du gar keinen Job suchst. Und selbst wenn man eine Anstellung sucht, neigen viele Recruiter dazu, irrelevante Jobangebote zu machen oder Stellen zu empfehlen, deren Profil überhaupt nicht passt - etwa einen Job am anderen Ende des Landes, obwohl man gar nicht bereit ist, umzuziehen." - Dokumentation
Gibt es keine Dokumentation, beschweren sich die Softwareentwickler. Wenn es zuviel ist, beschweren sie sich und wenn sie die Dokumentation selbst erledigen müssen, auch. Sogar über die Art und Weise, wie andere Leute die Dokumentationsaufgabe bewältigen, beschweren sich die Entwickler. <br /><br /> An dieser Stelle seien sich auch endlich einmal alle Entwickler einig, wie Fox betont: "Softwareentwickler wollen eine ausführliche, gut geschriebene und akkurate Dokumentation - aber selber machen wollen sie es nicht." - Meetings
Meetings sind nicht nur für alle anderen ein Problem, sondern auch für Softwareentwickler. Insbesondere dann, wenn es sich um völlig unnötige, zeitraubende und stinklangweilige Zusammenkünfte handelt. Wie Fox erzählt, sind inzwischen auch Devotionalien mit der Aufschrift 'I survived another meeting that should have been an email' erhältlich. - Coworking Spaces
Mit dem Aufstieg der Agilität sind flache Hierarchien, Collaboration und Teamwork zum Alltag in Unternehmen geworden - insbesondere für Software-Development-Teams. Gerade die können ihre Arbeit in einem Großraumbüro aber meist nur schwer oder gar nicht bewältigen - sagen zumindest die Zahlen von devRant. <br /><br /> David Fox erklärt: "Es gibt einfach zuviel Ablenkung: die Kollegen unterhalten sich, Meetings werden verpasst, Telefonanrufe überhört. Es gibt auch eine Vielzahl an Beschwerden über den Kaffee im Büro und andere Annehmlichkeiten - oder eben das Gegenteil davon." - Kollegen
Selbsterklärend: Jeder hat wohl einen Kollegen oder eine Kollegin, den beziehungsweise die er ganz besonders schätzt. Nicht. <br /><br /> Im Fall der Softwareentwickler ist die Abneigung gegenüber Kollegen meist entweder in der mangelnden Qualität ihrer Arbeit oder einem völlig aus dem Leim gegangenen Ego begründet, gibt David Fox preis. - Vorstellungsgespräche
Wenn ein Softwareentwickler auf Jobsuche ist und zum Bewerbungsgespräch geladen wird, gibt es danach meist auch etwas zu meckern: <br /><br /> "Dumme Fragen oder die Lösung von völlig praxisfernen Aufgaben im Bewerbungsgespräch stoßen den Developern ebenso sauer auf, wie ein Gesprächspartner, der überhaupt nicht weiß, was ein Entwickler eigentlich genau macht", so Fox. - Fehler & Bugs
Softwareentwickler haben tagein, tagaus mit Fehlern und Bugs zu tun. Deswegen glaubt devRant-Gründer Fox, dass Entwickler in dieser Sache anders ticken: <br /><br /> "Die meisten anderen Probleme erfahren keine positive Auflösung, aber Bugs und Fehler sind behebbar und das fühlt sich gut an." - Quality Assurance
Die Quality Assurance (QA) - oder Qualitätssicherung - ist ein kritischer Teil der Softwareentwicklung. Dennoch bemängeln Softwareentwickler an QA-Experten häufig dieselben Dinge wie an Produkt- und Projektmanagern, so Fox. <br /><br /> "Die Qualitätssicherung bekommt das Produkt oder Projekt in die Hände, wenn die Entwickler es abgeschlossen haben. Deswegen verstehen sie oft nicht, welche Hürden und Workarounds die Entwickler im Entstehungsprozess bewältigen mussten. Offensichtlich kommt es auch regelmäßig vor, dass QA-Leute die Entwickler bitten, Bereiche nochmals zu überarbeiten, die sie auch selbst bewältigen könnten."
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer US-Schwesterpublikation cio.com.