Gesundheit in der Cloud

Apple Health - Möglichkeiten und beliebte Apps

19.12.2014
Von 
Klaus Hauptfleisch ist freier Journalist in München.
Apple bietet mit der Health eine App an, die an zentraler Stelle alle Gesundheits- und Fitness-Daten sammelt. Durch das Entwicklerwerkzeug HealthKit unterstützen zahlreiche Apps das neue Health. Wir zeigen, was damit möglich ist, und welche beliebte Apps es dafür gibt.

Die Begeisterung, mit der Amerikaner ihre Produkte der Ideen verkaufen, hat oft etwas Ansteckendes. Es gibt wohl kaum ein anderes Unternehmen, das auf dieser Klaviatur so zu spielen weiß wie Apple. Die riesige Fangemeinde zeigt es. Viele von ihnen dürften sich auch begeistern für die Möglichkeit, alle ihre Gesundheits- und Fitnessdaten auf dem Smartphone zentral angezeigt zu bekommen und mit anderen Apps verknüpfen zu können. Dafür stehen die von Apple seit iOS 8.0.2 freigegebene Health App und die HealthKit genannte Schnittstelle für Entwickler. Damit "all die phantastischen Gesundheits- und Fitness-Apps besser zusammenarbeiten - für dich", heißt es in der deutschsprachigen Online-Werbebotschaft, gefolgt von: "Das könnte eine echte Gesundheitsrevolution werden."

Alle Informationen einschließlich der über Herzfrequenz, Blutzucker, Cholesterin und verbrannte Kalorien lassen sich über kompatible Anwendungen wie der Apple-eigenen Health App an einem Ort zusammenführen und übersichtlich auf einem sogenannten Dashboard (Instrumenten- oder Anzeigetafel) anzeigen. Neben eingefleischten Apple-Fans, Computer-und Fitness-Nerds, dürften sich dafür auch Trainer und Sportmediziner erwärmen, aber auch so manche Firmen und Organisationen.

Die Gefahr ist groß, dass die Daten in falsche Hände geraten, in die von Personalabteilungen oder Versicherungsgesellschaften zum Beispiel, um sich von missliebigen Mitarbeitern und Versicherten zu trennen oder diese zu gängeln. Ein optionaler Notfallpass mit Angaben über die Blutgruppe oder Allergien kann sicherlich nützlich sein, aber wenn andere über ein herumliegendes Smartphone erfahren, dass man an einer chronischen Krankheit leidet, kann das gefährlich werden.

Apple verspricht zwar eins ums andere, dass jeder ständig die Kontrolle über alle Daten und Apps habe, aber abgesehen von möglichen Bedienfehlern scheint die Option, die Informationen in der iCloud als Backup abzuspeichern nicht frei von Risiken zu sein. Die Frage ist auch, ob jeder wissen muss, was man so treibt.

Fazit zu Apple Health

Apples HealthKit und Health App sowie die vielen Smartphone-Anwendungen, die daran andocken, sind mehr als nur reine Nerd-Tools. Schließlich können sie nicht nur zur allgemeinen Fitness, sondern auch zur Gesundheit von chronisch Kranken und Übergewichtigen beitragen.

Wie viele Informationen man mit sogenannten Freunden oder anderen Apps teilen will, das hat jeder laut Apple selbst in der Hand. Doch wie heißt es so schön: Gesundheit ist das höchste Gut. Und das sollte auch das Wissen darum einschließen. Ein vorsichtiger Umgang mit den von Apples HealthKit-Schnittstelle unterstützten Apps ist daher dringend geraten. (cvi)