Trotz Corona muss der Geschäftsbetrieb weitergehen. Wie IT-Entscheider Business Continuity im Home Office sicherstellen, zeigt ein Webcast der Computerwoche. Wie der Digital Workspace nicht nur akut für den Fortgang des Business sorgt, sondern Unternehmen auch Flexibilität verschafft, darüber diskutieren Carsten Stockmann, CEO der SHE Informationstechnologie AG, und sein Kollege Thomas Neumann, Leiter Infrastructure Solutions. Fachjournalist Heinrich Seeger moderiert den Webcast.
In den vergangenen Wochen haben beide Experten gesehen, auf welch teilweise recht kreativen Wegen Entscheider versuchen, Home Office zu ermöglichen. "Jetzt kristallisiert sich heraus, was besonders gut geeignet ist: die virtuelle Desktop Infrastruktur (VDI)", sagt Stockmann. Seiner Beobachtung nach wurde VDI bisher vor allem von kostensensitiven Unternehmen sehr geschätzt, die in den Büroarbeitsplätzen flexibler sein wollten. "Diese lernen jetzt: VDI bietet weniger Sicherheitsrisiken als andere Ansätze und ist die ideale Lösung für beide Szenarien - Büro und Home Office", so Stockmann weiter. VDI-Ansatz ist meist binnen fünf Tagen umsetzbar. SHE kooperiert mit VMware View sowie mit dem "Firewall-Pionier" Check Point.
Auch nach der Krise "viel intensiveres Arbeiten aus dem Home Office"
Doch wie sind die Webcast-Zuschauer den plötzlichen massiven Bedarf an Home Office-Arbeitsplätzen angegangen? Das will Moderator Seeger von den Zuschauern selbst wissen und startet eine spontane Umfrage. Mit einem deutlichen Ergebnis: 85 Prozent haben bestehende Konzepte skaliert, 15 Prozent kurzfristig neue Konzepte implementiert. "Das ist das klassische Bild", bestätigen beide Experten aus ihrer Praxis. Stockmann fügt an: "Wir werden auch nach der Krise ein viel intensiveres Arbeiten aus dem Home Office haben. Und wir werden besser vorbereitet sein, falls so etwas nochmal auftauchen sollte!"
Laut Neumann hat SHE seinen Workspace as a Service (WaaS) als Plattform schon lange im Einsatz. Verfügbar ist diese ab monatlichen Kosten von 79 Euro pro Workplace. Es ist sinnvoll, die Lösung individuell zu customisieren. Teilweise ist die Nutzung ohne zusätzliche Endgeräte möglich. "Bei der Endgeräteauswahl sind wir sehr flexibel", betont er, "das hängt davon ab, was der Mitarbeiter zu Hause hat."
Der Nutzer ist damit vom privaten Gerät im Home Office über eine Internetanbindung und ein Authentifizierungs-Portal an die eigentliche VDI-Infrastruktur in der SHE-Cloud angebunden. Mehrere Firewalls schützen das Ganze, zudem sind die Verbindungen verschlüsselt. Das gewährleistet Daten- und Systemsicherheit - eine komplette Abschottung ist möglich - sowie Betriebssicherheit. Angreifer haben keine Möglichkeit, in die geschützte Struktur einzugreifen.
Diese Security ist ein "Muss", betont Stockmann. Denn meldet sich zum Beispiel ein Anwender vom Büro aus an, braucht nicht geprüft zu werden, ob er das von zwei Kontinenten aus gleichzeitig tut. Im Home Office ist das anders.
IT wird Kosten senken müssen
Wie eine weitere Umfrage unter den Webcast-Zuschauern zeigt, arbeiten gut zwei Drittel (67 Prozent) über den klassischen Client mit VPN. Dreizehn Prozent operieren mit Terminal Servern wie etwa Citrix. Andere stellen zusätzliche Endgeräte zur Verfügung. Wie auch immer das technische Konzept aussieht, eines ist für SHE klar: "Wo es konventionelle Arbeitsplätze gibt, kommen zusätzliche Kosten hinzu! Nicht so bei VDI", betont Stockmann. Er zeigt sich überzeugt, dass nach der Krise viele CFOs (Chief Financial Officer) auf die IT zugehen werden mit der Forderung, Kosten zu senken. Auch das verstärkt den Trend zu VDI. Dazu passt ein Zitat von Bitkom-Präsident Achim Berg: "Jetzt werden wie unter einem Brennglas die immensen Potenziale sichtbar, die digitale Technologien grundsätzlich bieten."
Zum Ende des Webcasts gibt der Moderator den Zuschauern selbst das Wort. So will ein Teilnehmer wissen, wie agiles Arbeiten und agiles Projekt-Management im Home Office funktionieren. Dazu Stockmann: "Es ist wichtig, dass die Teams untereinander in Kontakt bleiben." Bei SHE haben die Mitarbeiter aus der Verwaltung die Kollegen gefragt, die bereits Erfahrung mit Dailys haben, und das adaptiert.
"Welche Hardware-Anforderungen bestehen mindestens?", fragt ein weiterer Zuschauer. Neumann antwortet: "Auch ein privates Gerät, das sieben Jahre alt ist, kann grundsätzlich noch mit VDI arbeiten." Dabei kann es je nach Anforderung nötig sein, mehrere CPUs zuzuschalten, das ist im Backend der VDI mit ein paar Mausklicks möglich. Neumann ergänzt: "Aber bitte die Betriebssicherheit am Endpunkt im Auge behalten!"