Das Münchner Boulevardblatt "tz" hat es einmal ausprobiert: Es ließ die Wiesn-Bedienung Vroni mit einem Schrittzähler während des 17 Tage dauernden Oktoberfests marschieren. Am Ende hatte die Dame 223 Kilometer zurückgelegt - im Durchschnitt also 13,11 Kilometer. Pro Tag. Was das mit Kernthemen auf der CeBIT 2016 wie Digitalisierung oder Internet der Dinge zu tun hat? Zum einen ist dieser Selbstversuch auch eine Form der - hier vielleicht nicht so rasend aufwändigen - Datensammelei und vor allem Datenanalyse. Und da wiederum sind wir genau bei einem zentralen Thema der CeBIT in Hannover 2016.
Startschuss um 19 Uhr in Halle 11
Zum anderen bietet der Business Run auch Trost. Denn die Läufer müssen gar nicht so viele Kilometer absolvieren wie Wiesn-Vroni. Der CeBIT-Run am 16. März 2016 ist auf zehn Kilometer beschränkt. Durch die Hallen und über das Freigelände geht die wilde Jagd am dritten Messetag. Der Startschuss zum "Business Run powered by CeBIT" fällt Punkt 19 Uhr in Halle 11.
Freudige Erwartung am Start. Nach einem anstrengenden Messetag tut ein lockeres Läufchen richtig gut.
CeBIT-Chef Oliver Frese gab den Startschuss. "Wir haben die Teilnehmerzahlen noch einmal um knapp ein Drittel steigern können", sagte er.
Knapp 1.000 Starterinnen und Starter aus 22 Nationen setzten sich in Bewegung. Schon bald trennte sich die Spreu vom Weizen.
Der verwinkelte Kurs verlief direkt durch die Messehallen, vorbei an Ständen, Messeparties und Installationen.
Jeder Teilnehmer konnte den 2,6 Kilometer langen Rundkurs durch elf Hallen zwischen einmal und viermal bewältigen.
Insgesamt 40 Standparties säumten den abwechslungsreichen Kurs und trugen zur Unterhaltung der Läufer bei.
Das Motto des traditionellen CeBIT-Laufs lautet "Raus aus dem Anzug, rein in die Laufschuhe".
Freses Worte "Der BUSINESS RUN ist mit all seinen Emotionen endgültig auf der CeBIT angekommen" werden bei diesen Bildern bestätigt.
Die Siegerzeit bei den Männern für die 10,5-Kilometer-Strecke betrug 34:07 Minuten, die schnellste Frau war 39:37 Minuten unterwegs.
Laufen in der Gruppe war groß angesagt. Die größten Teams stellten in diesem Jahr Microsoft, Talanx, Deutsche Bank und Fujitsu.
Auch die Zuschauer müssen lobend erwähnt werden. Schließlich haben sie die Läuferinnen und Läufer mehr als eine Stunde lang angefeuert.
Beschränkungen für die Teilnahme gibt es nicht: Aussteller, Besucher, Teilnehmer einer Delegation, Journalist, Dienstleister oder einfach nur Laufbegeisterter dürfen alle teilnehmen. Eins sollte man wissen: An der Spitze geht die Post ab. Die Siegerzeit auf der CeBIT 2015 für die genau genommen 10,5 Kilometer lange Strecke betrug bei den Männern 34:07 Minuten (Christian Wiese). Die schnellste Frau (Ulrike Wendt) war 39:37 Minuten unterwegs. Mit der Zeit kann man sich zwar nicht für die Olympischen Spiele in Rio 2016 qualifizieren. Aber der Sieger lief den Kilometer im Durchschnitt immerhin in knapp drei Minuten und 42 Sekunden. Im Anzug läuft man das nicht.
Am "Business Run powered by CeBIT" 2015 nahmen rund 1000 Laufbegeisterte teil. Für das Rennen 2016 haben laut Messe AG bereits jetzt "mehr als 200 Läufer" gemeldet.
Einzelläufer, Teams, Firmenmannschaften
Auf einer 2,5 Kilometer langen Runde können Einzelstarter und Mannschaften über eine maximale Distanz von zehn Kilometern an den Start gehen. Teams können gemeinsam Laufkilometer sammeln. Für Unternehmen gibt es Sonderwertungen.
Die Startgebühr beträgt ab 12 Euro. Alle weiteren Infos und Anmeldemodalitäten stehen im Internet unter www.cebit-run.de
Zuschauer dürfen auch kommen. Da das Messegelände ab 18 Uhr kostenfrei betreten werden kann, können sie sich auf ein Rahmenprogramm mit Live-Moderation und Aktionen wie etwa eine Samba-Combo freuen.
Nach 90 Minuten kommt der Kehrwagen
Eine kleine Motivationshilfe für LäuferInnen, nicht zu entspannt abzuhängen auf der Strecke, gibt es auch: Der Kehrwagen kommt nach 90 Minuten. Wer die Strecke nicht in maximal 1,5 Stunden bewältigt hat, wird aus dem Rennen genommen. In Anbetracht der Tatsache, dass Bedienung Vroni jeden Tag 13 Kilometer absolvierte und dabei im Schnitt noch acht bis zehn Maßkrüge durch eine lärmende, den geistigen Getränken im hohen Maße zusprechende Menschenmenge balancieren muss, dürfte die Hannoveraner Herausforderung des "Business Run" in anderthalb Stunden aber ein Klacks sein. Und noch was: Roboter dürfen kommendes Jahr noch nicht mitlaufen. (jm)