Nachhaltigkeitsziele im Unternehmen

5 Wege zu effizienteren Servern

26.10.2023
Von 


Maria Korolov berichtet seit über zwanzig Jahren über aufstrebende Märkte und Technologien. Sie schreibt für die US-amerikanische IDG-Publikation CSO.
Um ihre Nachhaltigskeitsziele zu erreichen, stehen Unternehmen verschiedene Optionen offen – auch im Rechenzentrum.
Das Uptime Institute hat fünf Wege identifiziert, die zum energieeffizienteren Serverbetrieb führen.
Das Uptime Institute hat fünf Wege identifiziert, die zum energieeffizienteren Serverbetrieb führen.
Foto: Stock image - shutterstock.com

Server sind für mehr als die Hälfte des Energieverbrauchs moderner Rechenzentren verantwortlich. Unternehmen sollten also ein Interesse daran haben, ihre Server effizienter zu machen - nicht nur, um Kosten zu sparen, sondern auch um Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

In einer Untersuchung (Download gegen Daten) hat das Uptime Institute fünf wesentliche Möglichkeiten identifiziert, um die Servereffizienz zu optimieren.

Nachhaltigskeitsziele erreichen: 5 Maßnahmen fürs Datacenter

1. Stromfresser loswerden

"Ältere Server sind weniger energieeffizient als neue", konstatiert Jay Dietrich, Research Director of Sustainability beim Uptime Institute. Seine These stützt er auf die aktuellen Zahlen der eingangs genannten Untersuchung. Demnach:

  • hat sich die Effizienz von Intel-Servern zwischen 2017 und 2019 (bei einer CPU-Auslastung von 50 Prozent) um 34 Prozent gesteigert,

  • sind Server auf AMD-Basis im gleichen Zeitraum sogar 140 Prozent effizienter geworden.

2. Ressourcenverschwendung abstellen

Server, die nicht mit voller Kapazität laufen, verbrauchen unnötig Energie. Laut Uptime haben im Jahr 2022 nur 47 Prozent der Unternehmen eine Serverauslastung von 50 Prozent oder mehr erreicht.

Die Auslastungsraten dürften jedoch im Allgemeinen niedriger sein, da viele Anwendungen - etwa Business Software - nicht durchgängig ausgeführt werden", kommentiert Dietrich und empfiehlt: "Sie können die Auslastung Ihrer Server optimieren, indem Sie die, auf denen Geschäftsanwendungen laufen, außerhalb der Stoßzeiten für weniger zeitkritische Workloads nutzen. Eine Verdoppelung der CPU-Auslastung - etwa von 30 auf 60 Prozent - kann die durchschnittliche Servereffizienz drastisch steigern."

3. Bessere Hardware anschaffen

Um eine maximale Wirkung zu erzielen, empfiehlt Dietrich, parallel dazu auch aktuelle Servermodelle anzuschaffen. Das könne die Effizienz noch einmal deutlich steigern, so der Sustainability-Profi: "Skaliert man das entsprechend, sind erhebliche Einsparungen möglich. Es erfordert zusätzliche Planung, die Auslastung zu erhöhen und gleichzeitig ein Hardware-Upgrade zu fahren, aber im Ergebnis steht nicht nur eine verbesserte Effizienz, sondern möglicherweise auch weniger Hardware, die dafür leistungsfähiger ist."

Insbesondere bei AMD-Servern steigt die Effizienz laut der Uptime-Untersuchung mit zunehmender Serverleistung deutlich an - aber auch bei Intel-Servern gibt es - wenn auch weniger gravierende - Effizienzvorteile.

4. Bessere Prozessoren nutzen

Eine weitere Möglichkeit für drastische Effizienzsteigerungen: Erhöhen Sie die Anzahl Ihrer Prozessorkerne. Uptime stellt in seiner Untersuchung fest, dass AMD-Server (Generation 2021) um den Faktor Drei effizienter laufen, wenn sie mit 64 statt 8 Prozessorkernen operieren. Bei Intel-Maschinen (derselben Generation) ist der Anstieg laut den Experten ebenfalls signifikant.

Dietrich unterstreicht jedoch, dass auch eine Optimierung in diesem Bereich einen Plan braucht: "Nicht alle Workloads sind in der Lage, alle verfügbaren CPU-Kerne zu nutzen. Deswegen ist es essenziell, die Leistungsfähigkeit der Prozessoren auf die Anforderungen der auf dem Server ausgeführten Anwendungen abzustimmen. Nur so erreichen Sie die größtmögliche Effizienz."

5. Energieverbrauch managen

Serverseitige Energiemanagement-Funktionen können ebenfalls dazu beitragen, die Energieeffizienz von Servern beziehungsweise Rechenzentren positiv zu beeinflussen - laut Uptime ist eine Steigerung von mindestens zehn Prozent realistisch.

So könnten CPU-Spannung und -Frequenz erhöht oder gesenkt und ungenutzte Kerne in einen Stromsparmodus versetzt werden - allerdings nutzten viele Unternehmen laut Uptime diese und andere Funktionen oft nicht, weil sie Performance-Einbrüche oder Latenzprobleme fürchteten. Letzteres sei allerdings nur in Einzelfällen eine angebrachte Sorge, etwa im Bereich der Finanzdienstleistungen, so die Experten.

"Risikoscheu zu agieren ist einer der größten Fehler, den Sie machen können", meint Dietrich. Er empfiehlt Unternehmen, vor dem Kauf neuer Server im Rahmen von Performance-Tests zu evaluieren, ob sich Energiemanagement-Funktionen negativ auswirken. (fm)

Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Network World.