Lernen von Chefs

7 Tugenden für ein erfolgreiches Arbeitsleben

07.11.2013
Von 
Michael Sudahl lebt in Stuttgart und arbeitet in Schorndorf. Der gelernte Banker und Journalist beschäftigt sich seit 20 Jahren mit den Themen Personal, Karriere und IT. Daneben berät er Firmen in internen und externen Kommunikationsfragen, erstellt Kundenmagazine, schreibt Fachartikel und moderiert Prozesse rund um die Felder Unternehmensstrategie, öffentliche Wahrnehmung und Unternehmenskultur. Darüber hinaus hat er eine mehrjährige Ausbildung zum Körpertherapeuten (Cranio) abgeschlossen und ist inzwischen ebenfalls als Coach und Trainer tätig. 
Die Buchautoren Simone und Jochen Stargardt haben bei renommierten Chefs und Machern recherchiert, auf was es dabei ankommt, im Arbeitsleben erfolgreich zu sein

Für ihr Buch haben Simone und Jochen Stargardt, die selbst die Franchise-Gruppe Career & more aufgebaut haben, bei bekannten Machern wie Star-Gastronom Klaus Kobjoll oder Personalguru Jörg Knoblauch nachgefragt, wann sich der Erfolg im Arbeitsleben einstellt. In sieben Schritten zeigen sie den Weg zum erfolgreichen Arbeitsleben auf.

Jochen und Simone Stargardt haben erfolgreichen Machern über die Schulter geschaut.
Jochen und Simone Stargardt haben erfolgreichen Machern über die Schulter geschaut.
Foto: Privat
  1. Wollen. Laut einer Umfrage des Instituts Gallup sind 87 Prozent der Deutschen mit ihrem Status quo unzufrieden. Wem die eigene Lage, ob Betrieb oder in der Familie, nicht schmeckt, kann etwas ändern. Doch nur maulen hilft nicht. Im ersten Schritt ist es wichtig, sich zu verdeutlichen, wie das Leben weitergehen soll. Etwa ein Bild zu malen von der Welt wie sie einem gefallen könnte. Oder zumindest seine Zukunftsvision auf ein Din-A4-Blatt aufschreiben.

  2. Fokkussieren. Zwei Drittel aller Chefs leiden unter widersprüchlichen Prioritäten. Das hat die Unternehmensberatung Booz & Company herausgefunden. Inhaber und Meister sollten ein Ziel haben oder eine Idee verfolgen und ihr (Arbeits-)Leben danach ausrichten. Und nicht ständig Freunde oder Kollegen fragen, ob der Weg richtig ist. Allerdings: Die Scheuklappen jedes halbe Jahr abzunehmen, ist empfehlenswert. Dann im Rückblick und gerne mit Kritik von außen die Strategie überdenken und gegebenenfalls justieren.

  3. Weggefährten finden. Jeder Handwerksbetrieb braucht starke Partner. Qualitätskriterien für die Partnerwahl lassen sich festlegen. Zuerst muss die Einstellung des Geschäftspartners mit der eigenen korrespondieren. Dann sollte sich der in seinem Feld stetig weiterbilden und Feedback geben. Schließlich sollte er „satt“ sein. Das heißt, genug zu tun haben und nicht auf jeden Auftrag angewiesen sein. Mit anderen Worten: Er sollte ebenfalls gute Geschäfte machen.

  4. Mutig sein. Jeder, der sich selbständig macht oder eine Führungsaufgabe übernimmt, trägt die persönliche Verantwortung für sein Tun. Es kann sein, dass das Vorhaben gelingt. Oder es kann scheitern. Sich daher vorher ein Worst-Case-Szenario zu überlegen, ist notwendig, um sich emotional zu festigen und Mut zu fassen. Denn das, was einem außerhalb der Geschäftswelt Halt gibt, wie Familie, Kinder und gute Freunde, bleibt, auch wenn es im Job nicht läuft. Sie sind die Energie- und Mutspender, die ein Macher braucht.

  5. Werte leben. Schlecker hatte keine, Lehman Brothers wohl auch nicht. Aber Werte sind es, die Unternehmen prägen; die Menschen, die darin arbeiten motivieren und ihnen Lebensqualität spenden. Wer als Chef seine persönlichen Werte vermitteln will, sollte sie vorleben. Am einfachsten geht das mit einem Ritual wie dem Daily Huddle: Jeden Morgen seine Mannschaft um sich versammeln und über einen Wert reden, um damit einen positiven Impuls für den Tag zu geben.

  6. Sichtbar machen. Egal, welcher Weg gewählt wird, ob über das Produkt, die Galionsfigur oder die Marke: Unternehmer und Führungskräfte, die im Betrieb tätig sind, müssen reden. Sich und ihre Firma ins Gespräch bringen. Öffentlich stattfinden. Das gilt übrigens auch für die interne Kommunikation. Nur wer stattfindet, wird wahrgenommen. Tipp: Prüfen, wo die Zielgruppe unterwegs ist. Nicht für alle sind Xing oder Facebook interessant. Oft bieten Klassiker wie Abendveranstaltung oder Messe viel bessere Gelegenheiten zur Kommunikation.

  7. Funktionieren. Der Laden muss laufen. Qualität darf kein Zufall sein. Gute Macher sorgen dafür, dass der Betrieb funktioniert, indem sie Prozesse definieren, diese dann visualisieren, damit sie von den Mitarbeitern akzeptiert und gelebt werden. Der Job des Chefs eines Handwerksbetriebes ist es, Prozesse mit Kennzahlen zu managen, sie zu prüfen und sie permanent zu verbessern. By the Way: „Ohne mich läuft gar nichts“ ist der schlechteste Führungsansatz.

Das Buch: Hart & Herzlich - die 7 Stärken erfolgreicher Unternehmer

Weil sie selber seit Jahren am Aufbau der Franchise-Gruppe carriere & more mitarbeiten, haben die Stargardts ein Buch über das Unternehmertum geschrieben. Dazu haben Simone und Jochen Stargardt sieben bekannte und erfolgreiche Unternehmer aufgesucht. In den Interviews mit Luxus-Makler Marcel Remus, Star-Gastronom Klaus Kobjoll, Personalguru Jörg Knoblauch und Thomas Gutberlet, Nachfolger des Lebensmittelhändlers Tegut, fühlen sie den Machern auf den Zahn.

Struktur bekommt der Leitfaden durch sieben Kapitel, welche sich als Grundsteine für erfolgreiches Unternehmertum herauskristallisieren. Dabei ordnen die Stargardts jedem Aspekt (Wille, Fokus, Mitstreiter, Mut, Werte, Öffentlichkeit und Prozess) ein reales Beispiel zu. „Hart & Herzlich“ liefert darüber hinaus in jedem Kapitel Nutzwert in Form von Checklisten sowie für Schnellleser einen Überblick in kurzen und kompakten Zusammenfassungen. In sinniger Abstimmung dazu laden Handlungsanleitungen zum Ausprobieren ein.

„Hart & Herzlich“, Verlag & more Medien- und Verlagsgesellschaft GmbH.
ISBN-10: 3862550001, ISBN-13: 978-3862550005. Preis: 19,80 Euro