Apple scheint an seiner globalen Lieferkettenmanagement-Strategie zu arbeiten, um seine Abhängigkeit von China in Sachen iPhone- und MacBook-Produktion möglichst zeitnah zu verringen. Geht es nach dem bekannten Apple-Analysten Ming-Chi Kuo, sind Indien, Taiwan und Vietnam mögliche Alternativen. Via Twitter veröffentlichte Kuo seine Prognosen zu Apples nächsten Schritten. Demnach:
könnte die indische Tata Group in Zusammenarbeit mit Pegatron oder Wistron (Vertragshersteller für Apple in Indien) in Zukunft einen großen Teil der iPhone-Fertigung übernehmen.
sollen auch in Thailand künftig MacBooks zusammengebaut werden (bisher ausschließlich in China).
plant Apple auf lange Sicht, in China nur noch Produkte für den dortigen Markt zu fertigen.
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— ??? (Ming-Chi Kuo) (@mingchikuo) October 11, 2022
Apple's global supply chain management strategy continues to change in response to the de-globalization trend, mainly to reduce the assembly business in China. Here are the latest major survey updates.
Teure Foxconn-Lektion
Wie das Wall Street Journal berichtet, hat Apple seine Zulieferer darauf vorbereitet, künftig mit der Montage von Apple-Produkten in anderen asiatischen Ländern - insbesondere Vietnam und Indien - zu planen. Laut dem Bericht will Apple so auch seine Abhängigkeit von Taiwan verringern. Das überrascht Jack Gold, Chefanalyst bei J. Gold & Associates, überhaupt nicht: "Bei der Fertigung von Apple-Produkten spielen verschiedene Umstände eine Rolle: Erstens natürlich die geopolitischen Herausforderungen. Eine Invasion in Taiwan könnte die Produktion beispielsweise zum Erliegen bringen. Umsichtig zu planen, ist also eine gute Strategie. Zweitens haben die Auswirkungen der Pandemie für Produktionsbeeinträchtigungen gesorgt."
Die Schließung einer der größten Fertigungsstätten im chinesischen Zhengzhou nach einem COVID-Ausbruch soll Apple Medienberichten zufolge pro Woche bis zu eine Milliarde Dollar gekostet haben. Auch wenn die Proteste gegen China Null-COVID-Politik inzwischen scheinbar zu einem Umdenken der Regierung geführt haben, dürfte der Vorfall Apples Bestrebungen, sich in Sachen Hardware-Produktion unabhängiger von China zu machen, nur weiter befeuert haben.
"Die von der chinesischen Regierung erzwungene Schließung der Foxconn-Fabrik hat Apples Produktfertigung hart getroffen", analysiert Gold. "Eine Diversifizierung der Produktionsstandorte verringert die Wahrscheinlichkeit, dass der Ausfall eines Standorts den Großteil der Produktion lahmlegt."
Darüber hinaus seien Länder wie Indien und Vietnam schnell wachsende Märkte mit relativ kostengünstigen Produktionsstandorten - eine lokale Fertigung dort auch aus politischer Sicht vorteilhafter, meint der Analyst und fügt hinzu: "Außerdem werden viele Komponenten für die Produktion wie Chips, Platinen und physische Komponenten im Fernen Osten produziert. Für Apple macht es Sinn, seine Produkte möglichst nah an den Bezugsquellen der Komponenten zu fertigen, statt sie dazu um die halbe Welt zu schicken." (fm)
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Computerworld.