Samsung-Manager

"Das Galaxy S4 hat für Samsung eine herausragende Stellung"

15.04.2013
Das Samsung Galaxy S4 geht am 27. April an den Start. Das kündigte Samsung-Deutschland-Manager Hans Wienands im Interview mit dem "Tagesspiegel" an. Er sprach auch über die Unternehmenskultur von Samsung, das Verhältnis zu Google und das nächste Smartphone von Kanzlerin Angela Merkel.

"Das S4 kommt am 27. April." Das bestätigte der für das operative Geschäft von Samsung in Deutschland zuständige Manager Hans Wienands im Interview mit dem "Tagesspiegel". Damit hält der südkoreanische Hersteller an dem im vergangenen Monat auf dem Launch-Event in New York angekündigten Starttermin für das neue Flaggschiff-Smartphone fest. "Das Galaxy S4 hat innerhalb der Marke Samsung eine herausragende Stellung. Das wollen wir unterstreichen, indem wir das Gerät mit einem Bigbang weltweit auf den Markt bringen", so Wienands weiter. Es sei das erste Mal, dass Samsung ein Smartphone weltweit am gleichen Tag herausbringe. Konkrete Verkaufszahlen für das schon seit Mitte März vorbestellbaren Smartphones nannte der Manager nicht, die Vorbestellungen für das Samsung Galaxy S4 lägen über denen für das Galaxy S3.

Samsung bietet für das Galaxy S4 mit der sogenannten Knox-Verschlüsselung - der Name leitet sich ab von Fort Knox ab - zur Sicherung des Android-Betriebssystems im Firmeneinsatz. "Sie können das Smartphone tatsächlich abschließen. Sie haben zwei abgeschottete Bereiche. Zum einen den offenen Bereich für die private Nutzung und zum anderen einen geschützten Bereich für den Firmeneinsatz", erklärte Wienands. "So ist zum Beispiel die Nutzung von sozialen Netzwerken im geschützten Bereich nicht möglich."

Samsungs Container-Lösung KNOX
Samsungs Container-Lösung KNOX
Foto: Samsung

Gemeinsam mit den Partnern T-Systems und Trust2Core, einem Start-up der Deutschen Telekom, habe Samsung das Galaxy S3 mit dieser Ausstattung auch dem Bundeskanzleramt angeboten. Welches Handy aber Bundeskanzlerin Angela Merkel in Zukunft nutzen werde, sei noch nicht entschieden, so Wienands. Nach Informationen von "Areamobile" wird die Bundeskanzlerin als Tastaturliebhaberin künftig das Blackberry Q10 mit echtem QWERTZ-Keyboard nutzen, das im Mai in den deutschen Handel kommen wird.

Ausblick auf das "nächste große Ding" von Samsung vermochte Wienand nicht zu geben. Weltweit arbeiteten 60.000 Samsung-Mitarbeiter an Forschung, Entwicklung und Design von neuen Produkten, die gedanklich dem aktuellen Markt 18 bis 24 Monate voraus seien. "Bei den kurzen Lebenszyklen der Produkte wird Geheimhaltung immer wichtiger. Aber ich denke, bei mobilen Geräten sind wir noch nicht am Ende der technischen Möglichkeiten angekommen. Denken Sie zum Beispiel an flexible Displays", sagte Wienands.

Unter dem obersten Unternehmenschef Dong-Min Kim sei der Konzern vernetzt, um die hohe Geschwindigkeit zu halten und um die jeweiligen lokalen Gegebenheiten zu kennen. Eigene Ladengeschäfte zur Stärkung der Marke plane Samsung in Deutschland nicht, um den langjährigen Handelspartnern nicht in die Quere zu kommen und um die Produkte in einer Wettbewerbssituation zu präsentieren. Zu den Gerüchten über ein nahendes Ende der Zusammenarbeit von Google und Samsung bei Android-Smartphones und -Tablets äußerte Wienands sich nicht. "Wir haben sehr gute Erfahrungen mit Google gemacht", sagte er. "Unser Ursprung ist die Hardware, da sind wir echte Spezialisten. Und bis jetzt gelingt es uns gut, mit offenen Systemen sehr, sehr viele Menschen zu erreichen." Samsung habe mit Bada ein eigenes Betriebssystem, sei aber bislang sehr gut damit gefahren, wenn das Unternehmen offene Standards genutzt habe.

Neben Smartphones und Tablets sieht der Samsung-Manager bei hochauflösenden Fernsehern sowie bei energieeffizienten und "intelligenten" Haushaltgseräten große Wachstumschancen für das Unternehmen in Deutschland. "Wir versuchen den Innovationsanspruch, den uns bei Fernsehern und Mobilfunk jeder abnimmt, auch auf andere Bereiche zu übertragen", so Wienands. Außerdem treibe Samsung das Geschäft mit der Ausrüstung von Firmen weiter voran.

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