Zum ausgehandelten Kaufpreis machte AWS keine Angaben, er soll nach Recherchen des Branchendienstes "The Information" aber bei gut einer halben Milliarde Dollar liegen (und wäre damit einer der teuersten Zukäufe der Amazon-Geschichte). Elemental wurde 2006 gegründet, sitzt in Portland und bietet Backend-Services an, um Streaming Video auf unterschiedlichen Endgeräten und Plattform möglichst optimal wiederzugeben. Auf der Kundenliste von Elemental stehen Medienriesen wie BBC, CNN, ESPN oder HBO.
AWS ist bereits die unterliegende Plattform für den Video-Streaming-Pionier Netflix; mit der avisierten Übernahme dürfte die Amazon-Tochter als Dienstleister für weitere Videofirmen interessant werden. Amazon könnte den Zukauf aber natürlich auch für den hauseigenen Service Amazon Prime Video nutzen.
Unabhängig davon ist Amazon auch Teil der in dieser Woche angekündigten Alliance for Open Media. In deren Rahmen will der weltgrößte Online-Einzelhändler in einem ungewöhnlich breiten Schulterschluss mit Cisco, Google, Intel, Microsoft, Mozilla und Netflix (bislang fehlen Apple und Facebook auffällig) ein neues quelloffenes und Royalty-freies Videoformat für Video-Streaming entwickeln. Beim proprietären Standard HEVC/H.265 ist die künftige Lizenzierung noch unklar und Firmen drohen Lizenzgebühren, weswegen er sich bislang nicht durchsetzen konnte.