Ende September 2016 kündigte CSC an, sich hierzulande in branchenspezifischen "Industry Hubs" neu aufstellen zu wollen. 200 Arbeitsplätze sollen im Zuge des Umbaus wegfallen, 200 weitere nach Osteuropa verlagert werden, hieß es. Bis März 2017 solle außerdem der Hauptsitz in Wiesbaden mit rund 600 Mitarbeitern aufgelöst werden. Die Verwaltung werde in osteuropäische Shared Service Center verlagert, hauptsächlich nach Prag. Zudem erfordert die Reorganisation einen Standortwechsel einiger Mitarbeiter. Das Management versprach, den Übergang in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat verantwortungsvoll zu gestalten. (Siehe auch: CSC baut Personal ab und verlässt Wiesbaden)
Nun erreichte die Mitarbeiter kurz vor Weihnachten ein Brief vom Vorsitzenden der Geschäftsführung Claus Schünemann, in dem es heißt: "In den vergangenen Wochen haben wir in intensiven Gesprächen mit dem Betriebsrat die Ausgestaltung unserer Neuorganisation diskutiert. Wir haben dabei alles darangesetzt, eine konstruktive Lösung zu finden. Leider haben diese Gespräche, so mussten wir heute feststellen, zu keiner Einigung geführt."
Wer geht, wer bleibt?
Wie der "Wiesbadener Kurier" berichtet, waren unterschiedliche Ansichten über das Verfahrenstempo und die Auswahl der abzufindenden Mitarbeiter die wesentlichen Streitpunkte zwischen Management und Betriebsrat. Offensichtlich möchte CSC mit individuellen Angeboten sichergehen, dass wichtige Know-how- und Leistungsträger an Bord bleiben. In seinem "Programm" gebe das Management "einigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, ihren Arbeitsort flexibel zu bestimmen. (…) Andere Mitarbeiter werden das Unternehmen mit finanzieller Unterstützung von CSC verlassen und in die nächste Phase ihres Berufslebens eintreten."
Der Wiesbadener Kurier zitiert ein Schreiben an die Mitarbeiter, in dem es heißt, bis zum 16. Januar 2017 müssten 90 Prozent der ausgewählten Mitarbeiter das Angebot unterzeichnet haben - sonst werde man "andere Maßnahmen finden müssen, um die Neuaufstellung von CSC umzusetzen und die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. (…) Die großzügigen Rahmenbedingungen dieses Angebots können wir dann allerdings nicht gewährleisten."