Präventive Internal Audits ermöglichen bessere Transparenz in Unternehmen. Sie können Verstöße gegen Compliance-Richtlinien früh erkennen und versetzen Geschäftsführung und Vorstände in die Lage, Risikorechtsbereiche zu überwachen.
Die Sorge vor Einsicht in vertrauliche Daten kann in den betroffenen Abteilungen für Verweigerungshaltung sorgen. Transparenz ist hier das Zauberwort. Bei der Durchführung der nötigen Kontrollmaßnahmen gilt sie als Schlüssel für ein optimales Compliance-Management und fördert die Kooperationsbereitschaft der Mitarbeiter. Werden ein paar wesentliche Empfehlungen beachtet, lässt sich die Revision für alle Beteiligten angenehmer gestalten und die Effizienz der Maßnahme deutlich erhöhen.
Dezentrale Audits: Lokale Nähe schafft Vertrauen
Gerade bei Konzernen ist es eine Überlegung wert, Audits dezentral durchzuführen statt sie aus der Zentrale zu delegieren. Mit Beauftragten aus den einzelnen Niederlassungen und Berücksichtigung spezieller Gegebenheiten vor Ort ist die Akzeptanz der lokalen Teams schneller erzielt und es wird weniger der Eindruck vermittelt, dass ein Audit "von Oben herab" durchgeführt wird.
Ernsthaftigkeit unterstreichen
Eine wichtige Vorreiterrolle kommt in jedem Fall der Führungsebene zu, wenn es darum geht, die Ernsthaftigkeit und Relevanz der anstehenden Untersuchung zu unterstreichen. Angst ist zwar ein schlechter Ratgeber, aber es ist dennoch wichtig, Mitarbeitern auch die Konsequenzen von Compliance-Verstößen klar aufzuzeigen - auf beruflicher sowie privater Ebene.
- Zwischendurch Luft schnappen
Da kann es schon für mehr Energie sorgen, zwischendurch kurz an die frische Luft zu gehen. Vielleicht lässt sich ein Meeting nach draußen verlegen. - Ein Kaffee zwischendurch
Wer keinen Kicker oder Sportangebote im Büro vorfindet, dem hilft vielleicht eine kurze Kaffeepause mit Kollegen, um anschließend motiviert und mit neuen Ideen an die Arbeit zu gehen. - Verabredungen am Feierabend
Wer tagsüber im Büro vom Biergartenbesuch träumt, sollte ihn für abends fest einplanen und sich mit Kollegen oder im Freundeskreis verabreden. Die Aussicht auf eine schöne Verabredung motiviert für den Tag. - Ablenkung mit Kollegen
Wer sich kurz mit Kollegen ablenkt - zum Beispiel am Tischkicker - ist danach oft motivierter. - Weg vom Schreibtisch
Besonders bei größeren Arbeitgebern gehören Sport- und Entspannugsangebote genauso dazu wie die Kantine. Sie helfen, danach ausgeglichener und motivierter an den Schreibtisch zurückzukehren. - Entspannung am Schreibtisch
Manchmal muss man für mehr Entspannung den Schreibtisch auch gar nicht verlassen: zum Beispiel für eine kurze Meditation oder wenn der Arbeitgeber einen Massagedienst anbietet. - Entspannung im Sitzen
Mancher entspannt auch lieber allein für einige Minuten und findet in einer Sitzsack- oder Sofaecke Erholung und Motivation für neue Aufgaben. - Eiskalte Motivation
Auch die Aussicht auf ein Eis in der Mittagspause oder nach Feierabend kann die Motivation steigern. - Motivation am Nullpunkt
Gerade wenn es draußen wärmer wird, leidet häufig die Motivation der Mitarbeiter, die gedanklich schon die Füße im Badesee baumeln lassen.
Datenschutz durch IT-gestützte Anonymisierung
Ziel von Internal Audits ist nicht, Schwächen einzelner Mitarbeiter zu entlarven, sondern präventiv - selbst noch so unbeabsichtigte - Compliance-Verstöße zu erkennen. Mitarbeiter brauchen das sichere Gefühl, dass ihre Rechte gewahrt werden, und der Arbeitgeber auf ihrer Seite ist, solange kein Tatbestand vorliegt. Schließlich soll die Bindung zum Arbeitnehmer auch nach dem Audit noch bestehen.
Datenschutzrechtler und - wo vorhanden - der Betriebsrat sollten bereits in der Planungsphase eines Audits eingeschaltet werden, damit sichergestellt wird, dass die Maßnahme datenschutzrechtlich konform ist. Bei der präventiven Einsicht in E-Mail-Fächer beispielsweise muss die Einwilligung der Mitarbeiter - gegebenenfalls über den Betriebsrat - eingeholt werden.
Internal Audits mit Lerneffekt
Oft wurzeln Compliance-Verstöße auch auf blankem Nichtwissen, etwa wenn Mitarbeitern die Schwelle von "eher erlaubten" zu "eher verbotenen" bis hin zu definitiv unzulässigen Absprachen nicht klar ersichtlich ist. In vermeintlich inoffizieller Atmosphäre auf Branchenveranstaltung ist dann leicht ein falsches Wort gewechselt und unbeabsichtigt eine Grenze überschritten. Regelmäßige Trainingsmaßnahmen für Mitarbeiter helfen, einen unternehmensweiten Verhaltenscodex zu etablieren, und erhöhen die Fähigkeit der Mitarbeiter, grenzwertiges oder -überschreitendes Verhalten bei sich und anderen zu erkennen. (bw)