Institutionelle Investoren haben die gesellschaftliche Bedeutung und ökonomische Relevanz von CSR-Berichterstattung erkannt. Aus ihrer Sicht sind vor allem Risikomanagement- und Marketingaspekte wichtig, wenn es um die Bewertung der Zukunftsfähigkeit von Unternehmen geht. Für viele Betriebe stellt der CSR-Bericht nun aber eine lästige Pflicht dar. Die extrafinanzielle Berichterstattung erfordert zusätzliche Ressourcen, weshalb sie sehr kritisch bewertet wird. Andere Unternehmen haben das nachhaltige Wirtschaften und Berichten hingegen längst in ihre Unternehmensstrategie integriert, wie beispielsweise SAP.
CSR-Bericht - eine Modeerscheinung?
Der Trend zum Berichten und Kommunizieren über nachhaltige Leistungen hat sich in den letzten Jahren sehr verstärkt. Kritiker sehen sie gerne als eine Modeerscheinung, die zum Greenwashing beitrage. Tatsächlich hat das nachhaltige Berichten bereits eine Geschichte von über 60 Jahren. Die Anzahl der Richtlinien, nach denen Firmen solide nachhaltig berichten können, hat sich vergrößert. Dazu gehören beispielsweise der Deutsche Nachhaltigkeitskodex, Environmental Social & Governance Issues - Key Performance Indicators (ESG-KPI), International Integrated Reporting Council (IIRC) oder Global Reporting Initiative (GRI). Der Trend zum CSR-Bericht sollte sich daher durch die aktuelle neue Berichtspflicht weiter verstärken, von der Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter betroffen sind. Nachhaltiges Wirtschaften und die entsprechende Kommunikation dazu, wie beispielsweise der CSR-Bericht, trägt zu einer positiven Wahrnehmung in der Öffentlichkeit bei. Eine solche Kommunikation ist aber auch mit Risiken verbunden. Daher ist es wichtig, sich an bestimmte Grundsätze zu halten, die von den üblichen Kommunikationsregeln stark abweichen können.
Wie funktioniert professionelles Nachhaltigkeits-Reporting?
Für die CSR-Kommunikation und Berichterstattung sollten sich Unternehmen und Organisationen an besondere Regeln halten, die von der klassischen Kommunikation abweichen. Letztere trägt zum Image und zur Reputation eines Unternehmens bei. Die CSR-Kommunikation zeigt hingegen Lösungen auf und bedeutet gesellschaftliche Legitimation. Nur wer sich wirklich mit CSR beschäftigt, kann auch darüber berichten, ohne dass es wie Greenwashing anmutet. Wichtig sind daher folgende Richtlinien:
1. Dialog als Grundlage: Identifizieren Sie Ihre Stakeholder und fragen Sie nach deren Interessen. Die Ergebnisse des Stakeholder-Dialogs und die daraus entwickelten wesentlichen Themen bilden die inhaltliche Grundlage Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie sowie Kommunikation.
2. Transparenz: Berichten Sie glaubwürdig, das heißt ehrlich und vollständig. Teilen Sie nicht nur Positives mit, sondern auch Verfehlungen und Herausforderungen, die noch zu lösen sind. Eine Studie der Universitäten Kassel und Düsseldorf konnte dies nun auch wissenschaftlich nachweisen: Informiert ein Unternehmen selbst über Verstöße gegen die Grundsätze nachhaltigen Wirtschaftens, sind negative Effekte auf den Aktienkurs nicht zu befürchten. Anders verhält es sich, wenn die Verfehlungen durch Dritte aufgedeckt werden.
3. Struktur und Sprache: Gestalten Sie Ihren Bericht übersichtlich. Wie der Inhalt sollte auch die Sprache des Reports verständlich, präzise und zielgruppenorientiert sein.
4. Definieren Sie Ziele und Maßnahmen und berichten Sie kontinuierlich, ob die gesteckten Ziele erreicht werden. Und wenn dies nicht gelingt, welche Maßnahmen zur Optimierung ergriffen werden.
5. Denken Sie daran, dass es sich beim Reporting der Nachhaltigkeit um eine Schnittstellenaufgabe handelt. Identifizieren Sie frühzeitig alle Beteiligten und schaffen Sie Transparenz in Sachen Zielsetzung, Aufgaben und Zuständigkeiten. Wenn alle involvierten Abteilungen den Sinn des Reportings erkennen, ziehen alle an einem Strang und können den Bericht mit überschaubarem Aufwand zusammenstellen.
- Pro Bono: Einsatz in Schwellenländern
Wer Freiwillige in Schwellenländer schickt, damit sie Non-Profit-Organisationen unterstützen, sollte einiges beachten. Hier 7 Tipps für Manager von Pro-Bono-Programmen. - 1. Klären Sie die Wechselwirkung von Pro Bono und Geschäftsstrategie:
Wie unterstützt das Programm die Geschäftsziele Ihres Unternehmens? Welche Business-Fähigkeiten wollen Sie nutzen, um welche soziale Wirkung („Social Impact“) zu erzielen? Welche Projektpartner passen zu Ihrem Unternehmen? - 2. Messen Sie die Wirkung Ihrer Projekte:
Rücken Sie diesen Prozess ins Zentrum der Programmentwicklung. Woran machen Sie den Erfolg eines Pro-Bono-Einsatzes fest? Bei den Teilnehmern? Bei Ihrem Unternehmen? Bei den unterstützten Organisationen? Wie (lange) messen Sie diese angestrebten Veränderungen? - 3. Schaffen Sie eindeutige Kompetenzen:
Übertragen Sie die Verantwortung für das Pro-Bono-Programm entweder der CSR-Abteilung oder dem Personalwesen. Anderenfalls wird es zu komplex, das Programm zum Laufen zu bringen. - 4. Nutzen Sie externe Unterstützung:
Prüfen Sie die Einbindung erfahrener Partner, mit denen Sie schneller handlungsfähig werden. Das Spektrum reicht von logistischer Unterstützung bis zur Übernahme konzeptioneller Aufgaben wie der Auswahl geeigneter Non-governmental Organizations (NGOs) oder der Wirkungsmessung. - 5. Mischen Sie Ihre Teams so heterogen wie möglich:
Den größten Erfolg bringen drei- bis vierköpfige Projektteams, die sich nach Alter, Geschlecht, Nationalität, Arbeitsbereich sowie der Zeit unterscheiden, die sie bereits im Unternehmen arbeiten. - 6. Sichern Sie die Nachhaltigkeit der Projekte:
Binden Sie die Niederlassungen Ihres Unternehmens in den Zielländern ein. Beteiligen Sie Ihre dortigen Kollegen an der Auswahl der NGOs. Vernetzen Sie die NGOs mit Ihren Landesgesellschaften, um den nachhaltigen Erfolg der Projekte zu sichern. - 7. Nutzen Sie die Begeisterung der ehemaligen Teilnehmer:
Bringen Sie jeden aktuellen Teilnehmer mit einem Alumnus in Kontakt, mit dem er über seine Erwartungen und Erfahrungen sprechen kann. Solches Coaching erhält den Lernerfolg von Pro Bono. Zudem erhöhen die Ehemaligen die Reichweite des Programms.
Nachhaltige Berichterstattung in der Zukunft
CSR-Kommunikation und Berichterstattung werden an Bedeutung gewinnen. Auch mittelständische und kleine Betriebe müssen sich aus einer unternehmerischen Notwendigkeit heraus zunehmend mit dem Thema beschäftigen. Denn nur die Unternehmen, die sich der Herausforderungen wie beispielsweise des demografischen Wandels und der Verknappung der Ressourcen bewusst sind und sich dafür rüsten, sind wettbewerbs- und zukunftsfähig. Und: Die Berichterstattung in Sachen Nachhaltigkeit wird auch aus rein ökonomischen Gründen immer wichtiger. Die CSR-Richtlinie der EU und kritische Stakeholder fordern zusätzlich eine strategische Auseinandersetzung mit der Nachhaltigkeit. Orientierung kann beispielsweise der Leitfaden ISO 26000 geben. Erst am Ende sollte dann der Bericht stehen.