Der angeschlagene Smartphone-Pionier Blackberry steckt weiter tief in der Verlustzone. In dem Anfang März abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal gab es rote Zahlen von 423 Millionen US-Dollar, wie das kanadische Unternehmen am Freitag mitteilte. Im gesamten Geschäftsjahr sammelte sich ein Verlust von 5,87 Milliarden Dollar an.
Die Einbußen beim Umsatz zeigen, wie dramatisch das Blackberry-Geschäft binnen eines Jahres geschrumpft ist. Im Schlussquartal brachen die Erlöse im Jahresvergleich um gut 63 Prozent auf 976 Millionen Dollar ein. Von Quartal zu Quartal gab es einen Rückgang von 18 Prozent, mit einem ähnlichen Wert rechnet Blackberry auch für das laufende Vierteljahr.
Die Krise von Blackberry hatte sich verschärft, nachdem vor einem Jahr der große Hoffnungsträger, das Touchscreen-Smartphone Z10, floppte. Der neue Konzernchef John Chen will Blackberry mit einem Fokus auf Firmenkunden und neue Telefone mit der klassischen Tastatur wieder aufrichten. Wichtiger Bestandteil ist auch die Lösung für das Enterprise-Mobility-Management, Blackberry Enterprise Services 10 (BES), mit der Unternehmen neben Blackberry-Devices auch Android- und iOS-Geräte verwalten können. Im abgelaufenen Quartal erwirtschafteten die Kanadier nur 37 Prozent des Umsatzes mit Hardware, 56 Prozent wurden mit Services, sieben Prozent mit Software und anderen Einnahmequellen erzielt.
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Diese kann beispielsweise auch neue Dokumente (wie hier eine Tabellenkalkulation) erstellen.
Blackberry verkaufte im vergangenen Quartal insgesamt 3,4 Millionen Smartphones. Allerdings liefen zwei Drittel davon noch mit dem alten Betriebssystem Blackberry 7 statt mit der aktuellen Software. Chen kündigte in einer Telefonkonferenz an, Geräte mit Blackberry 7 sollen weiter hergestellt werden.
Chen hofft, Anfang 2015 wieder einen Gewinn präsentieren zu können. Dafür werde er auch Umsatzeinbußen in Kauf nehmen, betonte er im Februar. "Für mich sind schwarze Zahlen wichtiger als Umsatzwachstum. Jedes Gerät, das wir verkaufen, muss Geld verdienen."
Eine Produktions-Partnerschaft mit dem Auftragsfertiger Foxconn soll dafür neue Geräte günstiger machen und Blackberry von den Absatzrisiken befreien. Erstes Produkt der Kooperation ist das Blackberry Z3, ein günstiges Telefon in Indonesien. Die Ziele bei Kostensenkungen seien ein Quartal früher als geplant erreicht worden, erklärte Chen. Vor wenigen Tagen machte Blackberry den Verkauf des Großteils seiner kanadischen Immobilien klar.
Die Geldreserven von Blackberry lagen zum Quartalsende am 1. März bei 2,7 Milliarden Dollar nach 3,2 Milliarden drei Monate zuvor.
Blackberry machte keine Angaben zu aktuellen Nutzerzahlen. Chen hatte im Februar von rund 60 Millionen gesprochen. Zu besten Zeiten hatte Blackberry rund 80 Millionen Kunden. Der auch für andere Smartphone-Plattformen verfügbare Messaging-Dienst BBM kommt inzwischen auf 85 Millionen Nutzer pro Monat. (dpa/mb)