Unternehmen, die sich mit der Cloud beschäftigen, kennen die Herausforderungen nur zu gut. Früher, als Anwendungen noch vollständig on-Premise angesiedelt waren, entschieden einzelne Fachbereiche über die führenden Anwendungen für CRM, ERP und HCM. Heute in der Cloud fühlt es sich an, als wären wir wieder am Ausgangspunkt angelangt, wo die besten Cloud-Anwendungen unternehmensweit eingesetzt werden. Im Gegensatz zu früher haben wir allerdings keine direkte Kontrolle mehr über die verschiedenen Datenmodelle, Dienste und Abläufe.
Die Notwendigkeit, wichtige on-Premise-Anwendungen wie beispielsweise Oracle E-Business, PeopleSoft und Siebel mit Anwendungen aus der Cloud wie Oracle Cloud Applications, Salesforce, Workday, Marketo, SAP Cloud Applications und Microsoft Cloud Apps zu integrieren, schafft eine komplexe hybride IT-Umgebung - und nicht selten neue Herausforderungen für die Unternehmen. Doch was bedeutet das genau?
Die Zuständigkeitsbereiche verschieben sich immer weiter in Richtung Anwender, die auch als "Citizen Integrators" bezeichnet werden. Unternehmen müssen den einzelnen Anwendern mehr Verantwortung und Aufgaben übertragen. Sie benötigen Zugriff auf Daten aus anderen Systemen und sind sich dabei oft gar nicht bewusst, dass sie hier aktiv eine Integration durchführen. Wenn ein Nutzer zum Beispiel eine Excel-Datei in Salesforce hochlädt, würde er hier sicherlich nicht von Integration sprechen. Für ihn handelt es sich vielmehr um eine Standard-Aktion, die in ihre Nutzererfahrung eingebettet ist und in Bezug auf die eingesetzten Tools sehr einfach zu nutzen und oftmals in der Anwendung schon integriert ist.
In der Anwendung führt Cloud-Integration zu verschiedensten Arten von Anwendungsfällen der Integration. Eines der häufigsten Integrationsszenarios, die Erfassung neuer Mitarbeiter, kann mehrere Integrationsbereiche umfassen: Daten- und Anwendungsintegration, aber auch Data Warehousing für Business Intelligence. Sobald dieser Prozess in die Cloud wandert, muss man sich die Frage stellen, ob man drei verschiedene Integration Stacks für jeden der drei Bereiche benötigt. Und wenn drei verschiedene Integration Stacks eingerichtet sind, stellt sich immer noch die Frage, was geschieht, wenn ein Integrationsfluss Auswirkungen auf mehrere Bereiche hat. Hier müssen im Umkehrschluss dann mehrere Integrationsanwendungen abgebildet werden.
- Prognose 1: Regionale Player ergänzen das Angebot der Cloud-Giganten
Auch AWS, Microsoft oder Google können nicht jede Kundenanforderung abdecken. Für kleinere regionale Cloud-Provider ergeben sich dadurch Chancen. Cloud-Nutzer sollten sie bei der Auswahl berücksichtigen. - Prognose 2: CIOs bringen Cloud-Kosten unter Kontrolle
2017 werden CIOs das Kosten-Management ihrer Cloud-Services besser in den Griff bekommen. Dabei helfen einschlägige Tools, etwa von AWS, Cloudability oder Cloudyn. - Prognose 3: Apps werden für den Cloud-Betrieb angepasst
Unternehmen sollten ihre Applikationen nicht einfach unverändert in die Wolke schieben, sondern sie für den Betrieb in der Public Cloud anpassen, empfiehlt Forrester. - Prognose 4: Hyperconverged Systems erleichtern Private-Cloud-Installationen
Forrester empfiehlt den Einsatz von Hyperconverged Systems für Private-Cloud-Szenarien insbesondere für neue Workloads, die eine rasche und automatisierte Skalierung der Infrastruktur erforderten. - Prognose 5: Container-Techniken drängen in die Cloud
Linux-Container werden 2017 Bestandteil jeder großen Public- oder Private-Cloud-Plattform sein, erwarten die Analysten. - Prognose 6: Enterprise-Anwendungen wandern in die Public Cloud
"Die Cloud ist der beste Ort, um aus Enterprise-Daten schnell Erkenntnisse zu gewinnen“, sagt Forrester-Analyst Dave Bartoletti. Schon jetzt hosten etliche Unternehmen auch Enterprise-Anwendungen in der Public Cloud. Dieser Trend werde sich 2017 verstärken.
Was bedeutet dies für die IT-Architektur?
Doch bei der Cloud-Integration geht es nicht nur um die Integrationstechnologie an sich, sondern auch um die gesamte IT-Architektur. Diese muss nicht nur zur Unternehmensstruktur passen, sondern auch zu den Unternehmenszielen.
Vor der Implementierung einer zur Cloud passenden IT-Architektur oder deren Veränderung ist es daher sinnvoll, die Geschäftsziele und operativen Fähigkeiten des eigenen Unternehmens festzusetzen und zu analysieren, und dann erst geeignete Technologien zu deren Unterstützung auszuwählen - nicht umgekehrt.
Zu den typischen Geschäftszielen, die bei der Integration von Cloud- Anwendungen eine große Rolle spielen, gehören
Wachstum
Effizienz
Customer Experience
Agilität
Kosten
Sicherheit
Diese Ziele dürften niemanden überraschen. Doch auch wenn sie auf der Hand liegen mögen, sind die meisten Cloud-Strategien von Unternehmen dennoch nicht optimal darauf ausgelegt. Unternehmen, die auf eine Cloud-Umgebung umsteigen, ohne dabei eine Cloud-Strategie implementiert zu haben, scheitern letztlich dreimal häufiger. Bevor es also in die Cloud geht, muss eine Cloud-Strategie in der IT-Architektur verankert werden.
Sich nur auf die Integration der Cloud zu beschränken, reicht daher nicht aus. Unternehmen müssen einen genaueren Blick auf Kernprozesse und operative Fähigkeiten werfen, die on-Premise, in der Private Cloud, Public Cloud oder als SaaS laufen. Darüber hinaus müssen IT-Architekten wissen, welche Daten die Kernprozesse antreiben: Welche Daten müssen also zwischen den Anwendungen hin und her fließen, unabhängig davon, wem sie gehören oder wer sie verwaltet? Dies muss ebenfalls in einer einheitlichen IT-Architektur implementiert werden. Dies bedeutet wiederum, dass die einzelnen Anwendungen integriert werden müssen und der Zugang zu den benötigten Daten sichergestellt werden muss.
Ohne die richtige IT-Architektur bringt auch die beste Cloud nichts, dabei sollte man stets die gesamte IT im Überblick behalten und das aus einer geschäftlichen, operativen und technologischen Perspektive. Erst dann kann eine IT-Architektur mit dem Hinblick auf die Verknüpfung der IT-und Geschäftsstrategie eingeführt werden und Unternehmen sich gegen die Wettbewerber abheben.