Die Genehmigungsverfahren für Richtfunkstrecken werden zu einer immer größeren Belastung für den Ausbau auf LTE- und HSPA-Basis, beschwert sich der VATM bei der Bundesnetzagentur und dem Bundeswirtschaftsministerium. "Derzeit liegen mehrere tausend Anträge zur Genehmigung von Richtfunkstrecken bei der Bundesnetzagentur, die wegen Personalmangels nicht fristgerecht bearbeitet werden können", klagt VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner. "Trotz deutlich gesteigerter Bearbeitungszahlen durch die zuständigen Mitarbeiter, sind die vorhandenen Personalressourcen absolut unzureichend." Statt der gesetzlich vorgeschriebenen Bearbeitungszeit von sechs Wochen dauere die Bearbeitung von einzelnen Anträgen teilweise mehrere Monate lang.
Richtfunkstrecken sind nach Angaben des Verbands unverzichtbar für den Ausbau des mobilen Internets auf Basis von HSPA und LTE, weil über sie Basisstationen mit den schnellen Glasfasernetzen für den Weitertransport der Daten verbunden werden. Ende vergangenen Jahres hatte die Bundesnetzagentur schnellere Genehmigungsverfahren in Aussicht gestellt, dies sollte durch mehr Personal und eine neue Software in der Behörde möglich werden. Auch der Beirat der Regulierungsbehörde hat nun in seiner jüngsten Sitzung den neuen Vorsitzenden der Regulierungsbehörde, Jochen Homann, aufgefordert, mehr Personal zur Bearbeitung der Anträge zur Verfügung zu stellen.
- LTE in der Praxis
Long Term Evolution ist angekommen. Konnte man den Highspeed-Nachfolger für UMTS anfangs nur auf dem Land testen und messen, ist die Technik nun in immer mehr Städten verfügbar. Wir haben den mobilen Datenfunk ausprobiert. - o2 LTE Router Huawei B390s-2
O2 und Deutsche Telekom lassen den schwarz-weißen LTE-Router Huawei B390s-2 optisch fast unverändert und passen lediglich die Verpackung, das Handbuch und die Software stark an die Firmenfarben an. Vodafone vertreibt das gleiche Gerät in einem rot-weißen Gehäuse. - o2 LTE Router Huawei B390s-2
Im O2-LTE-800-Netz zu Pfaffing kommt aus dem O2 LTE Router sogar mehr Upload-Leistung, als im O2-LTE-Tarif 7200/2000 avisiert wird. - Speedport LTE Neufinsing, Esso
Bei diesem Screenshot stand der Telekom Speedport LTE Router am 10. Februar 2012 gerade in Neufinsing bei Markt Schwaben im Auto auf dem Armaturenbrett. Dort funkt bereits ein LTE-800-Netz der Telekom: Die SIM-Karte wurde vom Router als gültig validiert = GRÜN. Der Router findet auch ein passendes 4G-Netz = GRÜN. Auch die LTE-Signalstärke reicht bestens zum Surfen, was durch fünf grüne Balken rechts oben angezeigt wird. - AVM FRITZ!Box 6840 LTE
Die AVM FRITZ!Box 6840 LTE hat sich im Test mit einer LTE-SIM-Karte von Vodafone gut vertragen. - AVM FRITZ!Box 6840 LTE
Die Downloadwerte der AVM 6840 waren im LTE-800-Funknetz von Vodafone in München ganz okay. Die Upload-Werte schwächelten aber im Vergleich zu anderen LTE-Routern. Trotzdem können auch diese LTE-800-Durchsatzwerte der 4G-Fritzbox noch locker mit einem mittelprächtigen VDSL-50-Anschluss konkurrieren. - AVM FRITZ!Box 6840 LTE Vodafone
In diesem Screenshot war die FritzBox-LTE mit einer LTE-800-Funkzelle von Vodafone in Vierkirchen bei Dachau verbunden. In München sieht es derweil ähnlich aus. - AVM FRITZ!Box 6840 LTE
In diesem Fenster sieht man, ob die LTE-Antennen am Router einen guten Empfangspegel haben. Falls nicht, dreht man so lange an den Antennen herum, bis beide dBm-Werte möglichst hoch sind. - LANCOM 1781-4G-
Der LANCOM 1781-4G-LTE-Business-Router versteht LTE bei 800, 1800 und 2600 MHz. Findet er überhaupt kein LTE-Netz, dann schaltet er auf GPRS, EDGE, UMTS, HSPA oder HSPA+ zurück. Er brachte schöne Messwerte in allen getesteten LTE-Netzen von Telekom, O2 und Vodafone. - LANCOM 1781-4G Netzliste 1
Der LANCOM-Router zeigt den Modus (hier LTE), das Mobilfunkband (hier LTE 1800 MHz) und sogar die Kanalbandbreite (hier 20 MHz) in der Bediener-Software an. So differenziert hat das der Tester noch bei keinem anderen LTE-Router gesehen. - LANCOM 1781-4G Vodafone Netzliste 2
Netzliste: Hier steckte eine geeignete SIM-Karte von Vodafone im LANCOM 1781-4G-LTE-Business-Router. Damit ist der Zugriff auf die Vodafone-Netze per GPRS, UMTS und LTE gestattet. Außerdem funken noch LTE/UMTS/GPRS-Netze von der Telekom sowie LTE-lose UMTS/GPRS-Netze von E-Plus und O2 im Büro des Testers. Auf die drei Letztgenannten war der Zugriff mit der verwendeten LTE-SIM-Karte von Vodafone jedoch „verboten“. - LANCOM 1781-4G
VDSL-Feeling im Auto: So lange LTE-1800 noch nicht mit Bestwerten direkt ins Büro des Testers funkt, wird der LANCOM 1781-4G Router für die Speed-Messungen eben an den Messesee nach München-Riem gefahren. Über das blaue Ethernet-Kabel hängt der Laptop an einem Gigabit-Port des silbergrauen Routers. Das Router-Netzteil wird mit 230 Volt aus einem Spannungswandler versorgt. - LANCOM 1781-4G
Topwert: Eine Messung ergab im LTE-1800-Netz der Telekom in Riem einen DL von 42,40 und einen UL von 27,96 Mbps bei einer Pingzeit von 25 Millisekunden. - LANCOM 1781-4G T-SIM---LANCOM---Riem---Ping 25ms
Die Messung wurde gegen 00:23 Uhr nachts vorgenommen - der Tester hatte vermutlich "freie Bahn". - LANCOM 1781-4G
Bei über 40 Durchsatz-Messungen stellten sich am 26. März 2012 im LTE-1800-Netz der Telekom in Riem sehr schöne Mittelwerte von 42 Mbps im DL und 28 Mbps im UL bei einer mittleren Pingzeit von 31 Millisekunden ein. - Huawei E398u-15-Telekom Speedstick LTE
Im Juni 2011 verkündete die Telekom den Ausbau des Kölner LTE-Netzes bei 1800 MHz. Dabei hat sie auch gleich den Alles-Könner-LTE-Stick Huawei E398u-15 unter dem Namen Telekom Speedstick LTE kommuniziert. Er versteht LTE bei 2600, bei 1800 und seit 2012 nun endlich auch bei 800 MHz. - LTE T-SIM-T-Stick
Im Münchener LTE-1800-Funknetz war der „Telekom Speedstick LTE“ alias Huawei E398u-15 im Download so schnell wie ein sehr guter VDSL-50-Anschluss, knapp 50 Mbps. Im Upload war er sogar mehr als doppelt so schnell. VDSL-50 erreicht im Upload in der Praxis meist „nur“ 6 bis 9 Mbps. - HTC Velocity 4G
Dieser beste Messwert aus einem 2,6 km langen Fußmarsch in München hat große Ähnlichkeit mit typischen VDSL-50-Praxiswerten. Nur die Pings dauerten länger als bei VDSL üblich.
Von dem Antragsstau ist vor allem der LTE-Ausbau in den Städten betroffen. Die sogenannten Weißen Flecken - meist ländliche Regionen - auf der Breitbandkarte Deutschlands haben die Mobilfunkunternehmen Telekom, Vodafone und Telefónica Germany (O2) bereits in neun Bundesländern geschlossen. Hierfür setzen die Anbieter für LTE auf den Frequenzbereich um 800 Megahertz, berücksichtigt werden aber auch Breitbandzugänge via DSL oder Kabel. Nach Angaben der Bundesnetzagentur sind mittlerweile die Versorgungspflichten der Mobilfunkbetreiber in den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland Pfalz, Saarland, Sachsen und Schleswig-Holstein erfüllt. Die Mobilfunkbetreiber können jetzt in diesen Bundesländern die 800-Megahertz-Frequenzen frei nutzen.
Die Bundesnetzagentur überlegt zudem, ab dem Jahr 2017 die bislang für Handy-Telefonate und SMS genutzten Frequenzbereiche um 900 und 1.800 Megahertz für funkgestützte schnelle Internetanschlüsse zur Verfügung zu stellen. "In den letzten zwei Jahren hat sich das Datenvolumen fast verdreifacht. Treiber für die steigende Nachfrage nach mobilen Datendiensten sind insbesondere neue multimediale Endgeräte, Cloud Computing, Video-Streams, mobile Software-Anwendungen und die mobile Nutzung sozialer Netzwerke"", erläutert Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. Die Behörde hat bereits Eckpunkte für eine Bereitstellung der 900- und 1.800-Megahertz-Frequenzen formuliert und ein Bedarfsermittlungsverfahren eingeleitet, an dem sich neben den Mobilfunkbetreibern auch andere interessierte Unternehmen beteiligen können.
Die Telekom bietet bereits in acht Städten LTE-Netze im Frequenzbereich um 1.800 Megahertz an. Ansonsten setzen der Bonner Konzern, Vodafone und Telefónica Germany für den Highspeed-Funk auf die 800-Megahertz-Frequenzen. Bis zum Jahresende will die Telekom 1.000 LTE-Standorte mit einem Wirkungskreis von zehn Kilometern betreiben.
Vodafone betreibt nach eigenen Angaben mittlerweile 2.700 LTE-Basistationen im Bundesgebiet und deckt damit rund 40 Prozent der Fläche Deutschlands und mehr als 14 Millionen Haushalte ab. Während das Düsseldorfer Unternehmen seinen Kunden bislang maximale Datenraten von 50 Megabit pro Sekunde angeboten hat, wird es in nächster Zeit in Großstädten wie Dresden, Berlin, München und Köln parallel LTE im Frequenzbereich um 2.600 Megahertz mit Datenraten von bis zu 100 Megabit pro Sekunde anbieten. O2 vermarktet bislang LTE-Anschlüsse nur für die stationäre Nutzung zu Hause und startet erst im Juli mit mobil nutzbarem LTE.