Dass das Macbook Pro 14 Zoll den M3-Chip bekommt, war keine große Überraschung. Dass es jetzt aber auch eine Basisversion gibt, die das 13-Zoll Macbook Pro ersetzt, hatten wir so nicht auf dem Schirm. Insgesamt bietet Apple jetzt vier Standardkonfigurationen an, ein M3-Modell, zwei mit M3 Pro und eines mit M3 Max.
Abgespecktes Basismodell
Das M3-Modell hat mit den Pro- und Max-Versionen etliche Gemeinsamkeiten, unterscheidet sich jedoch in einigen Details. Der Bildschirm ist bei allen Modellen gleich und hat eine Helligkeit mit 600 Nits, also 100 Nits mehr als bisher. Die HDR-Helligkeit von 1000 Nits ist dagegen genauso hoch wie bei den M2-Versionen. Auch Lautsprecher, Facetime-Kamera, Bluetooth und WLAN haben alle Modelle gemeinsam, Änderungen zu den Vorgängern gibt es ebenfalls keine. Auch diese hatten schon WLAN 6E und Bluetooth 5.3 an Bord.
Sofern man nicht Silber als Farbe wählt, ist die Basisversion aber auf einen Blick zu erkennen. Denn nur diese gibt es in Space Grau. Die Pro- und die Mac-Ausgaben kommen dagegen in der neuen Farbe Space Schwarz. Und schaut man sich die Anschlüsse an, so fehlt beim Basismodell ein USB-C-Anschluss, denn es hat gegenüber den anderen Versionen nur deren zwei. Und es sind auch keine Thunderbolt-4-Anschlüsse, sondern Thunderbolt/USB4 Versionen und unterstützen damit nur Thunderbolt 3. SDXC-Card Reader und HDMI-Anschluss gibt es aber auch beim Basismodell.
Wo Apple ebenfalls spart, ist bei der Ausstattung mit Arbeitsspeicher. Hatte bisher der 14-Zöller immer minimal 16 GB verbaut, sind es beim neuen Basismodell nur 8 GB. Optional gibt es 16 GB oder 24 GB, so viel wie beim M2. Zumindest spart Apple nicht auch bei der SSD und belässt diese wie bisher bei 512 GB. Maximal sind beim Basismodell 2 TB möglich, wogegen M3 Pro bis zu 4 TB und M3 Max bis zu 8 TB bieten können. Die Modelle mit M3 Pro haben mindestens 18 GB Arbeitsspeicher, der M3 Max 36 GB. In beiden Fällen also etwas mehr als noch bei den M2-Chips.
Die neuen M3-Chips
Laut Apple haben sich die Entwickler beim M3 insbesondere um die GPU gekümmert. Mit "Dynamic Caching", "Mesh Shading" und "Ray Tracing" soll der M3 bis zu 65 % gegenüber dem M1 und bis zu 20 % gegenüber dem M2 zugelegt haben. Beim M3 Pro sollen es im Vergleich zum M1 Pro 40 % sein, und beim M3 Max 50 %. Gegenüber dem M2 Pro legt der M3 Pro 10 % zu, beim M3 Max sind es laut Apple 20 % mehr als beim M2 Max.
Interessanterweise legt der M3 Pro laut Apple bei der CPU gegenüber den Vorgängerversionen weniger zu als der M3 Max. Erklären lässt sich das vielleicht damit, dass er nur 6 Performance-Kerne hat, genauso viele wie das bisherige Basismodell des M2 Pro. Die anderen Versionen hatten 8 Performance-Kerne. Er kommt so nur auf 20 % Zuwachs gegenüber dem M1 Pro, für den M2 machte Apple keine Angaben. Dafür gibt es jetzt aber 6 Effizienzkerne. Wohingegen der M3 Max mehr Performance-Kerne hat als die Vorgänger, und damit bis zu 80 % gegenüber dem M1 Max und bis zu 50 % gegenüber dem M2 Max zugelegt haben soll. Beim M3 soll die CPU bis zu 35 % schneller rechnen als beim M1 und bis zu 20 % schneller als beim M2.
Die Chips im Macbook Pro
Der M3 im Basismodell bietet dieselbe Zahl an CPU-Kernen wie der M2: 4 Effizienzkerne und 4 Performance-Kerne. Die GPU hat 10 Kerne, also so viel wie der M2 in Vollausstattung. Wie bei diesem ist nur ein externer Bildschirm möglich. Der Chip ist aber sparsamer als die größeren Brüder. So soll man laut Apple 15 Stunden surfen oder 22 Stunden Videos schauen können. Beim M3 Pro und M3 Max bleibt es wie bisher bei 12 beziehungsweise 18 Stunden, obwohl der Akku mit 72,4 Wh etwas mehr Kraft hat als beim M3, dessen Batterie mit 70 Wh angegeben ist, so viel wie bisher.
Der M3 Pro hat immer 6 Effizienzkerne, bei den Performance-Kernen hat man dagegen die Wahl zwischen 5 oder 6 Stück. Bei den GPUs gibt es 14 Kerne mit der abgespeckten CPU, bei der anderen Version 18 Kerne. Mit beiden Ausstattungen sind zwei externe Bildschirme möglich.
Interessanterweise hat der M3 Max weniger Effizienzkerne als der M3 Pro, nämlich wie der Basis M3 nur 4 Stück, dagegen aber 10 Performance-Kerne. Die GPU wartet mit 30 Kernen auf. Für mehr Geld gibt es auch eine CPU mit 16 Kernen, davon sind 12 Performance- und 4 Effizienzkerne sowie einer GPU mit 40 Kernen. In beiden Fällen lassen sich bis zu vier externe Monitore betreiben. Zudem kann der M3 Max in der Spitzenausstattung bis zu 128 GB Arbeitsspeicher adressieren.
Die Preise und Fazit
Das Basismodell erhält man für knapp 2.000 €. Das sind zwar 400 € weniger als beim bisherigen Macbook Pro 14 Zoll mit M2-Chip, aber man bekommt nur noch 8 GB Arbeitsspeicher. Um wie bisher 16 GB zu haben, muss man 230 € drauflegen. Dann ist aber der Abstand zum Macbook Pro mit dem abgespecktem M3-Pro-Chip nicht mehr sehr groß. Und das bietet mehr Leistung und zwei externe Bildschirme, wenn auch eine geringere Laufzeit im Akkubetrieb. Da muss man dann schon genau nachrechnen, ob sich der Aufpreis nicht doch lohnt. 8 GB Arbeitsspeicher in einem Pro-Gerät halten wir nicht unbedingt für zeitgemäß.
Das Modell mit dem M3 Pro in der abgespeckten Version erleichtert die Brieftasche um knapp 2.500 €, also 100 € mehr als bisher. Dagegen kostet die besser ausgestattete Variante mit knapp 3.000 € genauso viel wie das M2-Pro-Spitzenmodell. Beim M3 Max muss man dagegen 300 € mehr auf den Tisch legen als beim Vorgänger mit M2-Chip und wir um knapp 4000 € erleichtert. Bestellen lassen sich alle Versionen ab sofort, Auslieferung erfolgt für den M3 und den M3 Pro ab dem 7. November. Auf den M3 Max muss man etwas länger warten, und zwar bis zum 17. November. (Macwelt)