CSC Ploenzke setzt auf das Outsourcing

29.09.2004
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Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Von Schoeler machte im Übrigen keinen Hehl daraus, dass sich sein Unternehmen von der weiteren Stärkung der Outsourcing-Aktivitäten in absehbarer Zeit auch wieder eine spürbare Ankurbelung seines Beratungs- und Systemintegrationsgeschäfts verspricht. Daneben gewännen die Bereiche Business Process Outsourcing (BPO) und Application Management immer mehr an Bedeutung. Grundsätzlich profitiere man von der Einbettung in den weltweiten CSC-Verbund. So man etwa in der Lage, dem Trend zum Offshoring und Nearshoring mit einem entsprechenden "World-Sourcing-Modell" zu begegnen, das auf weltweit 30 zertifizierten so genannten Competence Centern mit Standorten unter anderem in Indien und China basiere. Auf diese Weise könne man die einschlägigen Services rund um den Globus aus einer Hand anbieten.

CSC Ploenzke wolle sich zudem analog zur gesamten CSC-Gruppe noch stärker als bisher an den Geschäftsfeldern Infrastruktur- beziehungsweise Application Outsourcing, BPO, Systemintegration sowie Consulting ausrichten und dabei auch an seiner branchenspezifischen Ausrichtung festhalten. Dies sei für sich genommen noch kein Alleinstellungsmerkmal - wohl aber die "entsprechend strukturierten Business Units im Konzern, die ein One-Face-to-the-Customer garantieren und sich von den vermeintlich starken Ländergesellschaften des einen oder anderen Wettbewerbers unterscheiden", zog von Schoeler eine Trennlinie.

Kein Blatt vor den Mund nahm der CSC-Manager auch, was das Thema Herkules angeht. Die Wiesbadener hatten im Rahmen des Isic-21-Konsortiums zusammen mit dem Rüstungskonzern EADS und dem Mobilfunk-Provider Mobilcom ein Angebot für die grundsätzliche Erneuerung der Bundeswehr-IT abgegeben und Anfang Juli nach mehrjährigen Verhandlungen für das auf ursprünglich 6,65 Milliarden Euro taxierte Projekt zunächst eine Absage erteilt bekommen. Von Schoeler schilderte, dass die Gespräche zuletzt wegen zum Teil "realitätsferner Forderungen" des Bundes geplatzt seien. Das Projekt wäre deshalb nicht an seiner Komplexität gescheitert, sondern daran, "dass der Kunde deutlich mehr wollte, als er für das Geld nach derzeitigen Marktpreisen kaufen kann".

Herkules-Offerte bleibt bestehen

Dem Vernehmen nach gab es zuletzt Nachbesserungswünsche bezüglich der Ausstattung der für einen Rollout vorgesehenen rund 150.000 neuen Bundeswehr-PCs sowie der Anschaffung mobiler Endgeräte. Dennoch sei die Tür aus Sicht von CSC Ploenzke noch nicht zu. "Unser Angebot steht und ist wesentlich attraktiver als das, was die Bundeswehr je aus eigener Kraft wird auf die Beine stellen können", betonte von Schoeler. Niemand in der Branche könne sich vorstellen, dass es mit dem zweiten noch im Rennen verbliebenen Anbieterkonsortium TIS (Deutsche Telekom, IBM und Siemens Business Services), mit dem der Bund nun Gespräche führen wolle, auf der Basis dieser Vorstellungen eine Einigung gebe. Insofern spreche momentan auch vieles für eine "typisch deutsche Lösung" - es passiert nichts. (gh)