Vor allem sehr kleine Unternehmen haben im vergangenen Jahr die Chancen des Web entdeckt und sich für einen eigenen Online-Auftritt entschieden. Nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom verfügen inzwischen 55 Prozent der deutschen Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten über eine eigene Website, im Jahr davor waren es mit 45 Prozent noch deutlich weniger. Bei den Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten sind bereits 84 Prozent im Netz präsent.
"Der Online-Kontakt mit Kunden und Partnern wird für alle Branchen immer wichtiger. Gerade kleine Unternehmen, aber auch Mittelständler können mit der Präsenz im Netz ihren Aktionsradios einfach und kostengünstig erweitern", sagt Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Allerdings gibt es immer noch Internet-Verweigerer: Fast jedes sechste deutsche Unternehmen (16 Prozent) hat noch keine eigene Homepage.
Im europäischen Vergleich hat sich Deutschland damit um einen Platz verbessert und liegt nun auf Rang fünf. Spitzenreiter bleiben die skandinavischen Länder Finnland (94 Prozent), Dänemark (92 Prozent) und Schweden (89 Prozent). Auf dem vierten Platz liegt Österreich (86 Prozent). Schlusslicht ist Rumänien, dort haben nur 42 Prozent der Unternehmen eine Homepage.
Je größer die Unternehmen, desto häufiger nutzen sie einen eigenen Webauftritt. So haben 96 Prozent der deutschen Unternehmen mit 250 Beschäftigten oder mehr eine eigene Homepage, bei den mittelgroßen Unternehmen (50 bis 249 Beschäftigte) sind es 92 Prozent. Auch zwischen den Branchen gibt es deutliche Unterschiede. Während fast alle Hotels und Pensionen über eine eigene Homepage verfügen (97 Prozent), verzichtet im Handel weiter jedes zehnte Unternehmen (10 Prozent) auf eine Website. Vor einem Jahr betrug der Anteil der Händler ohne Webauftritt sogar noch 16 Prozent. "Die eigene Homepage ist gerade für den Handel von entscheidender Bedeutung. Sie ist die Visitenkarte, damit neue Kunden auf das Angebot aufmerksam werden und sich zum Beispiel über Öffnungszeiten informieren können", so Kempf.
Die Angaben des Bitkom basieren auf einer Auswertung von Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat. Für den europäischen Vergleich wurden Unternehmen ab 10 Beschäftigten (ohne den Bankensektor) in 31 europäischen Ländern befragt. Daten für Unternehmen mit weniger als 10 Beschäftigten liegen nur für wenige Länder, darunter Deutschland, vor.