Anthropic, eines der heißesten Start-ups auf dem Markt für generative KI (genAI), hat seine Flaggschiff-Modelle auf den neuen Standard 3.0 aktualisiert. Die neue Version soll Verbesserungen bei einer Reihe von gängigen Aufgaben und eine höhere Verarbeitungsgeschwindigkeit bieten.
Die Optimierungen in Claude 3 sind nach Angaben von Anthropic breit angelegt. Das Modell biete jetzt weniger unberechtigte Weigerungen bei harmlosen Anfragen, eine höhere Genauigkeit bei den Antworten, weniger Halluzinationen und eine bessere Genauigkeit bei der Verarbeitung visueller Informationen wie Bilder und Diagramme.
Drei Claude-3-Versionen
Anthropic offeriert die Claude-KI jetzt in drei Versionen:
die leistungsstärkste Version Opus,
die mittelstarke Version Sonnet und
die abgespeckte Variante Haiku.
Jede Version bietet unterschiedliche, mittlere Benchmark-Ergebnisse für verschiedene Aufgaben, wobei Sonnet und Haiku die niedrigeren Werte bei der Genauigkeit durch geringere Kosten in Form von billigeren Token für AI Calls und schnellere Reaktionszeit ausgleichen soll.
"Haiku ist in seiner Kategorie das schnellste und kostengünstigste Modell auf dem Markt", so Anthropic. "Es kann in weniger als drei Sekunden ein informations- und datenreiches Forschungspapier auf arXiv (rund 10.000 Token) mit Diagrammen und Grafiken lesen. Wir gehen davon aus, dass wir die Leistung nach der Markteinführung noch weiter verbessern werden."
Engagement für Responsible AI
Das Unternehmen betonte außerdem sein Engagement für eine verantwortungsvolle genAI-Entwicklung und erklärte, dass es spezielle Teams für eine Reihe von besonders schwerwiegenden Missbrauchsrisiken hat, darunter Wahlbeeinflussung und Fehlinformationen, Material über sexuellen Kindesmissbrauch und selbständige Vervielfältigung. Im Einklang mit den Richtlinien, die letztes Jahr von der Biden-Regierung herausgegeben wurden, hat das Unternehmen zudem nach eigenen Angaben umfangreiche "Red Team"-Übungen durchgeführt, um das Potenzial für eine missbräuchliche Nutzung von Claude zu testen.
Claude 3 folgt dicht auf Claude 2.1, das im November letzten Jahres veröffentlicht wurde. Mit dieser Version wurde das Kontextfenster des Modells - die Menge an Daten, die es gleichzeitig verarbeiten kann - auf 200.000 Token erweitert, was ungefähr einer halben Million geschriebener Wörter entspricht.
Opus und Sonnet bereits verfügbar
Die Modelle Opus und Sonnet für Claude 3 sind ab sofort über die API von Anthropic verfügbar, wobei Sonnet die Grundlage für die kostenlose Online-Demo des Unternehmens bildet. Haiku ist noch nicht öffentlich verfügbar, wird es aber nach Angaben des Unternehmens "bald" sein. Sonnet ist auch über Amazons Bedrock AI Managed Service sowie in einer privaten Vorschau auf dem Vertex AI Model Garden von Google Cloud verfügbar, Opus und Haiku sind auf dem Weg zu beiden Plattformen. (mb)
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der US-Schwesterpublikation Computerworld.