Kooperation mit AWS und IBM

Cloud Storage: Box-Kunden können Speicherort ihrer Daten wählen

13.04.2016
Der Cloud-Storage-Anbieter Box ermöglicht es Kunden künftig, Daten in einer Region ihrer Wahl zu speichern und damit Compliance-Probleme zu vermeiden. Box hat dazu Partnerschaften mit IBM und Amazon Web Services geschlossen. Deutsche Nutzer können etwa ihre Daten auch in einem lokalen Rechenzentrum vorhalten und trotzdem die Collaboration- und Sharing-Dienste von Box nutzen.

Der Markt für Cloud Storage und Collaboration-Software ist hart umkämpft. Relativ junge Anbieter wie Box oder die eher auf Privatkunden ausgerichtete Dropbox versuchen, sich gegen Branchenschwergewichte wie Microsoft oder Google zu behaupten. Box setzt dabei schon seit längerem verstärkt auf Business-Kunden. Doch gerade größere Unternehmen mit vielen international verteilten Standorten sind oft besonders sensibel, wenn es um das Speichern von Daten in einer Public Cloud geht. Ihnen offeriert das kalifornische Startup nun mit "Box Zones" die Option, Daten auch in Rechenzentren in Deutschland, Irland, Japan oder Singapur vorzuhalten.

Box kooperiert dazu mit Amazon Web Services (AWS) und IBM. In deren Rechenzentren sollen Box-Kunden künftig ihre Daten ablegen und dabei die Collaboration-, Sharing- und File-Service-Dienste von Box nutzen. Bisher mussten sie ihre Daten zu diesem Zweck auf US-amerikanische Server transferieren. Besonders interessant könnte Box Zones beispielsweise für Unternehmen aus der Finanzbranche oder dem Gesundheitswesen sein. "Eine Bank in Frankreich oder ein Krankenhaus in Deutschland muss viele Hürden auf dem Weg in die Cloud nehmen", sagte Box-CEO Aaron Levie in einem Interview. "Es gibt zahlreiche gesetzliche Regelungen, die Unternehmen zwingen, ihre Daten in einem bestimmten Staat oder einer bestimmten Region vorzuhalten."

Nutzer des Cloud-Storage-Diensts Box können künftig wählen, in welcher Region ihre Daten gespeichert werden.
Nutzer des Cloud-Storage-Diensts Box können künftig wählen, in welcher Region ihre Daten gespeichert werden.
Foto: Box

Rund drei Jahre lang hätten Box-Entwickler an den neuen Produkten gearbeitet, so der Manager. "Wir wussten, dass wir die Gesetze nicht ändern können. Also haben wir uns vorgestellt, wie es wäre, wenn wir in 20 oder 30 Ländern operieren würden." Eigene lokale Data Center aufzubauen, wäre zu teuer gewesen. Deswegen habe man sich entschieden, stattdessen die Ressourcen von AWS und der Softlayer-Cloud von IBM zu nutzen.

Der Service Box Zones soll ab Mai zunächst über die AWS-Cloud angeboten werden. In einem zweiten Schritt würden IBMs Cloud-Standorte in den Niederlanden, Großbritannien, Frankreich und Italien einbezogen. Innerhalb der kommenden zwei Jahre will Levie das Angebot auf weitere Lokationen ausdehnen: "Wir werden dann in dutzenden Ländern vertreten sein." (wh)