Verflixt?

Apple geht mit dem iPad ins siebte Jahr

27.01.2016
Heute vor sechs Jahren stellte der damalige Apple-Chef Steve Jobs das erste iPad vor. Das Tablet mit iOS sollte sich in der Zukunft als Meilenstein erweisen, hat es doch den aktuellen Tablet-Markt erst begründet und gleichzeitig einer anderen Gattung den Todesstoß versetzt. Doch die iPad-Verkaufszahlen sind stark rückläufig. Wir blicken zurück und nach vorn.
Steve Jobs und das Ur-iPad am 27.1.2010
Steve Jobs und das Ur-iPad am 27.1.2010
Foto: Apple

Das Ur-Tablet feiert Geburtstag. Vor genau sechs Jahren stellte Steve Jobs in einer seiner denkwürdigen Präsentationen in Spielfilmlänge das erste Tablet von Apple vor. Eine richtige Überraschung war das iPad damals allerdings nicht mehr wirklich, denn bereits im Vorfeld des Events machten zahlreiche Gerüchte die Runde, nach denen Apple seinen iPhones, iPods und Macs noch ein weiteres Gerät zur Seite stellen würde.

Schon bei der Präsentation selbst machte Steve Jobs klar, was das Apple iPad sein sollte: ein drittes Gerät zwischen Smartphone und Laptop. Dafür musste es Dinge besser können als die anderen beiden Kategorien. Zu diesen Dingen zählten für Steve Jobs das Surfen im Netz, E-Mail und Fotos, aber auch Videos, Spiele oder eBooks. All diese Dinge sollte das iPad beherrschen, und zwar besser als die bisherigen Gerätschaften. Ob das nun tatsächlich für jeden Anwender der Fall ist, sei dahin gestellt, der Erfolg des iPad gibt ihm jedoch recht.

Tablets gab es schon vor dem iPad, etwa von Nokia. Diese Geräte hatten jedoch mit dem, was man heute unter dem Begriff versteht, wenig zu tun. Der Tablet-Markt, wie wir ihn heute kennen, begann mit dem ersten iPad und nahm von da an rasant Fahrt auf. Als erstes folgte Samsung und stellte auf der IFA das erste Galaxy Tab mit Android vor. Es war kleiner und mobiler als das iPad und verfolgte einen etwas anderen Ansatz. In den folgenden Jahren sprangen zahlreiche Hersteller auf den Tablet-Zug auf und präsentierten unzählige Modelle, ein regelrechter Tablet-Boom entstand - ausgelöst durch das Apple iPad.

Netbooks und Laptops haben das Nachsehen

Zu den Verlierern des iPad-Booms zählten vor allem Netbooks. Die günstigen und kleinen, aber auch leistungsschwachen Laptops hatte Steve Jobs bereits im Zuge der iPad-Präsentation für untauglich erklärt, als dritte Gerätekategorie zu dienen, und er sollte Recht behalten. Der Hype um Asus Eee PC und Konsorten verschwand so schnell wieder, wie er gekommen war, Netbooks zogen sich zurück in eine sehr kleine Nische des Marktes. Auch größere Laptops litten unter dem Run auf das iPad und die folgenden Android-Tablets, wenn auch nicht so stark, da sie als Trumpf das Betriebssystem Windows, größere Bildschirme und Tastaturen sowie mehr Rechenleistung ins Feld führen konnten. Der Tablet-Trend beeinflusste aber auch diese Gerätekategorie: Mittlerweile setzen immer mehr PC-Hersteller auf Hybrid-Lösungen wie Laptops mit drehbaren oder abnehmbaren Displays, die so zum Tablet werden.

Apple beherrscht den Markt

Das iPad Pro mit dem Apple Pencil
Das iPad Pro mit dem Apple Pencil
Foto: Apple

Erst nach dem Tod von Steve Jobs konnte sich Apple dazu entschließen, das iPad auch in anderen Größen auf den Markt zu bringen - das iPad Mini machte den Anfang, das große iPad Pro ist der jüngste Spross der Familie. Weiterhin beherrschen die iPads den Tablet-Markt, der im Android-Lager von einem enormen Preiskampf durchgeschüttelt wurde. Die Stückzahlen, die Apple absetzt, sind durchaus beeindruckend. Das iPad verkaufte sich bis zum vergangenen Jahr insgesamt 250 Millionen Mal, die Schallmauer von 300 Millionen verkaufter Geräte dürfte spätestens 2017 fallen.

Das noch junge iPad Pro mit dem Apple Pencil, das sich an produktive und kreative Nutzer richtet, hat bislang noch keine Trendwende bei den Verkaufszahlen bewirkt. Wie aber geht es weiter mit den Apple-Tablets im siebten Jahr? Die Tablets sind trotz rückläufiger Zahlen für Apple und im Markt weiterhin ein großes Thema für das Unternehmen aus Cupertino. Das nächste neue iPad dürfte wieder ein Air-Modell werden, also eines der mittelgroßen Modelle. Die Präsentation wird bereits im März erwartet.

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