Einen Rekord kann das iPad Air für sich verbuchen: Es ist mit 477 Gramm Gewicht für die getestete LTE-Version das leichteste große Tablet. Nur das Sony Xperia Tablet Z liegt mit 485 Gramm noch in Reichweite. Die meisten anderen 10-Zoll-Tablets wiegen deutlich über 500 Gramm. Das iPad 4 bringt sogar 644 Gramm auf die Waage.
Das flache iPad Air gibt es in zwei verschiedenen Farbvarianten: Schwarzes Gehäuse, graue (Space-grau laut Apple) Rückseite
Die zweite Farbkombination: Weißes Gehäuse, silberne Rückseite
Die beiden Modelle nebeneinander: Die Preise für das iPad Air starten bei 479 Euro für die Variante mit WLAN und 16 GB Speicher
Das Air ist das bisher flachste iPad: Seine Bauhöhe beträgt 7,5 Millimeter
Auch das Zubehör gibt es in mehreren Farben: Der Smart Case, eine Leder-Schutzhülle, kostet 79 Euro.
Die großen iPads nebeneinander: Links das Air, rechts das iPad 4
Gleiches Display, aber das iPad Air ist rund 1,7 Zentimeter schmaler als das iPad 4 (rechts)
Deutlich zu sehen: Das iPad 4 (unten) ist deutlich breiter als das iPad Air<br id="ELR_1384173514"/>
Der kleine und der große Bruder: Das iPad Air leiht sich viele Designmerkmale vom iPad Mini (oben)
Beispielsweise sind die mechanischen Tasten (Lock, Lauter, Leiser) beim iPad Air und Mini (Mitte und oben) deutlich anders gestaltet als beim iPad 4 (unten)
Das gilt auch für bei der Positionierung der Lautsprecher: Mini (oben) und Air (Mitte) haben zwei um den Lightning-Connector platziert, der Lautsprecher des iPad 4 liegt außen
Design und Verarbeitung: Die Leichtigkeit des Tablets
Das flachste Tablet ist das iPad Air aber nicht: Mit 7,3 Millimeter Bauhöhe liegt es auch in dieser Disziplin in der Spitzengruppe - das Sony-Tablet hält mit 6,9 Millimetern den Flunderrekord. Es ist auch das einzige große Tablet, dessen Design mit dem iPad Air mithalten kann. Trotzdem wirkt das iPad Air eleganter, zum Beispiel durch seinen einen Zentimeter schmalen seitlichen Panel-Rahmen. Wie das iPad Mini können Sie aber auch das iPad Air problemlos hochkant nutzen und mit den Daumen an der Seite halten: Das Tablet registriert das nicht als Touch-Eingabe.
Im Alltag spielt das geringe Gewicht aber eine kleinere Rolle als beim ersten Anfassen: Denn ein großes Tablet nutzen Sie ohnehin kaum unterwegs, sondern eher auf der Couch oder im Bett. Auch in diesen Situationen ist ein leichteres Tablet angenehmer. Wichtiger ist ein geringes Gewicht aber bei einem 7- oder 8-Zoll-Tablet, das Sie länger in den Händen oder sogar in einer Hand halten. Das ist aber auch beim iPad Air schon nach kurzer Zeit anstrengend.
Anschlüsse: Was dem iPad Air fehlt
Die geraden Kanten und die klarer geschwungenen Ecken des iPad Air erinnern an das iPhone 5S und noch mehr an das iPad Mini. Das iPad 4 wirkt dagegen schon fast bauchig. Allerdings spüren Sie die Kanten beim Anfassen und Drüberstreichen: Sie scharfkantig zu nennen wäre übertrieben, ein Handschmeichler sind sie aber nicht. Kleinigkeiten verstärken den eleganten Eindruck: Die mechanischen Tasten sind aus Metall, statt einer Lautstärkewippe gibt es jetzt - wie beim Mini - zwei Tasten für Lauter und Leiser. Die Lautsprecher sitzen links und rechts neben dem Lightning-Anschluss.
Bei den Schnittstellen gibt es keine Neuigkeiten: Neben dem Docking-Connector gibt es noch einen Kopfhöreranschluss sowie den Einschub für die Nano-SIM-Karte beim LTE-Modell. Auf TouchID, den Fingerabdruckleser des iPhone 5S, müssen Sie im iPad also vorerst verzichten.
Bildschirm: Nicht mehr die höchste Auflösung, aber immer noch gut
Unverändert, aber unverändert gut ist das Display: Im iPad Air sitzt das bekannte Retina-Display mit 2048 x 1536 Bildpunkten. Den Rekord bei der Punktedichte hält das iPad Air damit nicht mehr - da sind inzwischen das Google Nexus 10 mit 299 ppi und das Nexus 7 mit 324 ppi vorbeigezogen. Trotzdem ist die Schrift gestochen scharf. Farben stellt das Apple-Tablet kräftig, aber sehr natürlich dar. Für draußen ist es nicht optimal - trotz einer Helligkeit von deutlich über 300 cd/qm. Das Dell Latitude 10 und das Google Nexus 7 lassen sich unter freiem Himmel besser ablesen. Das Display des Air ist zwar gut, aber kein Alleinstellungsmerkmal mehr: Ähnlich gute Bildschirme finden Sie beispielsweise auch in den Surface-Tablets von Microsoft.
Bildschirm |
Apple iPad Air 128 GB Wifi Cellular (Note: 2,43) |
Diagonale / Auflösung / Punktdichte |
|
Helligkeit / Kontrast / Entspiegelung |
340 cd/m² / 1097:1 / gering |
Apple A7: Schneller ist (fast) kein Prozessor
Auch bei der Bedienung haben Android- und Windows-Tablets aufgeholt. Trotzdem bleibt das iPad die Referenz: Das Air leistet sich nicht einmal Mini-Ruckler, Apps und Browser reagieren extrem schnell auf Eingaben. Auch durch lange Listen und umfangreiche Bildergalerien blättern Sie absolut verzögerungsfrei.
Bedienung |
Apple iPad Air 128 GB Wifi Cellular (Note: 1,27) |
Bildschirm / Bildschirm-Tastatur / Mehrfinger-Gesten / Bildschirm-Technik |
sehr angenehm / angenehm / ja / kapazitiv |
Spracheingabe |
ja |
Die Benchmarks belegen diesen subjektiven Eindruck - auch den, dass das Air noch schneller arbeitet als das iPad 4: Den Sunspider-Test absolviert das neue Tablet beispielsweise fast dreimal so schnell wie das iPad 4. Das Surface 2 mit dem Nvidia Tegra 4 kann da mithalten, alle anderen Android-Tablets liegen deutlich zurück. Nur die übermotorisierten Windows-Tablets mit einem Core-Notebook-Prozessor sind noch schneller. Beim Prozessor- und Speicher-Test Geekbench 3 ist das Air fast doppelt so schnell wie das iPad 4 - nur beim Speicherdurchsatz kann der Vorgänger mithalten. Beim RAM hat Apple auch nichts geändert - es sitzen unverändert 1 GB LP-DDR3 im iPad Air.
Der Prozessor dagegen ist neu - für ein iPad zumindest: Denn der Dual-Core A7 des Air findet sich auch im iPhone 5S. Er arbeitet mit maximal 1,4 GHz und unterstützt 64-Bit-Apps. Das WLAN hat Apple ein wenig aufgebohrt: Es arbeitet weiterhin mit dem 11n-Standard, verzichtet also auf das schnellere 11ac. Allerdings nutzt das Tablet das MIMO-Verfahren, schafft mit zwei Antennen also eine bessere Datenrate oder eine höhere Reichweite. Im Test auf kurze Distanz erreicht das iPad Air fast 100 MBit/s - solche Datenraten schafften im Test bisher nur einige Windows-Tablets. Die schnellsten Android-Tablets kommen über 60 MBit/s nicht hinaus.
Geschwindigkeit und Multimedia |
Apple iPad Air 128 GB Wifi Cellular (Note: 1,55) |
Browser: Geschwindigkeit (Sunspider) / 3D Mark Ice Storm Unlimited / GL-Benchmark / mittlere Ladezeit für Webseiten |
374.2 Millisekunden / 14919 Punkte / 63 Bilder pro Sekunde / 3,41 Sekunden |
WLAN-Geschwindigkeit |
98,2 MBit/s |
Startzeit: aus ausgeschaltetem Zustand / aus Bereitschafts-Modus |
20 / 1 Sekunden |
HD-Videos auf TV/Monitor |
flüssig / flüssig |
iPad Air: Spiele-Leistung
In den 3D-Benchmarks erweist sich das Apple iPad Air als das schnellste Spiele-Tablet: Im Gfx Bench (Egypt HD) ist es 17 Prozent schneller als das iPad 4 und liegt fast 60 Prozent vor dem schnellsten Android-Tablet, dem Nexus 7. Im anstrengenderen Test T-Rex (Offscreen) erreicht das iPad Air 27 Bilder pro Sekunde, alle Konkurrenten liegen deutlich dahinter. Im Onscreen-Test, der mit der tatsächlichen Bildschirmauflösung des Tablets arbeitet, liegt das Air knapp hinter dem Surface 2, da der Tegra 4 im RT-Tablet nur 1920 x 1080 Bildpunkte bewegen muss statt 2048 x 1536 wie der A7 im iPad Air. Auch im 3D Mark setzt sich das iPad Air an die Spitze: Es ist knapp 40 Prozent schneller als das iPad 4. Einzig das Surface 2 kann mithalten: Es liegt beim Gesamtergebnis 14 Prozent hinter dem Apple-Tablet und kann es bei den CPU-abhängigen Tests sogar knapp überflügeln.
Die bessere Leistung des iPad Air gegenüber dem iPad 4 fällt aber höchstens in sehr grafikintensiven Spielen auf: Asphalt 8 läuft subjektiv etwas ruckelfreier als auf dem iPad 4, die Effekte sind aber auf beiden Tablets sehr beeindruckend.
Mobilität: Kleiner Akku, große Ausdauer
Das flache, leichte Design und der leistungsfähige Prozessor gehen beim iPad Air nicht auf Kosten der Akkulaufzeit: Im WLAN-Test hält es knapp 9,5 Stunden durch, rund eine Stunde länger als das iPad 4 - obwohl der Akku im Air mit 32,4 Wattstunden deutlich weniger Kapazität besitzt als der 42-Wattstunden-Akku des iPad 4. Auch im Vergleich zum ähnlich dünnen und leichten Xperia Tablet Z beeindruckt die Ausdauer des Air: Das Sony-Tablet schafft im gleichen Test drei Stunden weniger.
Mobilität |
Apple iPad Air 128 GB Wifi Cellular (Note: 2,47) |
Akkulaufzeit: Internetzugriff per WLAN / Video abspielen |
9:28 Stunden / 6:45 Stunden |
Gewicht (mit Akku) / Gewicht Netzteil |
477 / 92 Gramm |
Das getestete iPad Air ist das Top-Modell des neuen Tablets: Es besitzt 128 GB internen Speicher - so viel haben höchstens Windows-8-Tablets mit Core-Prozessor. Außerdem können Sie per LTE mobil surfen: Das iPad Air unterstützt alle LTE-Frequenzen (800 MHz, 1,8 GHz, 2,6 GHz), die deutsche Mobilfunkprovider verwenden. Das Top-Modell kostet 869 Euro, die Preise für das iPad Air beginnen bei 479 Euro (16 GB Speicher, WLAN).
Bei den Kameras hat Apple nur wenig geändert im Air: Bei unseren Testaufnahmen zeigte sich die Front-Kamera leicht verbessert, mit kräftigen Farben und wenig Rauschen bei gutem Umgebungslicht. Das gilt auch für die 720p-Videos, die Sie mit der vorderen Kamera aufnehmen können. Die rückwärtige Kamera löst verhältnismäßig schnell aus, zeigt aber selbst in gut beleuchteten Innenräumen eine klare Rauschneigung. Die Kamera-App bietet sehr wenige Einstellungs-Optionen. Insgesamt liegt die Kameraqualität des iPad Air deutlich hinter der des aktuellen iPhone 5S, auch weil Spezial-Funktionen wie beispielsweise der Slow-Motion-Modus fehlen, obwohl das Tablet die notwendige Prozessor-Power dafür mitbrächte.
Apple iPad Air im Test: Fazit
Das Apple iPad Air ist das derzeit beste Tablet. Es ist der Konkurrenz nicht in allen Disziplinen voraus, aber es bietet das beste Gesamtpaket aus leichtem, ansprechendem Design, gutem Bildschirm, langer Akkulaufzeit, flüssiger Bedienung und leistungsfähigen Komponenten.
Natürlich gibt es große Tablets, die auch gut und deutlich günstiger sind - das Microsoft Surface 2 oder das Nexus 10 beispielsweise. Aber sie haben im Gegensatz zum iPad Air mindestens eine klare Schwäche wie kürzere Akkulaufzeit, schwächeres WLAN oder mäßigere Verarbeitung.
Wer aus dem Apple-Lager schon ein iPad 4 hat, muss nicht umsteigen: Das Air hat das gleiche Display und ist zwar leichter, schneller und ausdauernder, aber schon das iPad 4 war in diesen Disziplinen nicht schlecht.
Testergebnis (Noten) |
Apple iPad Air 128 GB Wifi Cellular |
Testnote |
gut (1,93) |
Preis-Leistung |
teuer |
Bedienung (25 %) |
1,27 |
Mobilität (20 %) |
2,47 |
Bildschirm (20 %) |
2,43 |
Ausstattung (17 %) |
1,86 |
Geschwindigkeit und Multimedia (15 %) |
1,55 |
Service (3 %) |
2,84 |
Ausstattung |
Apple iPad Air 128 GB Wifi Cellular (Note: 1,86) |
Prozessor |
Apple A7 (1,4 GHz, Dual-core) |
Maße (L x B x H) |
24 x 16,9 x 0,75 Zentimeter |
Betriebssystem |
iOS 7.0.3 |
eingebauter Speicherplatz (Art) |
128 GB (Flash) |
Wireless-LAN / Bluetooth / 4G / GPS |
11n Dual-Band / 4.0 / ja / ja |
USB |
nein |
HDMI |
nur per Adapter |
Kartenleser (Formate) |
nein (-) |
Einschub für SIM-Karte |
ja |
Kamera |
ja (2592 x 1936 Pixel) |
Internetkamera |
ja (1280 x 960 Pixel) |
Dockinganschluss |
ja |
Audioausgang |
1 |
Mikrofon |
ja (2) |
Lieferumfang |
Netzteil, USB-Kabel |
Allgemeine Daten |
Apple iPad Air 128 GB Wifi Cellular |
Internetadresse von Apple |
|
Preis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers / Straßenpreis) |
869 Euro / 869 Euro |
Technische Hotline |
01805/009433 |
Garantie |
12 Monate |
Service |
Apple iPad Air 128 GB Wifi Cellular (Note: 2,84) |
Handbuch: deutsch / gedruckt / umfangreich / als PDF |
ja / ja / nein / nein |
Garantie |
12 Monate |
Service-Hotline / deutsch / Wochenenddienst / Erreichbarkeit / durchgehend / per E-Mail erreichbar |
|
Internetseite / deutsch / Handbuch verfügbar / Treiber verfügbar / Hilfsprogramme verfügbar |
www.apple.de / ja / ja / nein / ja |
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt. (mhr)