Aktie fällt und fällt

Blackberry 10 enttäuscht Börsianer

31.01.2013
Die Börsianer glauben offenbar nicht an ein schnelles Comeback des Smartphone-Pioniers Blackberry.
RIM-Chef Thorsten Heins mit den neuen Blackberrys "Z10" und "Q10"
RIM-Chef Thorsten Heins mit den neuen Blackberrys "Z10" und "Q10"

Mit dem neuen Betriebssystem Blackberry 10 und frischen Smartphones will das kanadische Unternehmen den Befreiungsschlag schaffen. Doch die Anleger sind misstrauisch: Nachdem die Aktie zur Premiere am Mittwoch bereits um zwölf Prozent eingebrochen war, rutschte sie am Donnerstag im frühen New Yorker Handel um weitere neun Prozent ab.

Grund für die Enttäuschung scheint das späte Erscheinen der neuen Smartphones auf Schlüsselmärkten wie den USA zu sein. Das Modell "Z10" mit berührungsempfindlichem Bildschirm soll hier erst im März in den Handel kommen, das Modell "Q10" mit der klassischen Blackberry-Tastatur voraussichtlich sogar erst im April. Genaue Termine gibt es noch nicht. Dabei wurde bereits die Vorstellung des neuen Systems mehrfach verschoben.

Die Anleger fürchten nun weitere Einbußen bei den Marktanteilen in dem schnelllebigen Geschäft. Im vergangenen Jahr kamen die Blackberrys nach Zahlen der Marktforschungsfirma IDC nur noch auf 4,6 Prozent - eine Halbierung gegenüber 2011. Während Samsung 215,8 Millionen Computerhandys auslieferte und Apple auf 135,9 Millionen iPhones kam, schrumpfte der Blackberry-Absatz auf 32,5 Millionen Geräte.

"Für die Blackberry-Getreuen ist ein weiterer Monat eine lange Zeit", sagte Analyst Shaw Wu der Finanznachrichten-Agentur Bloomberg. "Der Ablauf hätte knackiger sein können." Der aus Deutschland stammende Blackberry-Chef Thorsten Heins hatte erklärt, die US-Netzbetreiber bräuchten noch Zeit zum Testen der Geräte. Dagegen ist das Z10 in Großbritannien schon im Handel. (dpa/tc)