Nur noch "Spezialprojekte"

Bob Mansfield ist raus aus der Apple-Chefetage

29.07.2013
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Gestern ist überraschend die Biografie von Bob Mansfield, zuletzt Senior Vice President Technologies, von der Apple-Webseite verschwunden.

Ein Apple-Sprecher bestätigte gegenüber dem "Wall Street Journal", dass Mansfield nicht länger zum Apple-Management gehöre. Mansfield bleibe aber bei Apple, werde an Spezialprojekten arbeiten und dabei direkt an Konzernchef Tim Cook berichten. Warum der Manager seinen Posten räumen musste, ist noch unklar.

Bob Mansfield leitete viele Jahre lang wichtige Hardware-Entwicklungen bei Apple, zum Beispiel das besonders dünne Notebook "MacBook Air" und den All-in-One-Desktop "iMac". Der Halbleiterexperte war 1999 durch die Übernahme von Raycer Graphics nach Cupertino gekommen. Nachdem er die Mac-Hardware-Entwicklung geleitet hatte, übernahm er nach dem Ausscheiden von Mark Papermaster im Jahr 2010 die Weiterentwicklung der iPhone-Hardware. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits andere mobile Techniken wie die pixeldichten "Retina"-Displays und den ARM-basierenden Mikroprozessor "A4" verantwortet.

Im vergangenen Jahr hatte Mansfield eigentlich schon in Pension gehen wollen. Cook überredete ihn aber zu bleiben - dem Vernehmen nach, weil Mansfields Leute sich über sich über seinen Nachfolger beklagt hatten. Nachdem iOS-Chef Scott Forstall im vergangenen Oktober geschasst wurde, hatte Mansfield Apples Wireless-Team und die Halbleitersparte übernommen. Ein denkbarer Nachfolger für Mansfield wäre der frühere Adobe-CTO Kevin Lynch (der freilich eher "softwarelastig" ist) - ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten.