Wie das Online-Magazin Computerbase in einem selbst durchgeführten Test herausgefunden hat, zeigen zwei der neuen Android-Features zur Verbesserung der Akkulaufzeit von Android M ihre Wirkung. Die Features Doze und App-Standby von Android M sorgten im Vergleich zu Android 5.1.1 Lollipop für eine 2,7-fach längere Laufzeit auf dem Nexus 5. Mit der aktuell erhätlichen Android-Version verlor das Smartphone von Google im Test 24 Prozent seiner Akkukapazität innerhalb von 48 Stunden, während die Developer Preview von Android M im selben Zeitraum für einen Akkuverbrauch von nur 9 Prozent sorgte.
Die Tester nutzten für den ersten Durchlauf ein Nexus 5 mit der aktuellen Android Version 5.1.1 Lollipop. Danach bespielten sie das Gerät mit der ersten Developer Preview (DP1) von Android M und testeten es unter denselben Bedingungen: Die Tester installierten eine Reihe von Drittanbieter-Apps und richteten die Netzwerk-Konfiguration und -Konten auf dem Smartphone nach dem gleichen Schema ein. In beiden Durchläufen wurde das Handy nach der Konfiguration mit voller Akkuladung zur Seite gelegt und erst 48 Stunden später wieder benutzt. Aus dem Testresultat ergibt sich für Android M eine hochgerechnete Standby-Akkulaufzeit von 533 Stunden. Im Vergleich dazu schafft es das Android 5.1.1 Lollipop nur auf 200 Stunden. Die Ergebnisse wurden zudem für eine typische Nacht von acht Stunden nach unten korrigiert, sodass sich ein nächtlicher Akkuverbrauch von vier Prozent bei Android Lollipop und 1,5 Prozent bei Android M ergibt.
Auf der Google-Entwicklerkonferenz I/O 2015 stellte Google mehrere neues Features von Android M vor. Zwei von ihnen sollen die Akkulaufzeit unter Android M merklich verbessern. Doze (zu deutsch: Schlummern, Dösen) ist ein neuer und verbesserter Tiefschlafmodus für Android-Smartphones und -Tablets. Liegt das Gerät bewegungslos und ohne an die Stromversorgung angeschlossen herum, versetzt Android M das Mobilgerät in einen Tiefschlaf. Dieser wird in regelmäßigen Intervallen unterbrochen, um Apps zu synchronisieren und einzelne Aufgaben des Systems zu verarbeiten. Solange eine Anwendung nicht über eine hohe Priorität zur Benachrichtigung verfügt, ist diese App nicht dazu befähigt das System selbstständig zu wecken. Damit will Google verhindern, dass jede App zu einem beliebigen Zeitpunkt das Android-Gerät aus dem Standby holt, um Daten abzugleichen und dadurch viel Energie zu verbrauchen.
Mit der zweiten Funktion, App-Standby, definiert Android M eine App nach einer gewissen Zeit als inaktiv, wenn von Ihr keine Signale mehr an das System geschickt werden. Befindet sich das Smartphone oder Tablet nicht im Aufladevorgang, wird bei den als inaktiv deklarierten Apps der Netzwerkzugang deaktiviert und die Synchronisation pausiert. Programme die im Vordergrund ausgeführt werden oder Benachrichtigungen auslösen, wie beispielsweise ein Messenger, sind vom App-Standby ausgeschlossen. Der Nutzer hat zudem die Möglichkeit, für einzelne Anwendungen den App-Standby zu deaktivieren. Wird das Gerät länger nicht genutzt, dürfen die Apps laut Google "ungefähr einmal am Tag" auf das Netz zugreifen um Daten zu synchronisieren.