Der Grund, warum eine Digitalisierungsstrategie unabdingbar ist, welche Herausforderungen damit verbunden sind und weshalb eine Vernachlässigung der kontinuierlichen Weiterentwicklung und konsequenten Marktausrichtung das Ende eines Unternehmens bedeuten kann, ist das Fokusthema dieses Artikels.
Sechs Handlungsfelder als Leitplanken
Basierend auf Projekterfahrungen und Branchenkenntnissen wurden folgende sechs thematische Handlungsfelder als Leitplanken von ganzheitlichen Digitalisierungsstrategien identifiziert:
Kunde
Technologie
Prozesse
Markt
Daten
Kultur
1. Jedem Kunden seine Customer Journey
Aufgrund gesteigerter Kundenerwartungen beschäftigt sich das Handlungsfeld "Kunde" u. a. mit modernen Vertriebswegen und kanalübergreifender Kommunikation.
Unternehmen unterliegen der Gefahr - trotz kultureller Transformation - den Fokus der neuartigen Kundenbedürfnisse nicht in Betracht zu ziehen und somit den Erwartungen der Kunden nicht mehr gerecht zu werden. In Konsequenz vergrößert sich die Distanz zwischen Kunden und Unternehmen und Produkte und Dienstleitungen werden nicht mehr mit dem Unternehmen in Verbindung gesetzt, da diese nicht mehr zeitgemäß erscheinen. Dies kann einen Kundenrückgang und ferner die Gefährdung des Fortbestehens des Unternehmens zur Folge haben.
Um dies zu vermeiden ist die Bearbeitung des Themas "Customer Journey" ein wichtiger Aspekt. Der Kunde soll von Anfang bis Ende eine strukturierte Betreuung erhalten. Mit den technologischen Möglichkeiten der Digitalisierung kann ein Unternehmen einen erhöhten Kundennutzen generieren. Greifbar wird dies durch die Etablierung einer Produktplattform mit unterschiedlichen Nutzerfunktionen.
Mit dem demographischen Wandel zur Generation Y und Z hat sich das Verhalten der Kunden signifikant gewandelt. Nehmen wir als Beispiel den Bereich Onlineshopping und Zahlungsverkehr: Statt in Läden, werden jedes Jahr Privateinkäufe vermehrt über das Internet getätigt. Bieten Onlineshops zusätzliche weitere (innovative) Zahlungsmöglichkeiten an, so erhöht sich die Tendenzenz für ein größeres Kaufvolumen.
Lesetipp: Customer Journey - 8 Tipps für ein besseres Kundenerlebnis
Um auf ein Unternehmen oder Produkt aufmerksam zu machen ist es erforderlich, neue Vertriebserlebnisse zu schaffen. Nicht nur das Einkaufs-, sondern auch das Kommunikationsverhalten hat sich stark in Richtung Digitalisierung gewandelt. Unternehmen, die nicht gezielt Social Media anwenden, werden von potenziellen Kunden unter Umständen weniger wahrgenommen.
- Die wichtigsten Regeln für Mail, Handy, Social Media...
... finden Sie in diesem Digital-Knigge zusammengefasst. - Knapp und präzise ...
... sollten Business-Mails verfasst werden. Keep it very simple! - Rechtschreibung
Auf Orthographiefehler sollte unbedingt verzichtet werden! Zur Not ein Rechtschreibprogramm nebenher laufen lassen. - Tempo ...
... ist der größte Vorteil der elektronischen Post, darum sollten Nachrichten auch immer baldmöglichst beantwortet werden. - Betreff
Er sollte konkret und aussagekräftig sein. Es lohnt sich, hier etwas Mühe aufzuwenden. - "Kopie an" und "Antworten an alle"...
... sollten tunlichst vermieden werden, da niemand Informationslawinen haben möchte, die über ihn hereinbrechen. - Rechtliche Bestimungen
Pflichtangaben über das Unternehmen sind in Deutschland seit Anfang 2007 vorgeschrieben und müssen am Ende in der Signatur der Mail stehen. - Spam ...
... einfach ignorieren. "Unsubscribe" bedeutet, dass der Empfänger zu Hause ist und folglich noch mehr Spam empfangen kann. - Dringende Fälle ..
... müssen nicht immer über Mail abgewickelt werden. Besser ist es in dem Fall, zum Telefonhörer zu greifen. - Handypause in Meetings ...
... ist eine naive, aber wünschenswerte Utopie. Ein Drittel der Beschäftigten schaut auch währenddessen aufs Handy, wie eine Umfrage des Brachenverbandes BITKOM ergab. - Klingeltöne ...
... bitte so dezent wie möglich wählen und im Großraumbüro ausschalten. - Business-Lunch
Hier das Handy mit dem Display nach unten auf den Tisch legen und auf Vibration umschalten. - Telefonieren vor Kollegen ...
... sollte in gebührendem Abstand geschehen. Die Gespräche anderer mitanhören zu müssen, kann anstrengend sein. - SMS
Kurz und knapp reicht völlig. - Sich selbst zensieren
Keine ungünstigen Bilder von Partys oder Kommentare publizieren, die Kollegen und Arbeitgeber als anstößig empfinden könnten. - Werbung auf Social Media ...
... ist tabu, da "Friends" und "Follower" nicht mit ihr belastet werden wollen. - Empfehlungen geben, ...
... zum Beispiel über Filme, Produkte oder Bücher ist immer gern gesehen. - Keine Fotos vom Mittagessen, ...
... denn sie interessieren niemanden.
Unternehmen sollten nicht nur ausschließlich neue Kontaktkanäle nutzen, sondern diese in bestehende Kanäle in Form einer Co-Opetition, einer Kombination aus Kooperation und Wettbewerb, integrieren. Daran ist zu erkennen, dass die Involvierung des Kunden die Bedürfnisse besser widerspiegeln und dies zu Umsatzsteigerungen führen kann.
Schnell wird erkennbar, dass inmitten der heutigen Generation die Customer Journey als Ganzes immer mehr in den Vordergrund bei einer Digitalisierung rückt. Umso wichtiger ist ein frühzeitiges Verproben von neuen Produkten und Services mit dem Kunden, um dessen Erwartungen gerecht zu werden. Entscheidend hierbei ist die optimale Einbindung des Kunden in die bestehenden oder neu zu erstellenden Geschäftsprozesse.
2. Technologie als Innovationstreiber
Die Optimierung von Geschäftsprozessen in Unternehmen entfaltet nur dann ihre Strahlkraft, wenn die richtigen Technologien zum Einsatz kommen. Die technologischen Entwicklungspotenziale sind die treibende Kraft für Innovationen. Beispielsweise werden künftig vernetzte Roboter Produktionsabläufe ohne menschliche Interaktionen und künstliche Intelligenzen die komplette Datenanalyse vermehrt übernehmen. Die Datenspeicherung wird größtenteils über verteilte Datensysteme stattfinden. Die Umstellung des Target Operating Modells für ein Unternehmen sollte für bestimmte Bereiche und Prozessarten eine sinnvolle und rentabel verteilte Datenhaltung vorsehen.
- M2M-Szenarien Kalb
Bei der Geburt dieses Kalbs wurde der Bauer per SMS verständigt - Auslöser war auffällige Vitaldaten der Kuh. - M2M-Szenarien Fleeteyes Flotten-Management
Flotten-Management zählt zu den ersten und bekanntesten Einsatzszenarien von M2M, da der ROI binnen kurzer Zeit erreicht wird. - M2M-Szenarien Seidensticker
Hemdenhersteller Seidensticker bietet seine Ware dank M2M auch in Verkaufsautomaten an. - M2M-Szenarien Caterpillar
M2M ermöglicht dem Baggerhersteller Caterpillar ein innovatives Pay-per-Use-Modell. - M2M-Szenarien Claas Precision Farming
Die intelligenten Erntemaschinen von Claas erfassen für jede Stelle im Feld den Ertrag und erlauben so einen effektiveren Düngereinsatz. - M2M-Szenarien Claas Fernsteuerung
Ein elektronisches Lenksystem ermöglicht präzisere Mähreihen. - Claas Lexicon
Diese Darstellung vom Claas Lexion der 700er-Reihe zeigt, wie vollgepfropft mit Sensoren und High-Tech moderne Landmaschinen heute sind. - 365FarmNet
Von Ackerbau über Tierhaltung bis hin zu Biogasanlagen unterstützt das von Claas initiierte 365FarmNet eine Vielzahl von Anwendungen. Alle Informationen, etwa die radarbasierte Fernerkundung von Allianz und „Agrar-Wetter“ von Bayer werden auf einer Datenebene zusammengeführt. - M2M-Szenarien Rauchmelder
Die Umgebung über ein einfaches akustisches Signal zu alarmieren, reicht für moderne Rauchmelder nicht mehr aus. Via M2M können z. B. auch die Bewohner unterwegs gewarnt werden. - M2M-Szenarien Rennsport
Im Rennsport ist die Auswertung von in Echtzeit übermittelten Motoren- und Fahzeugdaten inzwischen erfolgskritisch. - M2M-Szenarien MH Corbin Blinksignal
M2M-Module mit 3/4G-Technik ermöglichen das remote Aktivieren von Blinksignalen. - M2M-Szenarien Call-a-bike
Der Mietradservice der Deutschen Bahn basiert auf einer M2M-Tracking-Lösung von Inside M2M. - M2M-Szenarien Diebstahlschutz Solarmodule
Ortungsgeräte mit M2M-Technik schützen teure Solarmodule vor Diebstahl - drahtlos und weltweit. - M2M-Szenarien Bezahlterminal
Auch die bekannten mobilen Bezahlterminals funktionieren mit M2M-Technik. - M2M-Szenarien Smart Metering
Von intelligenten Stromzählern, ein weiteres M2M-Thema... - M2M-Szenarien Stromzähler
...können letztendlich auch die Verbraucher profitieren. - M2M-Szenarien TomTom
Der Navi-Hersteller TomTom nutzt die Signale seiner Geräte, um Fahrer über Verkehrsdichte und mögliche Staus zu informieren. - M2M/IoT Trumatic 6000
Die Stanz-Laser-Maschine TruMatic 6000 des schwäbischen High-Tech-Unternehmens Trumpf kann fast autonom die Fläche der Größe eines Mittelklassewagens bearbeiten. - M2M/IoT Hamburger Hafen
Für mehr Effizienz in den Truck- und Containerbewegungen sind SAP HANA und TelematicOne von T-System in die Logistik des Hamburger Hafens eingezogen, um in Echtzeit über die Cloud alle benötigten Informationen zur Verfügung zu stellen. - M2M-Szenarien DriveNow
Das Carsharing-Modell DriveNow basiert auf einer M2M-Lösung von Vodafone. Dabei laufen das Öffnen des Autos, die Erfassung von Start-, Zielpunkt und Fahrzeit sowie die Abrechnung automatisch ab. - M2M-Szenarien Gesundheit
M2M erleichtert es Rettungsdiensten im Gesundheitswesen, Risikopatienten zu orten. - M2M-Szenarien Tierchip
Ähnliches hilft auch bei vierbeinigen Streunern... - M2M/IoT BMW Spartanburg
Im US-Werk von BMW in Spartanburg gehen Roboter bei der Türmontage den menschlichen Arbeitskräften zur Hand, bisher waren sie wie wilde Tiere hinter Schutzzäunen verbarrikadiert. - CowAlert
Pedometer wie der von Alta Deutschland vertriebene CowAlert dienen der Brunfterkennung bei Kühen und sind ein Beispiel, wie IoT und M2M schon in der Landwirtschaft angekommen sind. - M2M/IoT Brau Union Breuer Obermaier
Die Brau Union, Österreichs größte Brauerei, konnte dank M2M, Laserlesegeräten und ERP-Verknüpfung die Lagerlogistik und den Umschlag deutlich erhöhen. Im Bild Logistik-Chef Josef Breuer und Georg Obermeier, vormals CEO von T-Systems und heute General Manager von Microsoft in der Alpenrepublik. - M2M-Szenarien ??
Sie kennen weitere interessante M2M-Anwendungen? Immer nur her damit (mbremmer@computerwoche.de)
Durch die beschleunigte Evolution neuer Technologien, haben sich in kürzeren Abständen Disruptoren am Markt platziert. Ein einfaches Beispiel dafür ist das Thema Speicher:
Diskette
CD-ROM
USB-Stick
Cloudspeicher
Für Unternehmen, die Maschinen mit hohem Automatisierungsgrad integrieren, sollten Themen wie Cyber Security, Datenschutz und Minimierung von technologischen Störanfälligkeiten im Fokus stehen. Zusätzlich können durch technologische Standardisierung und Harmonisierung der Systeme ökonomische Skaleneffekte entstehen, die zu einer Kostenreduktion beitragen können.
Ein weiteres, aktuell politisches Thema, ist der ansteigende Stromverbrauch durch den vermehrten Einsatz von Technologien. Unternehmen sind angehalten - neben der ökonomischen - auch die ökologische Perspektive (u. a. Reduzierung von CO2-Emissionen) zu betrachten. Durch eine multidimensionale Planung und Steuerung ist es möglich, die Kalkulation von Emissionen im Verhältnis zu Transportkosten und Stromkosten durchzuführen. Neuartige Quantencomputer werden zudem die herkömmliche Computertechnologie in einigen Bereichen ablösen und die oben genannten Herausforderungen noch effizienter bearbeiten.
Lesetipp: Quantum-Computing-Disruptoin ab 2022?
3. Alle Prozesse auf den Prüfstand
Im Sinne einer ganzheitlichen Transformation sollten Unternehmen ihre Optimierungspotentiale identifizieren und die Themen Prozessautomatisierung /-digitalisierung angehen.
Wenn Prozesse nicht ganzheitlich beziehungsweise end to end analysiert und optimiert werden, besteht immer das Risiko, dass z. B. repetitive Aufgaben einem unnötigen manuellen Aufwand unterliegen oder der Informationsaustausch innerhalb der Organisation nur unzureichend vernetzt stattfindet.
Der Aufwand und die Investitionen für Prozessoptimierungsprojekte rechtfertigen nicht ihren Nutzen, wenn die Unternehmen nur eine schlichte digitale Abbildung schlechter Prozesse realisieren. Eine reine Automatisierung der "alten Welt" ist nicht zeitgemäß und entspricht nicht dem Grundgedanken der Digitalisierung - der Vernetzung und dem Aufbau von digitalen Ökosystemen. Durch eine eindimensionale Sichtweise erhöht sich zudem die Gefahr, dass viele Umsatzpotenziale nicht ausgeschöpft werden.
Durch Process Mining kann beispielsweise eine detaillierte Analyse der Geschäftsprozesse erstellt werden. Es ist dabei genau zu prüfen, für welche Prozesse Workflowmanagement-Systeme und eine aufbauende Unterstützung durch Robotic Process Automation (RPA) anwendbar sind. Für ausgewählte Prozesse ist die Abbildung auf einer Prozessdigitalisierungsplattform sehr effektiv. Hierbei sind komplette Geschäftsprozesse vernetzt zu automatisieren und somit die Geschwindigkeit einer bereichsübergreifenden Bearbeitung zu erhöhen und die Anzahl der Fehler zu reduzieren. Um den Vorgang wiederkehrender manueller Tätigkeiten zusätzlich zu unterstützen, ist der Einsatz eines RPA-Tools auf einer Digitalisierungsplattform zu empfehlen.
- Keep it simple – der falsche Einstiegsprozess
Der häufigste Fehler bei der Implementierung eines RPA-Projekts ist die Wahl des falschen Prozesses. „Falsch“ heißt für den Anfang zu komplex oder zu speziell. Zu empfehlen ist für den RPA-Einstieg die Wahl eines einfachen Prozesses. Damit stellt sich der Erfolg eher ein. - Brauche Input! Aber bitte digital
Bei der Wahl des richtigen Prozesses gilt der erste Blick den Daten. Um die Interaktion durch den Menschen gering zu halten, sollten die zugrundeliegenden Daten natürlich möglichst digital vorliegen. - Strukturierte Daten: Ordnung muss sein
Was ein Unternehmen bekommt, wenn es einen semioptimalen Prozess digitalisiert, hat der damalige Bitkom-Präsident Thorsten Dirks auf dem IT-Gipfel 2015 recht drastisch beschrieben. „Organisation geht vor Automatisierung“ gilt auch bei RPA, deshalb sollten die Daten möglichst strukturiert vorliegen. - Text schlägt Bild
Noch ein Hinweis zum Thema Daten, um den richtigen Prozess für den RPA-Einstieg zu identifizieren: Text- und Zahlenbasierte Daten lassen sich leichter mit RPA verarbeiten als Bildinformationen. - Vorteil Standard
Die Vorteile von standardisierten IT-Prozessen sind mannigfaltig. Stichworte sind Kosteneffizienz, sichere IT in hoher Qualität, transparentes Monitoring und Reporting etc. Je standardisierter ein Prozess ist, desto besser ist er für den RPA-Einstieg geeignet. - Stabilität ist Trumpf
Stabilität sollte nicht mit Stagnation verwechselt werden. Für RPA sind stabile Prozesse enorm wichtig. Denn die Software dient der Bearbeitung von strukturierten Geschäftsprozessen. Sie arbeitet dabei den Prozess genauso ab, wie ein Mensch das machen würde. Läuft der Prozess stabil, sind Interaktionen von Menschen nur selten oder gar nicht nötig. - Die Masse machts - Prozesse mit hohem Volumen wählen
Je häufiger ein Prozess vorkommt, desto größer ist die Entlastung durch RPA. Da Mitarbeiter meist erst einmal skeptisch auf den Ersteinsatz von RPA reagieren, hilft ein Prozess der ein hohes Volumen hat, auch bei der Akzeptanz der Robotics durch die Belegschaft. - RPA als Erbsenzähler? Unbedingt!
Fehleranfällige Prozesse sind häufig monotone Tätigkeiten, in die sich irgendwann der berühmte Schlendrian einschleicht. Aber für RPA gibt es keine Monotonie. Wenn der Prozess fehleranfällig ist, können sie ihre Stärken besser ausspielen! - Das Team gewinnt
Automatisierungen folgen in den meisten Unternehmen einer Strategie. Diese sollte mit einem zentralen Team verfolgt werden, das Informationen bündelt und RPA über Geschäftseinheiten hinweg einführt. Kleine Gruppen ohne Informationsaustausch über Learnings sind dazu verurteilt, die Fehler der anderen zu wiederholen. - Strategie: Was sind die nächsten Schritte?
Spötter sagen, dass eine Strategie vor allen Dingen festlegt, was nicht zu tun ist. Eine Automatisierungsstrategie hat klare Vorteile: Denn sobald Robotic Process Automation gut eingeführt ist, finden sich neue Anwendungsmöglichkeiten wie von selbst. Mit einer Strategie kann das Team abwägen, welche Prozesse zu priorisieren sind. - Hauseigene IT einbeziehen
Ein Vorteil von RPA ist es, dass es von der Fachabteilung angestoßen werden kann. Eine automatisierte Schatten-IT kann aber nicht das Ziel ein. Selbst wenn das Projekt von der Fachabteilung gesteuert wird: Bei der Implementierung der RPA ist die Unterstützung der IT notwendig.
Unternehmen stehen vor der Herausforderung das Spannungsfeld zwischen Regulatorik, Innovation und Effizienz zu bewältigen. Der ganzheitliche und schrittweise Ansatz zur Prozessdigitalisierung unterstützt die Auflösung dieser Gegensätze. Das Vorgehen orientiert sich an einer möglichst niedrigen Verzögerung bei der Implementierung und einer unmittelbar spürbaren und erlebbaren Ergebnisverbesserung im Zusammenhang mit der Leistungserbringung von Services und Produkten.
Ein konsequenter Innovationsprozess gewährleistet eine hohe Effektivität sowie eine konsequente Orientierung an die Kundenanforderungen. Ein durchgängiger, ganzheitlicher, integrierter Change-Management-Ansatz sollte dabei nicht nur die einzelne Initiative unterstützen, sondern darüber hinaus die gezielte Steigerung der Innovationsfähigkeit im gesamten Unternehmen ermöglichen.
Handlungsfeld 4: Markt
Das Handlungsfeld "Markt" nimmt eine wichtige Rolle bei der Digitalisierung ein. Doch was sind die tatsächlichen Herausforderungen? Branchenhomogene Wettbewerber aufzuzählen bringt keine neue Erkenntnis. Sobald aber auch branchenfremde Unternehmen zu den Wettbewerbern zählen, ist die Dimension der Konkurrenz um ein Vielfaches größer.
Besonders die kleinen, aber schnell wachsenden Startups bringen - aus Sicht der etablierten Unternehmen - Unruhe in den Markt. Durch ihre Agilität und schlanke Organisation können diese Unternehmen schneller innovative Themen vorantreiben. Zudem gehören die Mitarbeiter der Start-Ups meist genau der Generation an, die auch zu den Gruppen der Kunden zählen. Hierdurch werden durch gezieltere Kundenkanäle wie z. B. Social Media die Bedürfnisse und Erwartungen der jüngeren Generation angesprochen.
Lesetipp: Innovationsmanagement - Wenn die IT ein Startup gebiert
Die Frage ist, wie kann man mit solchen Wettbewerbern umgehen, die teilweise sogar branchenfremd sind? Eine Möglichkeit ist eine Kooperation mit den Unternehmen einzugehen. Hierbei sind drei Fragestellungen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit entscheidend: "Welches Unternehmen soll ausgewählt werden?", "Wie soll die Zusammenarbeit aussehen?" und "Wie können kulturelle Unterschiede überwunden werden?". Werden diese Schlüsselfragen beantwortet und somit auch die daraus resultierenden Hürden genommen, kann die eigene Position des Unternehmens gefestigt und durch neue Ideen ausgebaut werden.
Handlungsfeld 5: Daten
Die steigenden Datenmengen gewinnen für Unternehmen weiter an Bedeutung. Deswegen sollen im Handlungsfeld Daten u. a. eine Analytics-Strategie erarbeitet sowie die Nutzung innovativer Analyseverfahren geprüft werden. Neben Cyber Security und dem Schutz von personenbezogenen Daten hat sich der Fokus auf die Erstellung und Nutzung von Markt- sowie Unternehmensdaten zu einem allgegenwärtigen Thema für das Top-Management entwickelt. Theoretisch müssen Daten nur gesammelt und monetarisiert werden, um sowohl Käufern als auch Verkäufern Vorteile zu verschaffen.
Das größte Risiko in der Datenhaltung besteht darin, dass vorhandene Datenpotenziale nicht genutzt, sondern schlichtweg vernachlässigt werden. Dadurch werden immense Potentiale verschenkt. Weiterhin droht bei mangelhafter Data Governance der Bruch mit regulatorischen Anforderungen. Selbst die modernsten Datenbanken, Vorhersagen und Analysen sind wertlos, wenn sie unter anderem durch ihre Unterstrukturiertheit nicht verstanden werden können.
Die Vernachlässigung von Data Analytics bedeutet einen immensen Wettbewerbsnachteil, da sich das Unternehmen in der Entscheidungsfindung gegebenfalls schwerer tut als seine Wettbewerber und aufgrund mangelhaft strukturierter Datenbasis schlechter auf Trends am Markt reagieren kann. Folglich stellt das Data Mining, also grundsätzlich die Auswertung von Daten, eine immer relevantere Aufgabe im Unternehmen dar. Mit entsprechenden Auswertungen von Kundendaten ist ein ganzheitliches und erfolgreiches Customer Relationship Management (CRM) erst möglich.
Zugang und Transparenz der Daten bleiben jedoch ein Problem. Zudem ist es schwierig, mit unstrukturierten Daten zu arbeiten, enorme individuelle und manuelle Anstrengungen zur Folge hat. Modernste Algorithmen benötigen für eine effiziente Auswertung eine solide Basis an Daten. Maschinen sind weit davon entfernt das menschliche Gehirn vollständig zu ersetzen, da viele Areale des Gehirns und deren interdisziplinären Verbindung noch weitestgehend unerforscht sind.
Während Mitarbeiter mit Fachexpertise Muster und Gesetzmäßigkeiten finden, sind die meisten Menschen von Datenbanken und riesigen Excel-Dateien entfremdet. Die relevante Frage ist, wie diese Wissensträger in die Lage versetzt und befähigt werden können, mit den Daten zu arbeiten. Unternehmen müssen zukünftig ihre internen Geschäftsdaten und externen Marktdaten strukturiert erheben und analysieren, um diese u. a. zur Realisierung von Wettbewerbsvorteilen nutzbar zu machen.
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Handlungsfeld 6: Kultur
Für eine erfolgreiche Digitalisierungsstrategie ist der Mitarbeiter - trotz aller technologischen Potenziale - in den Mittelpunkt zu stellen. Die Belegschaft muss den digitalen Wandel wirklich leben und mit den Technologien kollaborieren. Hierzu erfolgt im Handlungsfeld Kultur die Betrachtung des digitalen Reifegrads der Organisation, die Nutzung agiler Methoden sowie Ansätze zur Etablierung einer Probier- und Fehlerkultur.
Das größte Wagnis bei der digitalen Transformation ist die Vernachlässigung der Belegschaft. Eine reine Kommunikation seitens der Führungskräfte reicht nicht aus. Die gesamte Belegschaft muss die Ziele der digitalen Transformation verstehen und akzeptieren. Besteht aus Mitarbeitersicht keine Unterstützung der Ideen für den digitalen Wandel, kann das Risiko steigen, dass ein Unternehmen langfristig keine Rolle mehr in den definierten Absatzmärkten spielt. Hintergrund ist, dass die jungen gut ausgebildeten und v. a. motivierten Fachkräfte sich selbstbestimmt beruflich verändern, wenn ihr Arbeitgeber ein digitales Mindset inkonsequent vorlebt.
- Zwischendurch Luft schnappen
Da kann es schon für mehr Energie sorgen, zwischendurch kurz an die frische Luft zu gehen. Vielleicht lässt sich ein Meeting nach draußen verlegen. - Ein Kaffee zwischendurch
Wer keinen Kicker oder Sportangebote im Büro vorfindet, dem hilft vielleicht eine kurze Kaffeepause mit Kollegen, um anschließend motiviert und mit neuen Ideen an die Arbeit zu gehen. - Verabredungen am Feierabend
Wer tagsüber im Büro vom Biergartenbesuch träumt, sollte ihn für abends fest einplanen und sich mit Kollegen oder im Freundeskreis verabreden. Die Aussicht auf eine schöne Verabredung motiviert für den Tag. - Ablenkung mit Kollegen
Wer sich kurz mit Kollegen ablenkt - zum Beispiel am Tischkicker - ist danach oft motivierter. - Weg vom Schreibtisch
Besonders bei größeren Arbeitgebern gehören Sport- und Entspannugsangebote genauso dazu wie die Kantine. Sie helfen, danach ausgeglichener und motivierter an den Schreibtisch zurückzukehren. - Entspannung am Schreibtisch
Manchmal muss man für mehr Entspannung den Schreibtisch auch gar nicht verlassen: zum Beispiel für eine kurze Meditation oder wenn der Arbeitgeber einen Massagedienst anbietet. - Entspannung im Sitzen
Mancher entspannt auch lieber allein für einige Minuten und findet in einer Sitzsack- oder Sofaecke Erholung und Motivation für neue Aufgaben. - Eiskalte Motivation
Auch die Aussicht auf ein Eis in der Mittagspause oder nach Feierabend kann die Motivation steigern. - Motivation am Nullpunkt
Gerade wenn es draußen wärmer wird, leidet häufig die Motivation der Mitarbeiter, die gedanklich schon die Füße im Badesee baumeln lassen.
Die Erwartungen an einen Mitarbeiter können aber auch nur richtig erfüllt werden, wenn die Führungskräfte der Organisation diese klar kommunizieren und Entwicklungsmöglichkeiten unmissverständlich diskutieren. Wichtig ist, dass die Unternehmen sich nicht dem Wandel verschließen und aktiv zum Beispiel durch Schulungskonzepte die Veränderungen der Arbeitsplätze im Unternehmen bewusst beeinflussen.
Durch die weltweite Etablierung von digitalen Ökosystemen, werden die Unternehmensstrukturen immer komplexer. Struktureller Wandel geht oft mit einer kulturellen Herausforderung einher. Dennoch denken viele Unternehmen in ihren funktionellen Silos. Dies führt zu einer unzureichenden Kommunikation und somit zu einer mangelhaften Informationsübertragung.
Viele Unternehmen leben noch die Kultur einer Anwesenheit. Themen wie Home-Office, Meetings per Video und Digitalisierung von internen Prozessen erhöhen nicht nur das digitale Mindset, sondern haben direkten Einfluss auf effizientes und flexibles Arbeiten, freie Entfaltung und Selbstorganisation des Mitarbeiters. Als positiver Nebeneffekt können diese Arbeitsbedingungen u.a die CO2 - Emission, durch einen verringerten Fahrt- und Reiseaufwand, reduzieren. Somit gibt das Unternehmen auch ein klares Signal in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Demgemäß kann ein positiver Wettbewerbseffekt durch entsprechende nachhaltigkeitsbetonende Marketingoffensiven generiert werden.
Lesetipp: So arbeiten CIOs im Home Office
Die Personalabteilungen sind gefordert, sich nicht nur als Verwaltungseinheit, sondern als Businesspartner in der Unternehmensorganisation zu etablieren und zeitgemäß z. B. in ihren Tätigkeitsfeldern Recruiting und Ausbildung zu agieren. Dabei ist auch das Spannungsfeld der bisherigen Erfahrungen der Generation mit den Erwartungen der neuen Generation Y und Z zu managen.
Das Thema Agilität gilt als neue Wunderwaffe der digitalen Transformation. Doch wird ein Unternehmen durch agile Transformation zwangsläufig schneller? Nicht zwangsläufig! Wichtig ist, dass Unternehmen anpassungsfähiger werden. Dies hat bei einer kontinuierlichen Anwendung der neuen Methoden eine direkte Auswirkung auf die Unternehmenskultur. Der digitale Wandel verlangt, dass Firmen sich auf technologische Fortschritte und damit verbundene neue Kundenanforderungen reaktionsfähig aufstellen. Diese Reaktionsfähigkeit erfordert Transparenz und Selbstmanagement, unter anderem auch durch höhere Mitarbeiterbeteiligung.