Die Dreamforce in San Francisco wird jedes Jahr größer. Diesmal haben sich rund 170.000 interessierte Teilnehmer über den aktuellen SaaS-Stand beim Marktführer Salesforce informiert. "Das ist hier der weltweit größte Software-Kongress", sagte Salesforce-CEO Marc Benioff voller Stolz gleich zu Beginn seiner Eröffnungsrede. In der Tat ist die Dreamforce heute eine etablierte Veranstaltung in einer etablierten Cloud-Umgebung. Bahnbrechende oder gar revolutionäre Neuheiten stehen nicht mehr auf dem Programm - schließlich muss man auf die Kundenbasis Rücksicht nehmen. Trotzdem sind die graduellen Erweiterungen und Verbesserungen am bestehen Angebots-Portfolio interessant und wichtig.
SalesforceIQ: Intelligentes Beziehungs-Management
Eine solche Erweiterung ist die neue Analytics-Software SalesforceIQ, die auf die Akquisition von RelateIQ aufsetzt. Salesforce hat daraus eine "Relationship Intelligence Technology" gemacht, bei der verschiedene Analytics-Verfahren zur Auswertung von Business- und Personen-Beziehungen eingesetzt werden. "Es gibt heute immens viele Kommunikations-Kanäle und Nachrichten, die sich zur qualitativen Beurteilung einer Kundenbeziehung heranziehen und auswerten lassen", sagt Steve Loughlin, CEO von RelateIQ. Als Ergebnis gibt es Hinweise auf mögliche Probleme oder auf konkrete Maßnahmen, beispielsweise die Empfehlung einem potenziellen Kunden umgehend eine E-Mail mit ganz spezifischen Informationen zu schicken, da dieser nach einer Begründung für einen Auftrag sucht. Dabei wird nicht nur empfohlen wer die E-Mail bekommen soll, sondern auch wer innerhalb des eigenen Unternehmens am besten für diesen Job geeignet ist. Salesforce hat diese Technologie für zwei verschiedene Anwendungsbereiche zugeschnitten: Zum einen für Großunternehmen im Rahmen der Sales-Cloud und zum anderen als Ergänzung des Angebotes für kleine und mittlere Unternehmen (KMU).
IoT: Viele Daten, wenig Auswertung
Mehr graduell sind die Neuankündigungen im Bereich IoT. Benioff redet schon seit einigen Jahren davon, dass sich die Salesforce-Plattform bestens für das IoT eignet, doch konkrete eigene Technologien oder neue Plattformen gab es bislang nicht. Das soll sich jetzt ändern - wenn auch mit kleinen Schritten. So soll die neue IoT-Cloud-Plattform Maschinen-generierte Daten erfassen, sortieren und bearbeiten. Hierzu wird die Real-Time-Plattform Thunder genutzt, mit der sich Vorabauswertungen, wie Grenzwertkontrollen, Datenverluste oder Datenmuster-Erkennung durchführen lassen.
- Ansturm
Über 170.000 Besucher strömten nach San Francisco. - Marc Benioff
Salesforce-CEO Marc Benioff eröffnete die Veranstaltung. - "Der weltweit größte Software-Kongress"
Benioff zeigte sich stolz ob der schieren Größe, die seine Hausmesse mittlerweile erreicht hat. - Weltweite Kundenbasis
Nicht nur Coca-Cola setzt auf Salesforce-Produkte. - Ins Internet der Dinge...
...geht es auch für Salesforce und seine Services immer mehr. - Social
Bei über 170.000 Teilnehmern kommt die soziale Vernetzung untereinander natürlich nicht zu kurz. - Messetrubel
Zwischen den Hallen und Vorträgen herrschte bereits am ersten Tag geschäftiges Treiben. - Gedränge am Eingang
Wer Menschenaufläufe mag, war in den zahlreichen Warteschlagen wieder genau richtig. - Impressionen
Es folgen weitere Impressionen von der Dreamforce 2015... - How the IoT Cloud Works
- Technisch ausgerüstet
- Schattenspiele
- Alles vernetzt
- Hoher Besuch anngekündigt
- Partnerschaft mit Microsoft...
- ... für Office- und Windows-Integration
Generell bleibt sich Salesforce aber seiner ursprünglichen Vorgehensweise treu, in dem man nicht in die Tiefen der Maschinendaten-Erfassung und -Protokolle einsteigt, sondern - wie es bei Salesforce heißt - die Personen hinter den Daten sieht. Das heißt, man setzt auf einer höheren Aggregationsebene auf. Genau genommen werden bei Salesforce die IoT-Daten genauso behandelt, wie Online-Sales-Daten, Telefonanrufe sowie Kalender- oder Auftrags-Daten. Die Unterschiede zum IoT sind lediglich das höhere Datenvolumen und die größere Geschwindigkeit. Für weiter gehende, anwendungsspezifische Analysen setzt Salesforce dann auf Thirdparty-Anbieter, die ihrerseits IoT-Experten sind. Hierzu gehören unter anderen Emerson, Pitney Bowes, ARM, Therios, PTC und Xively.
Microsoft: Die virtuelle Umarmung
Besonders viel Zeit und Aufmerksamkeit widmete Benioff der neuen Kooperation mit Microsoft. CEO Satya Nadella wurde als "guter alten Freund" angekündigt. Beide gaben sich so jovial, dass man kaum glauben konnte, dass Salesforce einmal Existenzängste hatte, als Microsoft unter Steve Ballmer in den SaaS- und CRM-Markt einstieg. "Unsere Produkte ergänzen sich in hervorragender Weise", sagte Benioff in seiner Keynote und lobte den Schulterschluss mit dem früheren Erzkonkurrenten. Konkret gehört hierzu die allgemeine Verfügbarkeit der im vorigen Jahr angekündigten Integration der Salesforce-App für Outlook und der Salesforce1-App für Microsoft Office. Weitere Integrationspläne sind Skype for Business und OneNote mit Salesforce Lightning sowie die Salesforce1-App für Windows 10. (sh)