Die wichtige Frage, wer in der der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) künftig weltweite Standards rund um Videostreaming, Mobilfunk und Telekommunkation setzt, wurde am Donnerstag (29. September 2022) beantwortet. Doreen Bogdan-Martin wird die erste Frau sein, die als Generalsekretärin diese Behörde leitet. Entsprechend euphorisch zeigte sich die UN-Mitarbeiterin in einem Tweet:
Immensely proud to be the first woman ever elected to the post of @ITU Secretary-General.
— Doreen Bogdan-Martin (@ITUBDTDirector) September 29, 2022
We've finally smashed a 157-y.o. glass ceiling! – and I hope this result inspires women & girls everywhere to dream big & make those dreams a reality!#Plenipot pic.twitter.com/138WfX74fK
In einer Kampfabstimmung konnte die US-Amerikanerin den russischen Kandidaten Rashid Ismailov mit 139 zu 25 Stimmen hinter sich lassen. Bogdan-Martin löst den seit 2014 amtierenden Chinesen Houlin Zhao im Januar 2023 ab. Die ITU ist die älteste Behörde der Vereinten Nationen, sie setzt zahlreiche Standards für die weltweite Kommunikation. Sie betreffen beispielsweise die Zuweisung von Satellitenbahnen, die Koordinierung technischer Normen und die Verbesserung der Infrastruktur in den Entwicklungsländern.
Votum für ein offenes Internet
Die Abstimmung war zu einem Politikum geworden, weil Bogdan-Martins Gegener Ismailov der russisch-chinesischen Linie folgt, das weltweite Internet stärker zu regulieren. US-President Joe Biden hatte sich deshalb in den "Wahlkampf" eingemischt und offensiv für seine Landsfrau geworben.
In ihrer früheren Funktion als Direktorin des ITU-Büros für Telekommunikationsentwicklung war Bogdan-Martin unter anderem für die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Entwicklung digitaler Kompetenzen und Diversity- und Inklusionsthemen zuständig. Biden hatte im Vorfeld der Wahl gesagt: "Bogdan-Martin weiß, wie wichtig es ist, jede Schule ans Internet anzuschließen (...), Frauen und Mädchen die digitalen Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen, um erfolgreich zu sein, und die Chancen, die in digitalen Gesundheits- und Bildungsressourcen stecken, allgemein verfügbar zu machen." (hv)