Data Processing Units (DPUs)

AMD kauft Pensando für 1,9 Milliarden Dollar

05.04.2022
Von 
Michael Cooney ist Senior Editor bei der amerikanischen Schwesterpublikation Network World.
Um die eigene Position im Datacenter-Business zu stärken, übernimmt AMD den DPU-Hersteller Pensando für 1,9 Milliarden Dollar.
Für 1,9 Milliarden Dollar kauft AMD den DPU-Hersteller Pensando.
Für 1,9 Milliarden Dollar kauft AMD den DPU-Hersteller Pensando.
Foto: Pensando

Advanced Micro Devices (AMD) macht mit der angekündigten Übernahme von Pensando für rund 1,9 Milliarden Dollar einen großen Schritt, um seine Wettbewerbsfähigkeit im RZ-Geschäft mit Distributed Services Cards (DSCs) gegenüber AWS, Intel und Nvidia zu stärken. Pensando baut hierzu entsprechende Data Processing Units (DPUs).

Bedeutung der SmartNICs

DPUs werden immer wichtiger, weil Netzwerk-, Security- und Storage-Aufgaben verstärkt auf DSCs verlagert werden sollen, um die CPUs der Rechner zu entlasten - auch bekannt als SmartNIC-Architekturen. Ähnliches hat Intel etwa mit den Infrastructure Processing Units (IPU) und Nvidia mit seinen Data Processing Units (DPU) im Portfolio. AMD will die DPU-basierte Architektur und Technologie von Pensando, die auch intelligente, programmierbare Software für softwaredefinierte Cloud-, Rechen-, Netzwerk-, Speicher- und Sicherheitsdienste unterstützt, auch in Edge-, Colocation- oder Service-Provider-Netzwerken nutzen.

AMD will mit den Distributed Services Cards von Pensando seine Position im Datacenter-Markt stärken.
AMD will mit den Distributed Services Cards von Pensando seine Position im Datacenter-Markt stärken.
Foto: Pensando

Die Pensando-Kunden

AMD sieht in der Technologie von Pensando ferner eine Möglichkeit, im Bereich der RZ-Netze zu konkurrieren. So werden die Produkte von Pensando bereits bei vielen Cloud- und Unternehmenskunden eingesetzt, darunter Goldman Sachs, IBM Cloud, Microsoft Azure und Oracle Cloud, so AMD. Die Pensando-Technologie stellt etwa eine Schlüsselkomponente im Datacenter Switch der HPE-Tochter Aruba, dem Aruba CX 10000, dar. Dieser Switch enthält eine integrierte Pensando DPU, die den Bedarf an separaten Sicherheits- und Load-Balancing-Appliances reduziert. HPE selbst ist ein großer Investor in Pensando und war zusammen mit Lightspeed Venture Partners an der 145 Millionen Dollar schweren Serie-C-Finanzierung im Jahr 2019 beteiligt. Zudem hat HPE die Pensando-Technologie in einigen seiner Server implementiert. Pensando ist auch Teil von VMwares Project Monterey, das Bare-Metal-Server, GPUs, FPGAs, NICs und Sicherheit in einer groß angelegten virtualisierten Umgebung zusammenführt.

Im Rahmen der Vereinbarung werden CEO Jain und das Pensando-Team zu AMD als Teil der Data Center Solutions Group wechseln, die von Senior Vice President und General Manager Forrest Norrod geleitet wird. Pensando wird bislang von einem Kreis ehemaliger Cisco-Topmanager geführt, darunter der Vorstandsvorsitzende, der ehemalige Cisco-CEO John Chambers, Mario Mazzola, Prem Jain, Luca Cafiero und Jiandani. Die vier letztgenannten haben eine Reihe von Unternehmen gegründet, die während Chambers' Zeit als CEO wieder in Cisco eingegliedert wurden, darunter Andiamo Systems für SAN-Switching, Nuova Systems für Rechenzentrums-Switching und Insieme Networks für softwaredefinierte Netzwerksysteme.