Umstrukturierung

Alibaba gibt Quantencomputing auf

28.11.2023
Von 


Charlotte Trueman schreibt für unsere US-Schwesterpublikation Computerworld. Sie beschäftigt sich unter anderem mit den Themenbereichen Collaboration und Nachhaltigkeit.
Alibaba beendet seine Forschungsarbeit im Bereich Quantencomputing.
Alibaba strukturiert um - und verabschiedet sich von seinen Quantencomputing-Ambitionen.
Alibaba strukturiert um - und verabschiedet sich von seinen Quantencomputing-Ambitionen.
Foto: Kevin Chen Images - shutterstock.com

Nachdem Alibaba im November 2023 bereits den Plan auf Eis legen musste, seine Cloud-Sparte auszugliedern, kommen nun auch die Quantencomputing-Ambitionen in die Tonne: Der chinesische E-Commerce-Riese schließt sein Quanten-Forschungslabor.

Wie ein Sprecher des Unternehmens gegenüber Bloomberg bestätigte, wird die Schließung zum Verlust von 30 Arbeitsplätzen führen. Das Equipment soll demnach an die Zhejiang-Universität in Hangzhou gespendet werden, wo das Unternehmen seinen Hauptsitz hat.

Umstrukturierungszwänge

Alibaba war seit 2015 auf dem Markt für Quantencomputer aktiv. Die nun geschlossene Quantum Lab Academy bot eine (11-Qubit-) Quanten-Cloud-Plattform an, um die Technologie sowohl den Mitarbeitern als auch Studenten näherzubringen.

Angeführt wird die derzeitige Umstrukturierung von Joseph Tsai und Eddie Wu, die im Juni 2023 zum Chairman respektive CEO von Alibaba ernannt wurden. Beide sind langjährige Mitarbeiter des Unternehmens und gelten als enge Vertraute von Firmengründer Jack Ma.

Die Nachricht folgt nur knapp zwei Wochen, nachdem Alibaba sich von dem Plan verabschieden musste, seine Cloud-Sparte auszugliedern und an die Börse zu bringen. Als Grund dafür wurden Unsicherheiten im Zuge der jüngst von der US-Regierung eingezogenen Restriktionen bezüglich Chip-Exporten nach China genannt. Diese Entscheidung kostete Alibaba rund 20 Milliarden Dollar an Unternehmenswert - die Aktien in Hongkong brachen um 10 Prozent ein. Glaubt man chinesischen Medienberichten, hat Alibaba seit 2022 bereits mehr als 30.000 Mitarbeiter im gesamten Unternehmen entlassen, um Kosten zu senken. (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Computerworld.