Firefly Release

Adobe lässt die GenAI-Modelle los

14.09.2023
Von 


Charlotte Trueman schreibt für unsere US-Schwesterpublikation Computerworld. Sie beschäftigt sich unter anderem mit den Themenbereichen Collaboration und Nachhaltigkeit.
Adobes Generative-AI-Toolsuite Firefly ist ab sofort offiziell verfügbar – ein Token-basiertes Abrechnungsmodell und Preiserhöhungen folgen demnächst.
Adobe Firefly ist der Beta-Phase entwachsen.
Adobe Firefly ist der Beta-Phase entwachsen.
Foto: https://firefly.adobe.com

Adobe hat den offiziellen, kommerziellen Release seiner Generative-AI-Toolsuite Firefly verkündet, nachdem im Mai 2023 die Beta-Phase für das Produkt angelaufen war. Die generativen KI-Modelle stehen im Rahmen der neu eingeführten Firefly-Web-Applikation zur Verfügung, sind nativ in Adobes Creative-Cloud-Applikationen Photoshop, Express und Illustrator integriert und ermöglichen Funktionen wie beispielswiese:

  • Bilder aus Text-Prompts zu generieren,

  • Bildinhalte per Texteingabe zu entfernen oder hinzuzufügen sowie

  • verschiedene Farbvariationen von Bildern auf Knopfdruck zu erzeugen.

Adobes generative KI-Modelle wurden mit (den eigenen) Stock-Fotos sowie gemeinfreien respektive nicht urheberrechtlich geschützten Inhalten trainiert und sind laut Adobe nicht zuletzt dank der Unterstützung von mehr als 100 Sprachen darauf konzipiert, von einer breiten Nutzerbasis mit verschiedenen Skillsets zu kreativen Zwecken eingesetzt zu werden.

Generative AI auf Credits-Basis

Für seine Generative-AI-Funktionen hat sich Adobe außerdem ein Token-basiertes Nutzungsmodell einfallen lassen, das ab dem 1. November 2023 greifen soll und sowohl die Nutzer der neu eingeführten Firefly-Web-Applikation als auch Creative-Cloud-Abonnenten und Nutzer der kostenlosen Adobe-Produkte betrifft. Die Kunden sollen demnach "Generative Credits" erhalten - die sie anschließend für generative KI-Funktionen verwenden können. Dabei plant Adobe, den Anwendern je nach gewähltem Abo monatlich ein bestimmtes Credits-Kontingent zur Verfügung zu stellen:

  • Creative-Cloud-Nutzer erhalten 1.000 Token,

  • Creative-Cloud-Pro-Kunden erhalten 3.000 Token,

  • Nutzer der kostenlosen Pläne erhalten 25 Token.

Sobald die Kunden die ihnen zugewiesenen Generative Credits aufgebraucht haben, soll es außerdem die Möglichkeit geben, die Token über kostenpflichtige "Generative Credit Subscription Packs" wieder aufzufüllen. Wie Adobe in einem Blogbeitrag mitteilt, sollen diese ab fünf Dollar pro Monat (für 100 Credits) erhältlich sein. Die Kosten für Creative-Cloud-Abokunden werden aufgrund des umfassenden GenAI-Upgrades ebenfalls (moderat) angehoben.

Adobes GenAI-Transparenzversprechen

Die Frage des Urheberrechts im Zusammenhang mit KI-generierten Inhalten ist weltweit ein heiß diskutiertes Thema. Adobe sorgte diesbezüglich im Juni 2023 für Aufsehen, nachdem das Unternehmen ankündigte, alle potenziellen rechtlichen Probleme der Kunden zu übernehmen, die sich aus der Nutzung der Firefly-KI ergeben. Inzwischen ist Microsoft nachgezogen und hat seinerseits angekündigt, die Kunden bei Copyright-Problemen mit seiner Copilot-KI unterstützen zu wollen.

Darüber hinaus will Adobe mit Firefly auch KI-generierten Falschinformationen einen Riegel vorschieben. Deswegen enthält die GenAI-Suite standardmäßig sogenannte "Content Credentials". Dabei handelt es sich um eine Art digitale Inhaltsangabe für das jeweilige Asset (Name, Erstellungsdatum, verwendete Tools und Bearbeitungsschritte), das dauerhaft mit diesem verknüpft bleibt.

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Computerworld.