Cloudflare, unter anderem Betreiber eines Content Delivery Networks (CDN) und Anbieter der Serverless-Computing-Plattform "Cloudflare Workers", will mit einem Förderprogramm Startups auf seine Entwicklungsplattform lotsen. Gemeinsam mit führenden Venture Capitalists (VCs) wurde das "Workers Launchpad" präsentiert. In dessen Rahmen sollen Finanzmittel von bis zu 1,25 Milliarden US-Dollar für junge Unternehmen bereitgestellt werden.
Voraussetzung: Sie nutzen für ihre Softwareentwicklung Cloudflare Workers als technische Grundlage. Mit der Serverless-Plattform können Entwickler Anwendungen bauen oder erweitern, ohne sich um Betriebssystem, Konfiguration, System-Upgrades oder irgendwelche Aufgaben mit Server-Bezug kümmern zu müssen.
Jedes Startup, dass Cloudflare-Kunde ist, kann sich bewerben
Cloudflare arbeitet Unternehmensangaben zufolge mit 26 Finanzunternehmen zusammen. Jedes Startup, das Cloudflare Workers für die Software-Entwicklung nutzt, kann sich für das Programm bewerben. Die VCs wählen dann die aus ihrer Sicht aussichtsreichen Firmen aus, fördern sie finanziell und stehen auch mit Mentoring zur Seite. Cloudflare selbst verspricht den Auserwählten besondere Unterstützung, nimmt aber keinen Einfluss auf die Auswahl der Startups.
Matthew Prince, Mitgründer und CEO von Cloudflare, hält die Zusammenarbeit mit den VCs für eine Win-Win-Konstellation. Die Geldgeber bekämen detaillierte Einsichten in vielversprechende Startups, und Cloudflare könne seine Serverless-Plattform weiter unter aussichtsreichen Firmen verbreiten. "Als Venture Capitalist achtet man bei den Unternehmen, in die man investiert, besonders auf ein hohes Skalierungspotenzial", so Prince. Werde Cloudflare Workers für die Entwicklung genutzt, sei eine Skalierung in großem Maßstab möglich.
Chancen gegen AWS, Microsoft Azure und Google Cloud?
Seit 2017 sollen mehr als 500.000 Entwickler auf der Plattform Produkte entwickelt und gut drei Millionen Anwendungen auf den Markt gebracht haben. Im Cloudflare-Netzwerk, das sich über mehr als 275 Städte in gut 100 Ländern erstrecke, könnten die Entwickler ihren Programmcode in räumlicher Nähe zu ihren Nutzern ausführen. Die Kunden profitierten von der Performance und der Skalierung - und davon, sich nicht um Konfiguration und Wartung kümmern zu müssen.
Startups, die sich erfolgreich für das Programm bewerben, können laut Anbieter den Enterprise-Tarif von Cloudflare Workers nutzen. Er umfasst neben der Serverless-Plattform auch Cloudflare für Teams, Cloudflare Stream sowie Sicherheits- und Performance-Produkte.
Das Unternehmen sucht mit der Startup-Initiative offenbar den Anschluss an die großen Wettbewerber Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud. Im Gespräch mit Techcrunch argumentiert CEO Prince, Cloudflare habe Kosten-, Performance- und Skalierungsvorteile gegenüber den "Legacy Public Clouds". Die VCs wüssten das und bekämen oft positives Feedback aus den Kreisen der von ihnen unterstützten Startups. Deshalb sei es nicht schwierig gewesen, sie für die Initiative zu gewinnen. (hv)