Jedes iPhone hat Apples Mail-App an Bord. Diese ist zwar durchaus ein brauchbarer E-Mail-Client, der sich mit einer Vielzahl von E-Mail-Diensten wie Exchange und Microsoft 365 verbinden lässt - ist aber dennoch nicht so funktionsreich, wie sie sein könnte. Insbesondere, wenn es um Business- und Enterprise-Umgebungen geht.
Glücklicherweise stehen für iOS zahlreiche alternative E-Mail-Apps zur Verfügung. In diesem Artikel stellen wir Ihnen fünf iOS-Mail-App-Alternativen mit einzigartigem Funktionsumfang vor. Dabei haben wir ausschließlich Apps berücksichtigt, die sich mit mehreren Diensten verbinden lassen.
Outlook
Microsoft Outlook für iOS lässt sich nativ mit Exchange und Microsoft 365 verbinden und ermöglicht eine tiefe Integration mit Outlook für Windows oder macOS. Das macht die Mail- und Kalender-App von Microsoft zu einer naheliegenden Wahl für viele Unternehmen. Darüber hinaus unterstützt Outlook aber auch weitere E-Mail-Services. Das ist besonders nützlich, wenn Sie einen einzigen E-Mail-Client nutzen möchten, um auf mehrere Arbeits- oder Privatkonten zuzugreifen. Die Benutzeroberfläche von Outlook in iOS präsentiert sich überraschend übersichtlich und ist einfach zu navigieren - in mancher Hinsicht schlägt die iOS- sogar die Desktop-Erfahrung:
Wie der Outlook-Desktop-Client reduziert auch die iOS-App die Unordnung im Posteingang mit der optionalen Funktion "Posteingang mit Relevanz". Weitere nützliche Funktionen zur Handhabung von Nachrichten sind das optionale Nachrichten-Threading und die Möglichkeit, Nachrichten durch Wischen oder Antippen schnell zu markieren, anzuheften oder in den Schlummermodus zu versetzen.
Während die E-Mail-Komponente von Outlook für iOS sehr gut ausgestaltet ist, gibt es bei der Kalenderkomponente noch Raum nach oben. Hier fahren Sie mit einer speziellen Kalender-App wie Fantastical Calender oder dem Pendant von Apple eventuell besser.
Microsoft bietet übriges auch eine Outlook-App für watchOS an, die von derselben klaren Oberfläche profitiert.
Spark
Spark für iOS ist eine Mail-App von Readdle, die sich mit allen wichtigen E-Mail-Diensten verbinden lässt. Sie verfügt über eine einzigartige Schnittstelle, die Sie dabei unterstützt, Ihre E-Mails zu sortieren, indem neue Nachrichten in drei Kategorien gruppiert werden: Personen, Benachrichtigungen und Newsletter.
So können Sie sich sofort auf Benachrichtigungen und Nachrichten von einzelnen Personen konzentrieren und später die an Gruppen gesendeten E-Mails durchsehen. Durch diese Sortierung werden die Nachrichten nicht in separaten Ordnern abgelegt (obwohl Spark auch Ordner unterstützt) - lediglich die Ansicht der Elemente in Ihrem Posteingang wird unterteilt. Sie können dabei jederzeit zur Standardansicht wechseln.
Spark bietet ebenfalls die Möglichkeit, Nachrichten in den Schlummermodus zu versetzen, um sie zu einem späteren Zeitpunkt anzusehen und ermöglicht auch, die meisten Aktionen (Löschen, Archivieren, Anheften, etc.) mit Hilfe von Wischbewegungen auszuführen. Darüber hinaus bietet Spark auch Workflow-Management-Optionen: E-Mails können als "erledigt" oder "zur späteren Überprüfung" markiert werden. Eine Anheftungsfunktion ermöglicht es Ihnen, E-Mails zu markieren, die eine Antwort oder ein Follow-up benötigen. Sie können außerdem bereits gesendete E-Mails (zeitlich begrenzt) zurückrufen.
Die watchOS-App von Spark verfügt über eine völlig andere Oberfläche als die iOS- und iPadOS-Apps, ist jedoch für das kleinere Display besser geeignet und funktionaler.
Sowohl für Privatpersonen wie für Unternehmen bietet Spark auch kostenpflichtige Premium-Funktionen an. Im Fall von Unternehmen gehören dazu beispielsweise Optionen zur Freigabe von E-Mail-Entwürfen und gemeinsamen E-Mail-Vorlagen oder die Möglichkeit, Nachrichten oder Themen bestimmten Teammitgliedern zuzuweisen.
Ein Jahresabonnement von Spark Premium kostet für Einzelpersonen monatlich 5,83 Euro (69,99 Euro pro Jahr), für Unternehmen 6,99 Euro (83,88 Euro).
Edison Mail
Auch Edison Mail unterstützt alle wichtigen E-Mail-Dienste. Daneben bietet die E-Mail-App für iOS auch eine Reihe von Funktionen, die sich an Privatanwender richten, aber auch für Geschäftsanwender nützlich sind - beispielsweise Reisepläne verwalten sowie Pakete, Rechnungen, Quittungen oder den Status von Rückerstattungen tracken (wenn die App relevante Informationen in Ihren E-Mails erkennt). Außerdem lassen sich E-Mail-Abonnements mit einem einzigen Fingertipp anzeigen - und kündigen.
Die Benutzeroberfläche von Edison Mail unterstützt auch Swipe-Optionen für Ihren Posteingang, Nachrichten im Schlummermodus und den mit iOS 15 eingeführten Fokusmodus. Ein hochwertige App für watchOS ist ebenfalls verfügbar.
Das optionale Premium-Funktionspaket Edison Mail+ bietet für 16,49 Euro monatlich (oder 110,99 Euro jährlich) zusätzliche Features - hervorzuheben sind an dieser Stelle insbesondere KI-basierte Security-Funktionen, um E-Mail-Absender zu verifizieren, Spam-Anrufe oder Phishing-Nachrichten zu blockieren.
Canary Mail
Canary Mail wurde hauptsächlich für den sicheren Nachrichtenaustausch unter Einsatz von PGP-Verschlüsselung entwickelt und unterstützt die meisten gängigen E-Mail-Dienste. Wie Spark organisiert die Mail-App für iOS die Nachrichten in Ihrem Posteingang in mehrere Kategorien. Canary unterstützt auch den Darkmode von iOS, benutzerdefinierte Wischaktionen und die Möglichkeit, Nachrichten in den Schlummermodus zu versetzen. Künftig erwarten die User zudem KI-Funktionen, wie die Entwickler per Twitter verkündet haben:
We’re doubling down on AI! Canary can now write your emails for you. DM us if you’d like to take the latest #iOS #beta for a spin. Limited #TestFlight slots available!! #generativeAI #IsItHuman pic.twitter.com/4qsyexI8c4
— Canary Mail (@CanaryMailApp) October 29, 2022
Wie Edison Mail bietet auch Canary Email einen Premium-Funktionssatz namens Canary Pro - gegen eine monatliche Gebühr von 2,49 Euro. Die Pro-Version enthält eine Vielzahl weiterer Funktionen, darunter:
Kontaktprofile mit zusätzlichen Details zum Absender jeder E-Mail,
eine integrierte Kalenderfunktion,
einfachen Zugriff auf Nachrichten von bevorzugten Kontakten,
angeheftete E-Mails,
Kompositionsvorschläge beim Erstellen einer neuen Nachricht,
benutzerdefinierte E-Mail-Thread-Aktionen,
benutzerdefinierte Benachrichtigungen,
einen Browser für Anhänge,
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung,
Push-Benachrichtigungen,
Lesebestätigungen und
benutzerdefinierte E-Mail-Vorlagen.
Ein Enterprise-Plan mit weiteren Funktionen (zum Beispiel unternehmensweites PGP-Management) steht ebenfalls zur Verfügung, allerdings gibt es Zugang derzeit nur auf Anfrage.
Spike
Spike interpretiert E-Mails eventuell anders, als Sie es gewohnt sind und organisiert alle Ihre E-Mail-Threads als Chat-Unterhaltungen - ähnlich wie in Slack oder Microsoft Teams. Für die Zusammenarbeit im Team dürfte sich diese Mail-App-Alternative für iOS deswegen ganz besonders gut eignen. Die E-Mail-Konversationen können nach Personen oder nach Themen sortiert werden. Zudem bietet die App gemeinsame oder gruppierte Aufgaben und To-Dos sowie Zugriff auf die auf Ihrem iPhone konfigurierten Kalender. Mit Spike können Sie Ihren Posteingang optimieren, indem Sie Nachrichten voneinander trennen. Allerdings sind die Sortieroptionen im Vergleich zu einigen anderen hier vorgestellten Apps eingeschränkt.
Davon abgesehen kann auch Spike Ihre Nachrichten in den Schlummermodus versetzen, unterstützt Wischaktionen für die Nachrichtenverwaltung und bietet diverse Templates für E-Mail-Nachrichten:
Ein besonderes Feature ist der integrierte Document Scanner, der etwa Rechnungen oder Barcodes auf Bildern automatisch erkennt:
Der kostenlose Plan von Spike unterstützt lediglich eine E-Mail-Adresse und beschränkt die Suchergebnisse auf die letzten 60 Tage. Um mehr Adressen einzubeziehen und einen unbegrenzten Suchverlauf zu erhalten, hilft nur ein Upgrade auf einen kostenpflichtigen Pro- oder Business-Account. Ersterer eignet sich für Einzelkämpfer und kleine Teams und kostet 9,49 Euro pro Monat (und pro User), zweitgenannter richtet sich an Power User und große Teams und kostet 18,99 Euro monatlich pro Nutzer. Dafür bekommen Sie unter anderem mehr Speicherplatz, die Möglichkeit für Gruppen-Videoanrufe, Priority-Support und andere geschäftsorientierte Funktionen. (fm)
Dieser Beitrag basiert auf einem Artikel unserer US-Schwesterpublikation Computerworld.