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Anforderungen an Backup- und Recovery-Software für Rechenzentren

31.03.2017
Von 
Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.
Unternehmen müssen ihre kritischen Daten durch eine Backup- und Recovery-Software im Rechenzentrum schützten. Der Markt für diese Lösungen ist groß und unübersichtlich. Bei der Auswahl einer geeigneten Backup- und Recovery-Software sollten deshalb folgende Anforderungen inklusive einer entsprechenden Strategie beachtet werden.

Worauf kommt es bei der Auswahl einer Backup- und Recovery Software fürs Rechenzentrum an? Welche besonderen Aspekte müssen Unternehmen bei der Auswahl einer solchen Lösung beachten? Diese Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten, sondern hängen jeweils von Eigenheiten des jeweiligen Unternehmens ab.

Erste Orientierungshilfen können die Experten von Gartner bieten. So analysieren die Experten in einem seiner "Magic-Quadrants-Ergebnissen" jährlich den Status des Marktes für Backup- und Recovery-Software. Zudem erläutern sie die wichtigsten Anforderungen an Backup- und Storage-Lösungen in Rechenzentren.

Gartner Magic Quadrant 2016: Das sind die Hauptakteure in dem Markt für Backup- und Recovery-Software für Rechenzentren. Der Marktführer in diesem Segment ist Commvault, gefolgt von IBM und den drei weiteren Unternehmen EMC, Veritas und Veeam.
Gartner Magic Quadrant 2016: Das sind die Hauptakteure in dem Markt für Backup- und Recovery-Software für Rechenzentren. Der Marktführer in diesem Segment ist Commvault, gefolgt von IBM und den drei weiteren Unternehmen EMC, Veritas und Veeam.
Foto: Gartner

Flexibilität bei der Bereitstellung

Die IT-Infrastrukturlandschaften werden immer komplexer und vielfältiger und das nicht erst seit dem Siegeszug der verschiedenen Cloud-Modelle. Unabhängig ob on-premise, in einer öffentlichen, privaten oder hybriden Cloud sowie physisch oder virtuell - alle diese genannten Bereitstellungsarten haben ihre Vor- und Nachteile.

Häufig bereitet allerdings der Wechsel von einer Bereitstellungsart zur anderen erhebliche Probleme, da beispielsweise manche Clouds oder Hypervisoren nicht unterstützt werden. Deswegen ist es wichtig, eine Lösung zu wählen, die umfassende Interoperabilität ermöglicht. Hierzu müssen die Anbieter umfangreich in Forschung und Entwicklung investieren, um schnell auf Veränderungen im Markt reagieren und aktuelle wie künftige Trends unterstützen zu können.

Freie Wahl der Hardware

Unterstützen Anbieter nur eine bestimmte Zahl von Plattformen, Speicher-Arrays oder Appliances, können Kunden ungewollt abhängig von einem konkreten Hersteller werden. Dann kann etwa später die neue Lösung nicht in das alte System integriert werden, und ein Wechsel des Anbieters ist unmöglich. Anwender finden sich in der misslichen Lage, entweder ihre Systeme komplett umstrukturieren zu müssen oder beim bisherigen Anbieter zu bleiben und womöglich höhere Kosten bei schlechterem Service in Kauf zu nehmen.

Einheitliche und skalierbare Plattform

Setzt der Anbieter auf eine einheitliche Codebasis, kann er passgenau liefern, was Unternehmen benötigen, egal ob einzelne Softwarepakete oder umfassende und skalierbare Angebote für Kunden jeder Größe. Für Anwender liegt der Vorteil darin, die für sich optimale Lösungspakete selbst zu bestimmen und nur die Funktionalitäten zu bezahlen, die auch wirklich benötigt werden. Eine modulare Lösung mit einheitlicher Codebasis kann bei steigenden Ansprüchen zudem einfach erweitert werden.

Neben einer geeigneten Backup- und Recovery-Software ist eine entsprechende Strategie essentiell.
Neben einer geeigneten Backup- und Recovery-Software ist eine entsprechende Strategie essentiell.
Foto: nmedia - shutterstock.com

Backup- und Recovery-Strategie überdenken

Mit dem zunehmenden Digitalisierungszwang in Unternehmen steigt auch die Datenmenge explosionsartig an. Um die Kontinuität des Business in dieser Situation aufrecht zu erhalten beziehungsweise weiter auszubauen, werden vorschnelle Entscheidungen getroffen, die häufig in der Entstehung von Datensilos münden. Dies hat in der Regel negative Auswirkungen auf das Unternehmen: Die IT-Kosten steigen unkontrolliert und die Komplexität der IT-Infrastruktur nimmt weiter zu. Will man dies vermeiden, ist die Auswahl einer richtigen Storage-Lösung essentiell. Darüber hinaus sollte laut Commvault eine wohlüberlegte Backup- und Recovery-Strategie eine zentrale Rolle einnehmen. Folgendes ist dabei zu beachten:

Entwickeln Sie eine einheitliche Strategie für alle Umgebungen, von den lokalen Systemen bis hin zur Cloud. In hybriden Umgebungen, die sowohl lokale als auch Cloud-Infrastrukturen umfassen, besteht die Gefahr, dass das Ganze durch den Einsatz verschiedenster Lösungen noch komplexer wird. Wenn Sie sich für eine einzelne Lösung entscheiden, die sämtliche Umgebungen abdeckt, vereinfacht dies nicht nur Ihre Strategie, sondern garantiert auch einen dauerhaften Erfolg.

Senken Sie die Betriebskosten durch Automatisierung. Manuelle Schritte in Ihrem Backup- und Recovery-Plan schaffen nicht nur zusätzliche Arbeit, sondern stellen auch mögliche Fehlerquellen dar und bringen die Gefahr menschlichen Versagens mit sich. Durch die Automatisierung bislang manueller Schritte werden Ressourcen frei; außerdem verringert sich die Durchführungszeit insgesamt.

Senken Sie die Kosten Ihrer Infrastruktur durch Unabhängigkeit von Hardware-Herstellern. Wenn Sie sich für eine Backup- und Recovery-Lösung entscheiden, die unabhängig vom Anbieter Ihrer Speichermedien ist, können Sie die Kosten für Speicherung und Backup trennen. Behalten Sie sich die Möglichkeit vor, mehrere Speicherlösungen einzuführen, zu einer neuen Lösung oder sogar zu Cloud-Anbietern überzugehen und zwischen diesen zu wechseln.