Quartalszahlen

Amazon wächst im Cloud-Geschäft um 55 Prozent

28.10.2016
Der Online-Handelsriese Amazon schafft das sechste Quartal mit schwarzen Zahlen in Folge. Dabei wuchs das Cloud-Geschäft von AWS um satte 55 Prozent. Anleger jedoch sind mit der Gewinnentwicklung nicht zufrieden.

Amazon hat im dritten Quartal deutlich weniger Gewinn gemacht als erwartet. Der Überschuss kletterte zwar im Jahresvergleich von 79 auf 252 Millionen Dollar (231 Mio Euro), wie der weltgrößte Online-Händler am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Analysten hatten jedoch mit erheblich mehr gerechnet.

Die Anleger mögen unzufrieden sein. Doch Amazon-Chef Jeff Bezos freut sich über sprudelnde Cloud-Einnahmen. Im laufenden Geschäftsjahr soll AWS 10 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaften.
Die Anleger mögen unzufrieden sein. Doch Amazon-Chef Jeff Bezos freut sich über sprudelnde Cloud-Einnahmen. Im laufenden Geschäftsjahr soll AWS 10 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaften.
Foto: IDG News Service

So bereitete der sechste Quartalsgewinn des in der Vergangenheit häufig defizitären Konzerns Anlegern wenig Freude. Die Aktie fiel nachbörslich in einer ersten Reaktion um über sieben Prozent und notierte zuletzt noch mit gut fünf Prozent im Minus.

Beim Umsatz lag das Ergebnis hingegen im Rahmen der Erwartungen. Die Erlöse legten um 29 Prozent auf 32,7 Milliarden Dollar zu. Die unter dem Kürzel AWS (Amazon Web Services) geführte Cloud-Sparte boomt weiter und verbuchte eine Umsatzsteigerung von 55 Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar. Der ehrgeizige Konzernchef Jeff Bezos peilt mit AWS einen Jahresumsatz von zehn Milliarden Dollar an.

Doch den sprudelnden Erträgen aus dem hochprofitablen Cloud-Geschäft stehen hohe Ausgaben gegenüber. Insgesamt nahmen die operativen Kosten im vergangenen Quartal um etwa 29 Prozent auf 32,1 Milliarden Dollar zu. Beim Online-Shopping-Giganten geht viel Geld für Lieferkosten drauf, zudem wird kräftig in eigene Lager- und Transportlogistik investiert.

Für das laufende vierte Quartal stellte Amazon einen Umsatz zwischen 42,0 und 45,5 Milliarden Dollar in Aussicht. Um das turbulente Weihnachtsgeschäft diesmal reibungslos über die Bühne zu bringen, will das Unternehmen rund 120000 Saisonarbeiter anheuern. (dpa/rs)