Nach wie vor haben viele Unternehmen, die Cloud-Ressourcen nutzen, mit einem Mangel an entsprechenden Skills in der IT zu kämpfen. In einer Umfrage des Softwareanbieter Parallels unter 805 IT-Fachleuten gaben rund 62 Prozent der Befragten an, dass sie den Mangel an Cloud-Management-Fähigkeiten in ihrem Unternehmen als "großes Wachstumshemmnis" ansehen. Ein Drittel erklärte, dass es ihnen intern an Fachwissen mangelt, um den größtmöglichen Nutzen aus ihren Cloud-Investitionen zu ziehen. Weitere 15 Prozent bekundeten, es sei schwierig für sie, die richtigen Fachkräfte zu finden.
Die Ergebnisse decken sich weitgehend mit den Resultaten einer vom Software- und Cloud-Lösungsanbieter SoftwareOne in Auftrag gegebenen Umfrage unter 500 IT-Entscheidern. In der Umfrage gaben fast alle (98 Prozent) der befragten Vertreter von Unternehmen in Großbritannien, Benelux, Nordamerika und Australien an, sie würden unter einem Cloud-Fachkräftemangel leiden. Dabei sei es besonders schwierig, Mitarbeiter mit allgemeinen Cloud-Kenntnissen, Kenntnissen über die Cloud-Architektur sowie Wissen über die Anpassung, Überwachung und Fehlerbehebung in der Cloud zu finden, bekundeten sie.
Als Konsequenz gab ein Drittel der Befragten an, dass sie wegen dieses Skill Gap "die Nutzung der Cloud einschränken müssen". Das wiederum "führt zu der Zwickmühle, dass sich die IT-Teams mangels Cloud-Nutzung auch keine Cloud-Kenntnisse aneignen können", heißt es im Cloud Skills Report.
Die SoftwareOne-Umfrage ergab außerdem, dass 41 Prozent der Befragten aufgrund fehlender Cloud-Kenntnisse Probleme mit der Anwendungs-Performance und sogar Ausfälle erlebt haben - was sich wiederum negativ auf den Geschäftsbetrieb, die Produktivität und die Kundenerfahrung ausgewirkt habe. Weitere 38 Prozent verpassten nach eigenen Angaben wegen des Fachkräftemangels im Cloud-Bereich wichtige KPIs (Key Performance Indicators - Leistungsindikatoren) bei der Bereitstellung neuer Innovationen für ihr Unternehmen.
Als weitere Auswirkungen des Cloud-Fachkräftemangels nannten 62 Prozent der Studienteilnehmer eine erhöhte Arbeitsbelastung für ihre IT-Teams. Die aus der Überlastung resultierenden Produktivitätseinbußen wurden im Schnitt mit 31 Prozent beziffert.
Kompromisslösung Hybrid Cloud
In der Parallels-Studie erklärten 18 Prozent der Befragten in großen Unternehmen, dass sie wegen der genannten Defizite nicht den größten Nutzen aus der Public Cloud ziehen können. Über alle Unternehmen hinweg sind elf Prozent der Befragten der Meinung, dass sie nicht alle erwarteten Vorteile der Cloud nutzen können. Innerhalb dieser Gruppe gaben zudem 41 Prozent an, dass sie sich Sorgen über die Komplexität der Migration in die Public Cloud machten.
Diese Bedenken treiben die Einführung der hybriden Cloud voran, ein Konstrukt, bei dem eine Mischung aus lokalen, privaten und öffentlichen Cloud-Ressourcen als Teil der gesamten IT-Infrastruktur genutzt und verwaltet wird. Laut der Parallels-Umfrage sind die fünf wichtigsten Vorteile der Hybrid Cloud im Vergleich zu einer hundertprozentigen Public Cloud oder einer reinen On-Premises-Infrastruktur:
erhöhte Flexibilität (49 Prozent),
verbesserte Sicherheit (46 Prozent),
Kosteneinsparungen (45 Prozent),
erhöhte Zuverlässigkeit (44 Prozent)
und Skalierbarkeit (40 Prozent).
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der US-Schwesterpublikation Network World.