Der Alternative Nobelpreis geht in diesem Jahr an US-Geheimdienstenthüller Edward Snowden. Der frühere NSA-Mitarbeiter erhalte die Ehren-Auszeichnung, "weil er mit Mut und Kompetenz das beispiellose Ausmaß staatlicher Überwachung enthüllt hat, die grundlegende demokratische Prozesse und verfassungsmäßige Rechte verletzt", teilte die Right-Livelihood-Award-Stiftung am Mittwoch in Stockholm mit. Auch Guardian-Chefredakteur Alan Rusbridger werde ausgezeichnet "für den Aufbau einer globalen Medienorganisation, die sich verantwortlichem Journalismus im öffentlichen Interesse verschrieben hat". Die britische Zeitung hatte von den Überwachungspraktiken berichtet. Zudem ehrt die Stiftung die pakistanische Anwältin Asma Jahangir und Basil Fernando von der asiatischen Menschenrechtskommission für ihren Kampf für Menschenrechte, ein weiterer Preis geht laut Mitteilung an den US-Umweltaktivisten Bill McKnibben.
Der Alternative Nobelpreis war 1980 von dem schwedischen Schriftsteller Carl Wolmar Jakob von Uexküll als Right Livelihood Award ins Leben gerufen worden. Uexküll ist auch Mitbegründer des alternativen Weltwirtschaftsgipfels (gegründet 1984). Zum Nobelpreis und der Nobelstiftung besteht keine institutionelle Verbindung. Allerdings gab es immerhin eine Preisträgerin, die beide Preise verliehen bekam: Die 2011 verstorbene Kenianerin Wangari Muta Maathai erhielt 1984 den Right Livelihood Award und 2004 den Friedensnobelpreis. Sie starb 2011.
Die ausgelobte Preissumme für den Alternativen Nobelpreis ist niedriger als beim Nobelpreis. Sie stammt aus Spenden. Der Nobelpreis finanziert sich aus Investitionseinnahmen. Die Nominierung ist, anders als beim Nobelpreis, offen für jedermann außer den Jury-Mitgliedern und Mitarbeitern der Right-Livelihood-Stiftung.
Zu den deutschen Preisträgern gehörten unter anderem auch Petra Kelly (1982), Hans-Peter Dürr (1987), Hermann Scheer (1999). (DPA/jm)