Vor Kurzem ließ die EU die Sepa-Bombe platzen und machte Echtzeit-Überweisungen kurzerhand kostenlos. Gleichzeitig breitet sich eine neue Zahlungsart in den Onlineshops aus: Instant Bank Payments. Ohne App oder Logins können Geldbeträge in Sekundenschnelle vom eigenen Konto auf das des Händlers übertragen werden - ohne den Onlineshop dabei verlassen zu müssen. Das Geld huscht im Sprint direkt von einem Konto auf das des Empfängers. Wie sieht es in der beruflichen Wirklichkeit mit dem Instant-Trend aus?
Debugging
Am 9. September 1947 reporteten Wissenschaftler der renommierten Harvard University erstmals einen Bug in einem Computersystem. Eine Motte klebte auf einem Relais und störte die elektrischen Signale. Der Computer lieferte konstant Fehlermeldungen bis jemand das Gehäuse öffnete und den festgeklebten Falter entfernte - das erste "Debugging" der Geschichte. Was wäre passiert, wenn niemand den Fehler im System gefunden hätte?
Nun ja, das Team um Dr. Grace Hopper erfand den ersten Compiler für die Datenverarbeitung in englischer Sprache, der die Grundlage für die Entwicklung von maschinenunabhängigen Programmiersprachen wie zum Beispiel Cobol, legte. Bugs im System - sei es in der Hard- oder Software - instant zu finden, würde sicherlich die ein oder andere Innovation schneller vorantreiben.
Rechtegruppen-Management
Nicht alle Informationen in einem Unternehmen sind für alle Augen bestimmt; nicht jeder sollte alles lesen, kommentieren oder gar bearbeiten dürfen. In der IT müssen daher Rechtegruppe angelegt und gemanagt werden. Ein Beispiel? Die Personalabteilung muss Lohnabrechnungen hands-on bearbeiten können. Eine Chefin hingegen sollte diese nur einsehen können und für den Mitarbeiter muss der Download-Button freigeschaltet sein.
Dieses Rechtegruppen-Prinzip findet sich in nahezu allen Software-Applikationen mit mehr als einem Nutzer. Noch ein Beispiel? Eine Agentur möchte den Rohschnitt eines Werbespots über eine Cloud mit dem Kunden teilen. Das Video sollte für den Kunden zwar kommentierbar ("Können wir hier eine grüne Schrift verwenden?"), aber nicht bearbeitbar (niemand mag Comic Sans in Werbefilmen) sein. Alle, die schon einmal Rechtegruppen aufgesetzt und im laufenden Betrieb verwaltet haben, würden sich wünschen, es gäbe einen "Instant" Button.
Zwei-Faktor-Authentifizierung
In der IT-Sicherheit, wo Passwörter so geheim sind, dass sie oft selbst von ihren Eigentümern vergessen werden, hat die Zwei-Faktor-Authentisierung eine heldenhafte Rolle übernommen. Doch der Tanz mit den Codes und Token kann zeitintensiv sein. Denn "wichtig ist, dass die Faktoren aus verschiedenen Kategorien stammen, also eine Kombination aus Wissen (wie Passwort, PIN), Besitz ( Chipkarte, TAN-Generator) oder Biometrie (z.B. Fingerabdruck) verwendet wird", rät das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie.
Wenn man ChatGPT fragt, was sich IT-Experten von der Zwei-Faktor-Authentifizierung wünschen, erhält man übrigens folgendes: "Hier träumen IT-Profis von einem Instant-Mechanismus, der schneller ist als der Blitz, damit sie nicht länger auf den zweiten Faktor warten müssen, während der Hacker bereits im Cyber-Schlummer landet."
Passwörter
Eine aktuelle Umfrage von Statista und YouGov zeigt, dass 57 Prozent der Befragten aus Deutschland seltener als jährlich oder unregelmäßig bis nie ihre wichtigen Passwörter wechseln. Eine Marotte, die in Unternehmen zu großen Sicherheitslücken führen kann. Nicht selten stehen zwischen den IT-Experten und einem neuen Passwort jedoch bis zu 10 Klicks und mehrere Zwei-Faktor-Authetifizierungen (siehe oben). Wunschvorstellung: Instant Reset.
Für alle, die sich jetzt ertappt fühlen: Jedes Jahr am 1. Februar ist internationaler Ändere-dein-Passwort-Tag. Der nächste Reminder für den Passwortwechsel kommt also bestimmt. Und wer gerade dabei ist: Nicht die Häufigkeit des Passwortwechsels, sondern die Qualität der Passwörter ist ausschlaggebend für die Sicherheit.
Drucker
Der E-Government Development Index der UN misst den Grad der Digitalisierung in der Verwaltung in den UN-Mitgliedsstaaten - Deutschland ist auf Platz 22. Gesamtwirtschaftlich gingen 2022 hierzulande noch 2,8 Million Drucker, Scanner und Multifunktionsgeräte über die Ladentische. Und sie machen vielen IT-Teams das Leben schwer. Drucker sind die Diven des Büroalltags, die mit ihren kryptischen Fehlermeldungen eine eigene Sprache zu sprechen scheinen.
Wenn Drucker sprechen könnten, würden sie vermutlich Shakespeare zitieren, während sie einen Papierstau dramatisch inszenieren. Daher darf der Drucker in der Liste der Dinge, von denen wir uns wünschen, sie wären instant, nicht fehlen. Einfach auf "Drucken" drücken - wie schön wäre diese Welt?