SAP-Systeme sind Teil der kritischen Unternehmensinfrastruktur, denn sie verarbeiten und speichern sensible Daten und steuern damit die Wertschöpfungsprozesse. Obwohl Angriffe durch Hacker, Wirtschaftsspione und eigene Mitarbeiter enorme Schäden anrichten können, mangelt es vielen Verantwortlichen noch am nötigen Sicherheitsbewusstsein. Wie sonst ließe es sich erklären, dass es bei Marktbefragungen immer wieder Antworten zu hören gibt wie: "Natürlich kann es in Unternehmen zu SAP-Sicherheitsvorfällen kommen, aber gewiss nicht bei uns, da ist so etwas noch nie passiert!" Auf die Gegenfrage, wie sich das denn zuverlässig feststellen ließe, gibt es meist nur eine Reaktion: Schulterzucken und lange Gesichter.
- Die Top 15 Hacker-Angriffe auf Unternehmen
Unternehmen weltweit rücken seit Jahren in den Fokus von Hackern und Cyberkriminellen. Identitäts- und Datendiebstahl stehen bei den Anhängern der Computerkriminalität besonders hoch im Kurs - kein Wunder, dass Cyber-Risk-Versicherungen immer mehr in Mode kommen. Wir zeigen Ihnen 15 der größten Hacking-Attacken auf Unternehmen der letzten Jahre. - Yahoo
Erst im September musste Yahoo den größten Hack aller Zeiten eingestehen. Nun verdichten sich die Anzeichen, dass dieselben Hacker sich bereits ein Jahr zuvor deutlich übertroffen hatten: Bei einem Cyberangriff im August 2013 wurden demnach die Konten von knapp einer Milliarde Yahoo-Usern kompromittiert. Dabei wurden Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtsdaten und verschlüsselte Passwörter abgegriffen. - Dyn
Eine massive DDoS-Attacke auf den DNS-Provider Dyn sorgt im Oktober für Wirbel: Mit Hilfe eines Botnetzes – bestehend aus tausenden unzureichend gesicherten IoT-Devices – gelingt es Cyberkriminellen, gleich drei Data Center von Dyn lahmzulegen. Amazon, GitHub, Twitter, die New York Times und einige weitere, große Websites sind über Stunden nicht erreichbar. - Cicis
Auch die US-Pizzakette Cicis musste Mitte 2016 einen Hackerangriff eingestehen. Wie das Unternehmen mitteilte, wurden die Kassensysteme von 130 Filialen kompromittiert. Der Diebstahl von Kreditkartendaten ist sehr wahrscheinlich. Wie im Fall von Wendy's und Target gelang es Hackern auch bei Cicis Malware in das Point-of-Sale-Kassensystem einzuschleusen. Erste Angriffe traten bereits im Jahr 2015 auf, im März 2016 verstärkten sich die Einzelattacken zu einer groß angelegten Offensive. Nach eigenen Angaben hat Cicis die Malware inzwischen beseitigt. - Wendy's
Anfang Juli 2016 wurde ein Hacker-Angriff auf die US-Fastfood-Kette Wendy’s bekannt. Auf den Kassensystemen wurde Malware gefunden – zunächst war von weniger als 300 betroffenen Filialen die Rede. Wie sich dann herausstellte, waren die Malware-Attacken schon seit Herbst 2015 im Gange. Zudem ließ die Burger-Kette verlauten, dass wohl doch bis zu 1000 Filialen betroffen seien. Die Kreditkarten-Daten der Kunden wurden bei den Malware-Angriffen offenbar ebenfalls gestohlen. Wie im Fall von The Home Depot hatten sich die Hacker per Remote Access Zugang zum Kassensystem der Fast-Food-Kette verschafft. - Heartland Payment Systems
Noch heute gilt der 2008 erfolgte Cyberangriff auf das US-Unternehmen Heartland Payment Systems als einer der größten Hacks aller Zeiten wenn es um Kreditkartenbetrug geht. Heartland ist einer der weltweit größten Anbieter für elektronische Zahlungsabwicklung. Im Zuge des Hacks wurden rund 130.000.000 Kreditkarten-Informationen gestohlen. Der Schaden für Heartland belief sich auf mehr als 110 Millionen Dollar, die zum größten Teil für außergerichtliche Vergleiche mit Kreditkartenunternehmen aufgewendet werden mussten. Verantwortlich für den Hack war eine Gruppe von Cyberkriminellen. Deren Kopf, ein gewisser Albert Gonzalez, wurde im März 2010 wegen seiner maßgeblichen Rolle im Heartland-Hack zu einer Haftstrafe von 20 Jahren verurteilt. Heartland bietet seinen Kunden seit 2014 ein besonderes Security-Paket - inklusive "breach warranty". - Sony Playstation Network
Im April 2011 ging bei vielen Playstation-Besitzern rund um den Globus nichts mehr. Der Grund: ein Cyberangriff auf das digitale Serviceportal Playstation Network (PSN). Neben einer Ausfallzeit des PSN von knapp vier Wochen (!) wurden bei der Cyberattacke jedoch auch die Daten (Kreditkarteninformationen und persönliche Daten) von rund 77 Millionen PSN-Abonennten gestohlen. Sony informierte seine Nutzer erst rund sechs Tage über den Hack - und musste sich dafür harsche Kritik gefallen lassen. Die Kosten des PSN-Hacks beliefen sich auf circa 170 Millionen Dollar. Die Verantwortlichen wurden bislang nicht identifiziert. - Livingsocial.com
Die Online-Plattform Livinggsocial.com (inhaltlich vergleichbar mit Groupon) wurde im April 2013 Opfer eines Hacker-Angriffs. Dabei wurden die Passwörter, E-Mail-Adressen und persönlichen Informationen von circa 50 Millionen Nutzern der E-Commerce-Website gestohlen. Glücklicherweise waren die Finanzdaten von Kunden und Partnern in einer separaten Datenbank gespeichert. Die Verursacher des Security-Vorfalls wurden nicht identifiziert. - Adobe Systems
Mitte September 2013 wurde Adobe das Ziel von Hackern. Circa 38 Millionen Datensätze von Adobe-Kunden wurden im Zuge des Cyberangriffs gestohlen - darunter die Kreditkarteninformationen von knapp drei Millionen registrierter Kunden. Die Hacker die hinter dem Angriff standen, wurden nicht gefasst. - Target Corporation
Die Target Corporation gehört zu den größten Einzelhandels-Unternehmen der USA. Ende des Jahres 2013 musste Target einen Cyberangriff eingestehen, bei dem rund 70 Millionen Datensätze mit persönlichen Informationen der Kundschaft gestohlen wurden. Weitaus schwerer wog jedoch, dass unter diesen auch 40 Millionen Datensätze waren, die Kreditkarteninformationen und sogar die zugehörigen PIN-Codes enthielten. Für außergerichtliche Einigungen mit betroffenen Kunden musste Target rund zehn Millionen Dollar investieren, der damalige CEO Gregg Steinhafel musste ein halbes Jahr nach dem Hack seinen Hut nehmen. - Snapchat
Ein kleiner Fehler führte Ende Dezember 2013 dazu, dass Hacker die Telefonnummern und Nutzernamen von 4,6 Millionen Snapchat-Usern veröffentlicht haben. Snapchat selbst geriet darauf ins Kritikfeuer von Nutzern und Sicherheitsforschern, denn wie so oft war die Ursache für die Veröffentlichung der Daten ein Mangel an Sicherheitsvorkehrungen. Die von Hackern verursachten Probleme sind jedoch meist weniger schlimm als der Schaden, der nach der Veröffentlichung folgt. Auch wenn man seinen Nutzernamen oder seine Telefonnummer nicht als großes Geheimnis ansieht – ein motivierter Angreifer wie ein Stalker oder ein Identitäts-Dieb könnten mit diesen Daten Übles anrichten. Dieser Hack zeigt wiederum, dass alle Daten wichtig sind - vor allem wenn sie den Nutzern gehören. Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Entwickler von Snapchat diesen Sicherheitsfehler gerne vor den Hackern gefunden hätten. - Ebay Inc.
Im Mai 2014 wurde Ebay das Ziel von Cyberkriminellen. Zwar wurden bei der Attacke keine Zahlungsinformationen entwendet - dafür aber E-Mail-Adressen, Usernamen und Passwörter von knapp 145 Millionen registrierten Kunden. Die Hacker erlangten scheinbar über von Ebay-Mitarbeitern gestohlene Logins Zugriff auf die Datenbanken des Unternehmens. Die Verantwortlichen wurden nicht identifiziert. - J.P. Morgan Chase
Mit J.P. Morgan rückte im Juli 2014 eine der größten US-Banken ins Visier von Cyberkriminellen. Rund 83 Millionen Datensätze mit Namen, Adressen und Telefonnummern von Kunden fielen den Hackern in die Hände. Zugang erlangten die Kriminellen offensichtlich über gestohlene Login-Daten eines Mitarbeiters. Allerdings musste sich J.P. Morgan den Vorwurf gefallen lassen, seine Systeme nicht ausreichend zu schützen. Inzwischen wurden in den USA und Israel vier Personen festgenommen, die mutmaßlich an diesem Hack beteiligt waren. - The Home Depot
Die US-Baumarktkette The Home Depot wurde im September 2014 Opfer eines besonders hinterhältigen Hacks. Cyberkriminelle hatten es geschafft, Malware in das Kassensystem von über 2000 Filialen einzuschleusen. Die Folge davon: 56 Millionen Kreditkarteninformationen von Bürgern der USA und Kanada wurden direkt bei der Zahlung in den Home-Depot-Geschäften entwendet. Darüber hinaus fielen auch noch 53 Millionen E-Mail-Adressen in die Hände der Hacker. Der Schaden für das US-Unternehmen wird auf rund 62 Millionen Dollar beziffert. - Anthem Inc.
Anthem gehört zu den größten Krankenversicherern der USA. Im Februar 2015 gelang es Cyberkriminellen, persönliche Daten von circa 80 Millionen Kunden zu stehlen. Die Datensätze enthielten Sozialversicherungsnummern, E-Mail-Adressen und Anschriften. Darüber hinaus wurden auch Gehaltsinformationen von Kunden und Angestellten entwendet. Immerhin: Medizinische Daten sollen nicht betroffen gewesen sein. Verschiedenen Security-Experten zufolge führt die Spur des Hacks nach China. - Ashleymadison.com
Anschriften, Kreditkartennummern und sexuelle Vorlieben von circa 40 Millionen Usern hat eine Hackergruppe namens Impact Team im August 2015 nach einem Cyberangriff auf das Seitensprung-Portal Ashley Madison öffentlich gemacht. Der Angriff bewies, dass Ashley Madison nicht – wie eigentlich versprochen – persönliche Informationen der Nutzer gegen eine Gebühr löschte. Das erbeutete 30-Gigabyte-Paket beinhaltete insgesamt 32 Millionen Datensätze, darunter 15.000 Regierungs- und Militäradressen von Nutzern. Auch Teile des Seitenquellcodes und interne E-Mails der Betreiber lagen dadurch offen. Aufgrund der intimen Nutzerdaten und der geheimnisvollen Natur von Ashley Madison ist dieser Hackerangriff besonders heikel. Dass die Betreiber persönliche Daten auch auf Wunsch nicht vernichtet haben, zeigt ein Problem von Unternehmen, die personenbezogene Daten auf verschiedenen Systemen verarbeiten. Aber auch solche Unternehmen müssen Nutzerinformationen gegen Gefahren schützen – ganz gleich, ob die Gefahr von externen Hackern, böswilligen Insidern oder zufälligen Datenverlusten ausgeht. Ein Ashleymadison-User hat inzwischen vor einem Gericht in Los Angeles Klage gegen Avid Life Media eingereicht. Der Vorwurf: fahrlässiger Umgang mit hochsensiblen Daten. Ein Antrag auf Sammelklage ist ebenfalls bereits eingegangen. Sollte das Gericht diesem folgen, könnten ALM Schadenersatzforderungen in Milliardenhöhe ins Haus stehen.
Typische SIEM-Produkte greifen zu kurz
Fakt ist: Mit den typischen automatisierten Überwachungsprodukten, den so genannten SIEM-Systemen(SecurityInformation and Event Management), sind Unternehmen nicht in der Lage, mögliche SAP-Angriffe schnell und sicher zu erkennen. Diese Systeme sind geeignet, um Unregelmäßigkeiten in der IT-Infrastruktur festzustellen und zu beheben. Dazu werden die Log-Daten aus verschiedenen Quellen, wie Netzwerk, Servern und Datenbanken, gesammelt, korreliert und mit vordefinierten Regeln in Verbindung gebracht, um mögliche Angriffsmuster auszumachen.
Im Fall einer Attacke lösen die SIEM-Systeme einen Alarm aus, auf den festgelegte Maßnahmen folgen: so erhält zum Beispiel der Administrator gezielte Informationen, um bestimmte IT-Aktivitäten sofort zu stoppen oder Anwender komplett zu sperren. Darüber hinaus sind SIEM-Systeme in der Lage, historische Daten mit bekannten Angriffsmustern abzugleichen, um im Rahmen von forensischen Analysen rückwirkend herauszufinden, was da genau passiert ist.
So nützlich die weitverbreiteten SIEM-Produkte für die allgemeine IT-Sicherheit in den Unternehmen sind, so wenig können sie SAP-Systeme vor unerlaubten Zugriffen schützen. Dies liegt daran, dass diese SIEM-Lösungen die speziellen SAP-Protokolle und -Auswertungsmöglichkeiten schlichtweg nicht "verstehen". Die Folge: Immer wieder erfahren Unternehmen erst durch Presseberichte oder - schlimmer noch - durch das Auftauchen von "Konkurrenzprodukten" am Markt, dass ihre SAP-Systeme von Wirtschaftsspionen gehackt worden sind.
- IP-Filter
Die SIEM-Lösung zeigt unter anderem an, von welcher IP-Adresse aus zu bestimmten Zeiten auf bestimmte Daten (in diesem Fall aus einer IRC-Verbindung) zugreifen. - Gefahrenquellen
Es werden Daten über laufende Programme und Web-Services erhoben. - Art des Traffics
Über welche Protokolle und Web-Services welcher Datenverkehr fließt, lässt sich ebenfalls nachvollziehen.
Experten-Silos oder "Nimm Du ihn, ich hab ihn sicher…"
Zu den technischen Limitierungen hinsichtlich der SAP-Abdeckung marktüblicher SIEM-Lösungen kommt ein organisatorischer Aspekt, der sich seit vielen Jahren am Markt beobachten lässt: Sicherheit wird in den Unternehmen typischerweise in der IT-Abteilung und dem SAP-Kompetenzcenter verortet. Fragt man die IT-Abteilung nach Sicherheit, sind Begriffe wie Firewalls, Betriebssysteme, Virtual Private Networks und auch SIEM zu hören - also eine sehr technische Sicht.
Spricht man jedoch mit SAP-Experten, trifft man auf Begrifflichkeiten wie Rollen und Berechtigungen, Access Control, Risikomanagement - eine Perspektive also, die auf die Absicherung der Anwendungsebene zielt. Da nun die IT-Abteilung in Fragen der SAP-Sicherheit in der Regel auf die SAP-Kollegen im Unternehmen deutet, diese das Thema der technischen Sicherheit aber oft bei den IT-Kollegen sehen, entsteht gerade bei der Erkennung von Angriffen eine Lücke, die dringend geschlossen werden muss.
Aufrüstung oder Neueinführung?
Um sich wirksam vor externen wie internen Angreifern zu schützen, müssen SAP-Kunden daher mehr für die Sicherheit ihrer SAP-Systeme und Anwendungen tun. "Gibt es unerwartete Aktivitäten in meiner SAP-Umgebung?", "Wer ist der Angreifer?" und "Was für ein Angriff hat stattgefunden?" lauten die wesentlichen Fragen, die rasch beantwortet und mit Gegenmaßnahmen verknüpft werden müssen. Einen möglichen Ansatz bietet die "Aufrüstung" der vorhandenen SIEM-Überwachungssysteme, und zwar durch Eigenentwicklung der Funktionen und Logik, die für die Auswertung und Korrelation der SAP-Logdateien benötigt werden. Dies erfordert zwar viel eigenes SAP-Know-how und einigen Zeitaufwand, erlaubt aber, die SAP-Sicherheitsüberwachung innerhalb der vorhandenen SIEM-Systemwelt zu leisten.
Eine weitere Möglichkeit bietet die Ergänzung der SIEM-Produkte durch eine neue SAP-Sicherheitslösung: Mit SAP Enterprise Threat Detection (ETD) wird die Lücke in der Überwachung kritischer IT-Infrastrukturen geschlossen. Da diese Lösung alle SAP-Protokolle und -Logdateien "von Haus aus versteht", ist es erstmals möglich, Angriffe auf SAP-Systeme in Echtzeit zu erkennen. Im Prinzip funktioniert ETD ähnlich wie die SIEM-Systeme: Zunächst werden die SAP-Logdateien übertragen und in Echtzeit analysiert. Hat ein Angriff stattgefunden, erkennt ETD dessen Spuren und löst einen Alarm, dieser wiederum vordefinierten Folgeaktivitäten aus. Auch mit ETD sind forensische Analysen möglich.
Über die technischen Analysen hinaus ermöglicht ETD auch semantische, applikationsspezifische Auswertungen der SAP-Protokolle. Damit lässt sich zum Beispiel zeitnah erkennen, wenn in einem SAP-System unerlaubte Buchungen vorgenommen oder E-Mails mit Anhängen und Makros eingeschleust werden, die Massenangriffe auf die Datenbank im Backend durchführen sollen. Damit erweitert sich der Umfang der SAP-Überwachungsmöglichkeiten beträchtlich. Ein wesentlicher Vorteil der ETD-Lösung ist die Verarbeitung großer Datenmengen in Echtzeit, da sie auf der In-Memory-Plattform HANA läuft.
SIEM-Aufrüstung oder SAP ETD?
Ob sich ein Unternehmen für die "Aufrüstung" der vorhandenen SIEM-Systeme oder für die Ergänzung durch SAP ETD entscheidet, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wer seinen SIEM-Produkten selbst SAP "beibringt", braucht keine Lizenz-, Wartungs- und Projektkosten für die ETD-Einführung zu bezahlen. Demgegenüber steht der Programmier- und Pflegeaufwand für die Eigenentwicklungen.
ETD-Anwender wiederum genießen den Vorteil standardisierter Funktionen, das heißt sie erhalten eine technisch ausgereifte Lösung, die von SAP mit jedem Service Package weiterentwickelt und um aktuelle Regeln für die Erkennung neuer Angriffsmuster ergänzt wird. Ein weiteres Argument für ETD könnte sein, dass sich die Sicherheitslösung nahtlos in die neue SAP-Produktstrategie integriert, die mit S/4HANA eine auf HANA basierende ERP-Suite zur Verfügung stellt. So ist zu erwarten, dass ETD direkt an den künftigen SAP-Technologierweiterungen partizipiert. Es ist davon auszugehen, dass sich mittelfristig eine Koexistenz traditioneller SIEM-Systeme und ETD etabliert. SAP sieht dazu die Möglichkeit vor, die Alarmierung aus ETD in ein bestehendes SIEM-System zu integrieren.
Fazit: Eile ist geboten
Je nach den individuellen Anforderungen von Unternehmen sollte die "Aufrüstung" vorhandener SIEM-Überwachungssysteme gegen eine ETD-Neueinführung abgewogen werden, in manchen Fällen erscheint eine Kombination beider Lösungen ideal.
In jedem Fall aber ist Eile geboten, damit Unternehmen die steigenden Gefahren externer und interner Systemangriffe schneller als bisher erkennen und bewerten und - falls nötig - sofort Gegenmaßnahmen ergreifen können. Denn die täglichen Meldungen zeigen, dass SAP-Systeme immer stärker in den Fokus der Angreifer geraten. Durch neue Technologie wie das Internet of Things, Mobile und Cloud Computing dehnt sich die Angriffsfläche zudem immer mehr aus.
- Adminrechte
Keine Vergabe von Administratorenrechten an Mitarbeiter - Dokumentation
Vollständige und regelmäßige Dokumentation der IT - Sichere Passwörter
IT-Sicherheit beginnt mit Sensibilisierung und Schulung der Mitarbeiter sowie mit einer klaren Kommunikation der internen Verhaltensregeln zur Informationssicherheit:<br /><br /> Komplexe Passwörter aus Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen, mindestens achtstellig. - Passwortdiebstahl
Niemals vertrauliche Daten weitergeben oder/und notieren. - E-Mail-Sicherheit
E-Mails signieren, sensible Daten verschlüsseln, Vorsicht beim Öffnen von E-Mail-Anlagen und Links. - Soziale Manipulation
Bewusst mit vertraulichen Informationen umgehen, nur an berechtigte Personen weitergeben, sich nicht manipulieren oder aushorchen lassen. - Vorsicht beim Surfen im Internet
Nicht jeder Link führt zum gewünschten Ergebnis. - Nur aktuelle Software einsetzen
Eine nicht aktualisierte Software lässt mehr Sicherheitslücken offen. - Verwendung eigener Software
Unternehmensvorgaben beachten und niemals Software fragwürdiger Herkunft installieren. - Unternehmensvorgaben
Nur erlaubte Daten, Software (Apps) und Anwendungen einsetzen. - Backups
Betriebliche Daten regelmäßig auf einem Netzlaufwerk speichern und Daten auf externen Datenträgern sichern. - Diebstahlschutz
Mobile Geräte und Datenträger vor Verlust schützen. - Gerätezugriff
Keine Weitergabe von Geräten an Dritte, mobile Geräte nicht unbeaufsichtigt lassen und Arbeitsplatz-PCs beim Verlassen sperren. - Sicherheitsrichtlinien
Die organisatorischen Strukturen im Hintergrund bilden den erforderlichen Rahmen der IT-Sicherheit. Hier gilt es, klare Regelungen zu formulieren und einzuhalten:<br /><br />Definition und Kommunikation von Sicherheitsrichtlinien - Zugriffsrechte
Regelung der Zugriffsrechte auf sensible Daten - Softwareupdates
Automatische und regelmäßige Verteilung von Softwareupdates - Logfiles
Kontrolle der Logfiles - Datensicherung
Auslagerung der Datensicherung - Sicherheitsanalyse
Regelmäßige Überprüfung der Sicherheitsmaßnahmen durch interne und externe Sicherheitsanalysen - Notfallplan
Erstellung eines Notfallplans für die Reaktion auf Systemausfälle und Angriffe - WLAN-Nutzung
Auf technischer Ebene muss ein Mindeststandard gewährleistet sein. Dieser lässt sich größtenteils ohne großen Kostenaufwand realisieren:<br /><br />Dokumentation der WLAN-Nutzung, auch durch Gäste - Firewalls
Absicherung der Internetverbindung durch Firewalls - Biometrische Faktoren
Einsatz von Zugangsschutz/Kennwörter/Biometrie - Zugangskontrolle
Physische Sicherung/Zugangskontrolle und -dokumentation - Schutz vor Malware
Schutz vor Schadsoftware sowohl am Endgerät als auch am Internetgateway, idealerweise durch zwei verschiedene Antivirenprogramme - Webzugriffe
Definition einer strukturierten Regelung der Webzugriffe - Verschlüsselung
Verschlüsselung zum Schutz von Dateien und Nachrichten mit sensiblen Inhalten - Löschen
Sicheres Löschen der Daten bei Außerbetriebnahme - Update der Sicherheitssysteme
Sicherstellung regelmäßiger Updates der Sicherheitssysteme - Monitoring
Permanente Überwachung des Netzwerkverkehrs auf Auffälligkeiten