Anwender von Adblockern, die Werbung auf Internetseiten ausblenden, werden aufgefordert, diesen auszuschalten - sonst können sie keine Inhalte mehr sehen. Alternativ wird ein monatliches, nahezu werbefreies Abo ("Bildsmart") angeboten. "Auch im Netz müssen sich journalistische Angebote über die beiden bekannten Erlössäulen, nämlich Werbe- und Vertriebseinnahmen, finanzieren, um weiterhin unabhängigen Journalismus zu bieten", erklärte Donata Hopfen, Vorsitzende der Verlagsgeschäftsführung der Bild-Gruppe, am Dienstag.
Nach Angaben einer Verlagssprecherin nutzen etwa 23 Prozent der bild.de-Leser Adblocker. Der Verlag testet jetzt das Abo, das für knapp drei Euro im Monat nahezu werbefreie Inhalte sowie eine deutlich schnellere Ladezeit bieten soll. Bild.de ist der Sprecherin zufolge das erste große Nachrichtenportal in Deutschland, das eine solche Initiative startet.
Der Schritt könnte Signalwirkung haben, da Adblocker vielen Verlagen schon länger ein Dorn im Auge sind. Der Axel-Springer-Verlag hält insbesondere das Geschäftsmodell der Kölner Eyeo GmbH ("Adblock Plus") für rechtswidrig. Das Angebot des "Whitelisting", bei dem sich Publisher von der Werbeblockade freikaufen könnten, wird von Springer als "erpresserisches Vorgehen" gewertet. Das Kölner Landgerichts hatte die Klage von Springer jedoch abgewiesen. Gegen das Urteil ist der Konzern in Berufung gegangen. (dpa/tc)