CSC Ploenzke setzt auf das Outsourcing

29.09.2004
Von 

Gerhard Holzwart begann 1990 als Redakteur der COMPUTERWOCHE und leitete dort ab 1996 das Ressort Unternehmen & Märkte.  Ab 2005 verantwortete er den Bereich Kongresse und Fachveranstaltungen der IDG Business Media GmbH und baute „IDG Events“ mit jährlich rund 80 Konferenzen zu einem der führenden Anbieter von ITK-Fachveranstaltungen in Deutschland aus. Seit 2010 ist Gerhard Holzwart geschäftsführender Gesellschafter der h&g Editors GmbH und ist in dieser Funktion als Event Producer, Direktmarketingspezialist und ITK-Fachredakteur tätig.        

Die CSC Ploenzke AG will ihre Outsourcing-Aktivitäten massiv ausweiten. Dabei hält die deutsche Tochter des US-amerikanischen Dienstleisters Computer Sciences Corp. (CSC) trotz einiger Rückschläge auch am Kauf von Wettbewerbern fest. Kritisch sieht das CSC-Ploenzke-Management die Zukunft des von der Bundeswehr initiierten IT-Projekts Herkules.

CSC-Vorstandsmitglied Andreas von Schoeler: "Herkules ist daran gescheitert, dass der Kunde deutlich mehr wollte, als er für das Geld nach derzeitigen Marktpreisen kaufen kann." 

Jahrelang machte die CSC Ploenzke AG unter der Ägide des Firmengründers und früheren Vorstandschefs Klaus Plönzke kaum durch pointierte Aussagen zum Wettbewerb von sich reden. Das hat sich längst geändert - trotz oder gerade wegen des deutlich schwieriger gewordenen Marktumfelds. Vorstandsmitglied Andreas von Schoeler zog vor Journalisten im oberbayerischen Aschau diesbezüglich alle Register und sprach von einer "sehr guten Positionierung" seiner Company. Dank der Einbettung in den weltweit operierenden CSC-Konzern und dessen "Global-Delivery-Modell" habe man auf nahezu alle Kundenbedürfnisse die passende Antwort. Dieser strukturelle Vorteil werde sich, so der CSC-Manager, in den kommenden Jahren nachhaltig positiv auf den Geschäftsverlauf auswirken.

Die Aussagen von Schoelers kamen überraschend, denn wie allen IT-Dienstleistern blies den Wiesbadenern zuletzt der Wind kräftig ins Gesicht. Die Bilanzen wiesen zum Teil gravierende Umsatzeinbrüche und ein stagnierendes operatives Ergebnis aus (siehe Grafik "Negativtrend beim Umsatz"). CSC Ploenzke litt vor allem unter den deutlich gesunkenen Einnahmen der Sparten für Consulting und Systemintegration - eine Misere, die bisher nur bedingt durch das Wachstum im Outsourcing-Business kompensiert werden konnte. So betrug der Anteil der Outsourcing-Umsätze an den Gesamteinnahmen im Geschäftsjahr 2004 (Ende: 2. April) rund 37 Prozent; im laufenden Geschäftsjahr 2005 werde, so von Schoeler, die deutsche CSC-Tochter ihr erstes Etappenziel von 40 Prozent erreichen.

Mittelfristig bleibe es aber bei der erklärten Absicht, mehr als 50 Prozent der Umsätze aus Outsourcing-Projekten zu generieren. Dies gilt um so mehr, als nach Angaben des CSC-Ploenzke-Vorstands im reinen Consulting- und Systemintegrationsgeschäft zwar die Talsohle erreicht sei, aber noch "keine Wende zu wieder hohen einstelligen oder gar zweistelligen Wachtumsraten erkennbar ist". Nach wie vor seien die Kunden beim Einkauf von Beratungsleistungen und dem Aufsetzen neuer IT-Projekte vorsichtig.