"Der S-Invest-Manager verbindet IT-strategisch Digitalisierung, Cloud-Transformation und die Modernisierung der Anwendungslandschaft der Dekabank," sagt CIO Hans-Jürgen Plewan. Zweck der Lösung ist es, den aufwändigen und hochregulierten Vertriebsprozess von Wertpapieren über Sparkassen schlank und einfach zu gestalten. Die Dekabank Deutsche Girozentrale ist das Wertpapierhaus der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe.
Laut Plewan will die IT diesen gesamten Prozess digital auf einer Plattform für alle Kanäle anbieten. Neben den eigentlichen Produkten wie Fonds und Zertifikate bietet der S-Invest-Manager (SIM) Funktionen, um diese regulatorisch zu prüfen, darüber hinaus auch unterstützende Unterlagen für Berater. User finden die Systemfunktionen und die zugehörigen Inhalte ohne Medienbrüche oder langwierige Suchen.
Gekapselt und skalierbar
Da die Lösung sowohl in den Sparkassen-Büros als auch im Außendienst zur Verfügung stehen soll, baute Plewans Team den SIM Cloud-native und modular aus Microservices in Kubernetes-Containern. Die Funktionen sind in einzelne, vertikal nach Kundensicht geschnittene Subsysteme aufgeteilt.
Diese Subsysteme kapseln für den jeweiligen fachlichen Umfang und die jeweilige Zielgruppe alle Systemkomponenten, darunter Frontend/GUI, Backend und Datenbank. Sie sind somit jeweils eigenständige Anwendungskomponenten. Es gibt keine synchronen Schnittstellen zwischen ihnen. Damit sei das System skalierbar, Ressourcen könnten je nach Bedarf bereitgestellt und der SIM dezentral weiterentwickelt werden, erläutert der CIO.
Das Projekt wurde von 90 internen und externen Mitarbeitenden gestemmt, die gemäß dem SAFe-Framework organisiert sind. Sechs cross-funktionale, agile Teams entwickeln je eines der vertikalen Subsysteme. Ein "Platform-Product-Owner-Team" bündelt alle übergreifenden Funktionen. (Mehr dazu hier: "Dekabank-CIO Plewan: Agilität ist kein Selbstzweck".)
Basis für Wachstum
Im September 2022 startete der Rollout eines Minimal Viable Products in den Sparkassen. Seitdem baut das Team den SIM in dreiwöchigen Release-Zyklen aus. Bis Ende 2023 sollen weitere Komponenten der Lösung in der Breite verfügbar sein und erste Altsysteme abgeschaltet werden.
"Der SIM ist zentral für das Geschäftsmodell der Deka und Sparkassen," resümiert Plewan. Seine Architektur sei Vorbild für künftige Anwendungsarchitekturen. Während momentan die Prozesse für Beraterinnen und Berater im Fokus stünden, soll der SIM künftig die zentrale Plattform für das wertpapierbezogene Multikanalangebot der Sparkassen und deren Kundschaft werden.
Das sagt die Jury vom "CIO des Jahres 2023"
Diesen Weitblick lobt auch die Jury des Wettbewerbs "CIO des Jahres 2023". So kommentiert Christina Raab, Vizepräsidentin des Bitkom und Vorsitzende der Accenture-Ländergruppe Deutschland, Österreich und Schweiz, das Projekt: "Das besprochene Projekt "SIM" (S-Invest-Manager) hat ein großes Veränderungspotenzial: Der SIM ist nicht nur zentral für das Geschäftsmodell der Deka und der Sparkassen, sondern auch Blaupause für zukünftige Anwendungen." (kf)
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