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Amazon Fresh

Amazon liefert bald frische Lebensmittel

22.03.2017
Von 
Hans-Christian Dirscherl ist Redakteur der PC-Welt.
Amazon soll nach Medienberichten mit Amazon Fresh in Berlin und wohl auch in München seinen Lieferservice für frische Lebensmittel starten.

Amazon will nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung bald mit der Auslieferung von frischen Lebensmitteln beginnen. Amazon errichtet dafür im Gewerbegebiet Hüllgraben im Osten von München ein Logistikzentrum, das nur 100 Meter von der Autobahn A94 entfernt ist. Die Logistikhalle besteht aus zwei Etagen mit insgesamt 15.000 Quadratmetern Fläche, im oberen Stock sollen sich die Kühlräume befinden.

Amazon Fresh: Amazon liefert bald frische Lebensmittel
Amazon Fresh: Amazon liefert bald frische Lebensmittel

„Voraussichtlich im Sommer oder Spätsommer“ soll Amazon von dort aus Lebensmittel an seine Kunden ausliefern, die via Amazon Fresh bestellt haben. Offiziell hat sich Amazon aber weder zu diesem Bauvorhaben noch zum Start von Amazon Fresh in Deutschland geäußert. Doch alle Indizien sprechen laut SZ dafür, dass der Bau im Gewerbegebiet Hüllgraben das neue Logistikzentrum für Amazon Fresh wird. In Europa begann Amazon bereits Anfang 2016 mit der Lebensmittel-Lieferung.

Amazon Fresh startet in Berlin und München

Laut dem Handelsblatt soll DHL die Auslieferung von Amazon Fresh übernehmen. Amazon Fresh soll in Deutschland zunächst in Berlin starten, und zwar im April 2017. Später soll Amazon Fresh auch in München starten und danach "rasch flächendeckend" in ganz Deutschland, wie das Handelsblatt schreibt.

Bis Amazon den offiziellen Start von Amazon Fresh verkündet, erprobt das Unternehmen den Dienst erst einmal mit seinen Mitarbeitern. Amazon soll für sein neues Angebot bereits Personal einstellen.

Laut SZ sollen jeden Tag hauptsächlich zwischen 7 und 22 Uhr zehn bis zwanzig LKWs das Logistikzentrum beliefern. Die Auslieferung dieser Lebensmittel an die Amazon-Fresh-Kunden erfolgt dann mit einer Flotte von 150 Mercedes-Sprintern (und ähnlichen Lieferwagen).

Als Lieferant für die frischen Lebensmittel wird die Kette Tegut genannt. Tegut liefert bereits jetzt Lebensmittel aus dem Trockensegment an Amazon, also beispielsweise Nudeln.

Ob Amazon der Start in den Handel mit frischen Lebensmitteln gelingt, bleibt abzuwarten. Wenn die gelieferten Lebensmittel nicht einwandfrei sein sollten und beispielsweise Druckstellen aufweisen, bleiben die Kunden weg. Zudem dürfte Amazon Fresh ziemlich hohe Investitionskosten verursachen, die Amazon erst mal wieder hereinholen muss.

Andererseits setzt Amazon damit die Lebensmittelhändler und -ketten vor Ort unter Druck. Denn warum sollte sich ein Arbeitnehmer nach Feierabend noch im Supermarkt an der Warteschlange vor der Kasse anstellen, wenn er stattdessen sofort nach Hause fahren und sich die Lebensmittel bequem dorthin liefern lassen kann? Das spart jeden Tag Zeit und unnötige Umwege.

Durchaus ein Argument für Amazon Fresh, zumal wenn man bereits Amazon-Kunde ist und der Preisaufschlag für diesen Service nicht zu hoch ausfällt. Denn sehr viele konkurrierende Lieferdienste gibt es in Deutschland noch nicht. Nur Rewe ist auf diesem Gebiet stärker engagiert, dazu gibt es Bringmeister von Tengelmann (jetzt Edeka) und Allyouneedfresh von DHL.

In ausgewählten Städten der USA sowie in London gibt es Amazon Fresh bereits. Voraussetzung ist eine Amazon-Prime-Mitgliedschaft, außerdem müssen die Kunden noch eine zusätzliche Gebühr bezahlen. (PC-Welt)